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Steinmetz

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Steinmetz um 1568

Steinmetze oder Steinbildhauer (lat.: Aciscularius) bearbeiten Naturstein und Kunststein mit Werkzeugen und Maschinen.

Überblick

Der Beruf des Steinmetz ist einer der ältesten Handwerkerberufe und reicht bis weit vor die antiken Hochkulturen zurück. Im Mittelalter waren Steinmetze häufig in einer Bauhütte organisiert. Von ihnen kennt man Steinmetzzeichen, persönliche Zeichen, die die von ihnen bearbeiteten Werksteine markierten. Seit dem Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert war es bei den Steinmetzen üblich, dass ein Geselle nach der Lehrzeit auf die Walz ging.

Die Steinmetze sind im heutigen Bauhandwerk eine der wenigen Berufsgruppen, die noch viel Wert auf ihre Traditionen legen. Sieht man auf der Straße einen mit grauer Hose und Weste und meist schwarzem Jackett bekleideten jungen Mann/Frau unterwegs mit Schlapphut, Stenz und Bündel, ist das einer der Wanderburschen, von denen nur noch einige Hundert pro Jahr in Europa und Übersee unterwegs sind (nicht zu verwechseln mit den Zimmerleuten auf der "Walz" - eine ähnliche Tradition von Handwerkerburschen).

Heute ist es (in Deutschland) ein handwerklicher Ausbildungsberuf mit dreijähriger Ausbildung, die mit dem Anfertigen eines Gesellenstückes sowie einer theoretischen und praktischen Prüfung endet.

Während der Steinmetz mit der Fachrichtung (Bautechnik) eher Teile wie Fassadensteine, Treppen, Fensterbänke, Küchenarbeitsplatten, anfertigt und auch verbaut und versetzt, ist der Steinmetz mit der Fachrichtung (Steinbildhauer) eher ein Kunsthandwerker, der Grabsteine und Skulpturen aus Stein herstellt.

Handwerkszeug

Typische Werkzeuge des Steinmetzes und Steinbildhauers sind:

Steinmetzzeichen

Steinmetzzeichen ist meist ein geometrisches oder ornamentales, manchmal monogrammatisches Zeichen als persönliches Signum eines Steinmetzen, um die Abrechnung von Steinmetzarbeiten zu erleichtern, oder auch als Gütezeichen. Steinmetzzeichen kommen seit der Antike vor, werden aber erst in spätromanischer Zeit allgemein gebräuchlich. In der Gotik führt jeder Steinmetz als Angehöriger einer Bauhütte ein entsprechendes, persönliches Steinmetzzeichen. Vor allem bei spätgotischen Bauten trägt jeder verbaute Stein ein Zeichen. Die leitenden Meister brachten ihr Zeichen im Schild an, das so genannte Meisterzeichen.

Literatur

  • Schneider Über die Steinmetze, 1872
  • Max Hasak Haben Steinmetze unsere mittelalterlichen Dome gebaut ?, 1895
  • L. Schwarz Die deutschen Bauhütten des Mittelalters und die Erklärung der Steinmetze, 1926
  • E. Weiß Steinmetzart und Steinmetzgeist, 1927
  • R. Wissel Des alten Handwerks Recht und Gewohnheit, 1929
  • R. Thiele Steinmetzarbeiten in der Architektur, Fachbuchverlag 1957, ISBN B0000BOJWM
  • Kurt Müller: Sie formten den Stein. Nürnberger Steinmetzen beim Wiederaufbau. Zum Gedenken an
  • Jakob Schmidt. In: Nürnberger Altstadtberichte, Hrsg.: Altstadtfreunde Nürnberg e.V., Heft 9 (1984)
  • Günther Mehling, "Natursteinlexikon", Verlag Georg Callwey, München, 3. Auflage, 1986
  • Theodor Krauth, Franz Sales Meyer, Das Steinhauerbuch, Die Bau- und Kunstarbeiten des Steinhauers, Schäfer-Verlag, Hannover; Auflage 03/2001 (Reprint nach d. Orig. v. 1896)

Siehe auch: