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Nister (Sieg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Nister
Die Nister zwischen Wissen und Helmeroth

Die Nister zwischen Wissen und Helmeroth

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2724
Lage Westerwald (Naturraum)

Bergisch-Sauerländisches Gebirge


Deutschland

Flusssystem Rhein
Abfluss über Sieg → Rhein → Nordsee
Quelle nordwestlich der Fuchskaute
50° 40′ 10″ N, 8° 5′ 0″ O
Quellhöhe ca. 563 m ü. NHN[1]
Mündung in Wissen-Nisterbrück in die SiegKoordinaten: 50° 46′ 33″ N, 7° 42′ 29″ O
50° 46′ 33″ N, 7° 42′ 29″ O
Mündungshöhe 141 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 422 m
Sohlgefälle ca. 6,6 ‰
Länge 63,9 km[1]
Einzugsgebiet 246,234 km²[1]
Abfluss am Pegel Heimborn[2]
Lage: 19,2 km oberhalb der Mündung
MQ
4,3 m³/s
Das Tal der Nister nahe Höhn im März

Das Tal der Nister nahe Höhn im März

Die Nister an einem Wehr, bei der Abtei Marienstatt

Die Nister an einem Wehr, bei der Abtei Marienstatt

Die Nister, auch Große Nister genannt, ist ein knapp 64 km langer, orographisch linker und südlicher Zufluss der Sieg in Rheinland-Pfalz, Deutschland.

Geographie

Schwarze Nister in der Bacher Lay bei Bad Marienberg
Deutsches Eck bei Heimborn

Quelle

Die Nister entspringt im Hohen Westerwald am Westfuß der Fuchskaute, dem mit 657 m ü. NHN höchsten Berg des Westerwalds. Ihre Quelle befindet sich bei der kleinen Ortschaft Willingen auf einer Höhe von 563 m ü. NHN, etwa 1,7 Kilometer nordwestlich des Gipfels der Fuchskaute, 800 Meter östlich von Bretthausen und einen Kilometer südwestlich von Löhnfeld, knapp nordöstlich der Hauptstraße Willingens (der Mittelstraße) in einer kleinen Wiese, die auf allen Seiten von Straßen bzw. Wegen umgeben ist.

Verlauf

Von der Quelle ab fließt die Nister erst wenige Kilometer in südliche Richtung, dann wendet sie sich in überwiegend nordwestlicher Richtung durch den Westerwald. Direkt unterhalb ihrer Quelle nimmt sie schon einige Zuflüsse aus Bewässerungskanälen aus den umliegenden Wiesen auf. Nachdem sie kleinere Orte wie Nister-Möhrendorf und Emmerichenhain (dort nimmt sie den Breitenbach auf, der auch die Breitenbachtalsperre speist), macht sie, bevor sie Neustadt passiert, einen Bogen nach Nordwesten. In Neustadt nimmt sie rechtsseitig den Finkelbach auf, und etwas unterhalb von Neustadt rechtsseitig den Roßbach.

Anschließend passiert sie Fehl-Ritzhausen südlich und fließt etwas nordöstlich des Schönberger Weihers vorbei. Nach einigen Kilometern Fließstrecke und Durchqueren der Ortschaft Hahn, nimmt sie in Bad Marienberg–Langenbach rechtsseitig die Schwarze Nister auf, welche am Stegskopf entspringt. Von dort fließt sie in südwestliche Richtung weiter, bis sie bei Hahn–Hardter Mühle linksseitig den Alten Dreisbach aufnimmt. Etwas weiter nimmt sie in der Ortschaft Nistertal linksseitig den Enspelner Bach auf. Von dort fließt sie kurz in nördliche, dann wieder in nordwestliche Richtung, und nimmt bei Unnau–Korb rechtsseitig den Bölsbach und den Wäschebach auf.

Nachdem sie ein Stück weiter durch ein offenes Wiesental geflossen ist, und knapp südlich am Forsthaus Nister vorbeigeflossen ist, passiert sie die Stadt Hachenburg, und die Ortschaft Nister nördlich bzw. südlich. Dabei unterquert sie zweimal die Nistertalstraße. Nachdem sie Hachenburg hinter sich gelassen hat, fließt sie in ein romantisches Tal und passiert Marienstatt, welches im Naherholungsgebiet Kroppacher Schweiz liegt. Dort unterquert sie die bekannte Nisterbrücke aus Stein. Ein paar hundert Meter weiter unterhalb ist sie durch ein Wehr ein Stück aufgestaut, um den Grundwasserspiegel in Marienstatt konstant zu halten.

Nach dem Wehr macht sie auch eine große Schleife um den Burgberg, auf dem das Kulturdenkmal Vroneck (die Reste der Burg Vroneck) steht. Danach windet sie sich in vielen Schleifen durch das Tal – teils Wald, teils Wiesental, und nimmt immer wieder kleine Rinnsale auf. Sie fließt durch das Naherholungsgebiet Kroppacher Schweiz weiter in Richtung Nordwesten und passiert Astert nördlich. Danach passiert sie Heuzert (auch nördlich), bis sie schließlich nach Heimborn gelangt, wo sie rechtsseitig am sogenannten „Deutschen Eck des Westerwaldes“[3] die ca. 24 Kilometer lange Kleine Nister aufnimmt.

Von dort fließt sie weiter Richtung Nordwesten und passiert z. B. Ortschaften wie Stein-Wingert und Idelberg. Nun fließt sie noch ein paar Kilometer auf der Grenze zwischen dem Stadtgebiet von Hamm und Wissen und passiert die Ortschaft Helmeroth, wo sie rechtsseitig den Burbachseifen aufnimmt. Eine Zeit lang fließt sie nun immer parallel zur Nistertalstraße (teils rechts, teils links der Straße).

Mündung

Schließlich mündet die Nister nach einer Fließstrecke von ca. 64 Kilometern, nach Unterquerung der B 62 zwischen Etzbach und Wissen-Nisterbrück linksseitig, auf einer Höhe von 141 m ü. NHN in den 155,2 Kilometer langen Fluss Sieg.

Einzugsgebiet und Zuflüsse

Das Einzugsgebiet der Nister ist 246 km² groß. Höchster Berg im Einzugsgebiet ist die Fuchskaute mit 657 m ü. NHN. Ihre drei größten Zuflüsse sind, von der Quelle zur Mündung betrachtet:

Zuflüsse der Nister
Name GKZ[Z 1] Lage Länge[1]
in km
EZG[1]
in km²
Mün­dung Quelle Bemerkungen
Schwarze Nister 2724-4 rechts 012,4000 0024,6000 Bad Marienberg-Langenbach Stegskopf
Enspelnerbach 2724-6 links0 008,5000 0020,5000 Alpenrod-Hirtscheid Kramerberg auch Hornnister
Kleine Nister 2724-8 rechts 024,8000 0063,5000 Heimborn Stegskopf

Daneben nimmt sie auch den Breitenbach, den Finkelbach, den Roßbach, den Alten Dreisbach, den Bölsbach, den Wäschebach, den Burbachseifen und einige weitere kleine Zuflüsse auf.

Auensedimente

Die Auelehme der Nister haben sich zum größten Teil erst seit dem Hochmittelalter gebildet. Zuvor war die Aue der Nister deshalb fast ausschließlich mit Kiesen und großen Geröllen bedeckt.[4]

Erbacher Brücke

Erbacher Brücke (Herbst 2018)
weitere Bilder
Die „Erbacher Brücke“ (auch Nistertal-Viadukt), eine stillgelegte Eisenbahnbrücke, verbindet die Gemeinden Dreisbach und Hardt. Sie ist benannt nach der damals selbständigen Gemeinde Erbach, die heute ein Ortsteil von Nistertal ist. Die Brücke wird mundartlich auch „Gruuß Bröck“ oder „Huhe Bröck“ genannt. Das Bauwerk ist bedeutend, da es zum Zeitpunkt seiner Eröffnung am 31. August 1911 mit etwa 300 m Länge und fast 40 m Höhe die größte Betonbrücke ohne Stahlarmierung Deutschlands war und als Wunder der Technik galt.
Commons: Nister – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)
  2. Gewässerwanderweg Nister. (PDF; 2,45 MB) Ministerium für Umwelt und Forsten, S. 20, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. September 2006; abgerufen am 26. Juli 2016.
  3. Vom Wilhelmsteg ans Deutsche Eck des Westerwaldes auf ak-kurier.de vom 4. Juni 2019, abgerufen am 29. Juni 2019
  4. Christian Stolz: Budgeting of soil erosion from floodplain sediments of the central Rhenish Slate Mts. (Westerwald), Germany. In: The Holocene. Nr. 21, 3, 2011, S. 499–510 (englisch, hol.sagepub.com (Memento vom 12. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) [abgerufen am 26. Juli 2016]). Budgeting of soil erosion from floodplain sediments of the central Rhenish Slate Mts. (Westerwald), Germany (Memento vom 12. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)


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