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Schwaigern

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Wappen Karte
Wappen Schwaigerns Deutschlandkarte, Position von Schwaigern hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Region: Heilbronn-Franken
Landkreis: Heilbronn
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 189 m ü. NN
Fläche: 49,5 km²
Einwohner: 11.036 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 223 Einwohner je km²
Ausländeranteil: 10,9 %
Postleitzahlen: 74190-74193
(alt: 7103)
Vorwahl: 07138
Kfz-Kennzeichen: HN
Gemeindeschlüssel: 08 1 25 086
Stadtgliederung: 4 Teilorte
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktstraße 2
74193 Schwaigern
Website: www.schwaigern.de
E-Mail-Adresse: info@schwaigern.de
Politik
Bürgermeister: Johannes Hauser
Lage der Stadt Schwaigern
im Landkreis Heilbronn

Schwaigern ist eine Stadt im Landkreis Heilbronn. Sie gehört zur Randzone der Metropolregion Stuttgart.

Geografie

Schwaigerner Stadtkern
Stadtpanorama Schwaigern

Geografische Lage

Schwaigern liegt im Westen des Landkreises Heilbronn an den Ausläufern des Heuchelbergs im Tal der Lein, einem linken Nebenfluss des Neckars.

Nachbargemeinden

Nachbarstädte und -gemeinden Schwaigerns sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Osten): Leingarten, Nordheim, Brackenheim, Eppingen, Gemmingen und Massenbachhausen (alle Landkreis Heilbronn). Mit Massenbachhausen ist Schwaigern eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.

Stadtgliederung

Schwaigern besteht aus der Kernstadt Schwaigern und den Teilorten Massenbach, Stetten am Heuchelberg und Niederhofen (781 ha, 904 Einwohner).

Geschichte

Bodenfunde aus der Jungsteinzeit und der römischen Zeit weisen auf eine frühe Besiedlung der Schwaigerner Gegend hin. Erstmals erwähnt wurde Schwaigern im Jahr 766 in einer Urkunde des Lorscher Codex. Im 13. Jahrhundert ist der Bau einer Kirche belegt; die Herren von Neipperg treten erstmals in der Ortsgeschichte auf. 1486 erhielt der Ort Marktrecht. Nach 1630 wurde der Ort mehrmals von der Pest heimgesucht, die viele Einwohner das Leben kostete. 1690 wurde im Pfälzischen Erbfolgekrieg die damalige Schwaigerner Burg niedergebrannt. 1806 kam Schwaigern durch die Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses zu Württemberg. Im 19. und 20. Jahrhundert zerstörten mehrere große Brände große Teile des mittelalterlichen Stadtkerns. 1971/1972 wurden Massenbach, Stetten am Heuchelberg und Niederhofen eingemeindet.

Religionen

In Schwaigern, Stetten und Niederhofen gibt es jeweils eigene evangelische Kirchengemeinden, für Massenbach und Massenbachhausen gibt es eine gemeinsame evangelische Gemeinde. Die evangelischen Gemeinden gehören alle der Evangelischen Landeskirche in Württemberg im Kirchenbezirk Brackenheim an. Die (evangelisch-pietistische) Liebenzeller Gemeinschaft unterhält in allen drei evangelischen Kirchengemeinden der Stadt eigene Gruppen. In Massenbach existiert eine evangelisch-freikirchliche Gemeinde. Die katholische Kirchengemeinde St. Martinus Schwaigern ist neben Schwaigern für Stetten, Niederhofen und Neipperg (Teil Brackenheims) zuständig, die katholische Kirchengemeinde St. Kilian Massenbachhausen neben Massenbachhausen für Massenbach. Auch die Neuapostolische Kirche ist mit einer Kirchengemeinde in Schwaigern vertreten.

Der EC-Jugendbund hat Ortsgruppen in Schwaigern, Stetten und Niederhofen, die Liebenzeller Gemeinschaft in Schwaigern und Niederhofen, das Evangelische Jugendwerk Württemberg in Schwaigern und Stetten. In Massenbach ist der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) Massenbach/Massenbachhausen vertreten.

Ortsteile

Massenbach

Massenbach wird erstmals 773 urkundlich erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg wird das Schloss zerstört. Es wird erst 1760 wieder aufgebaut. Massenbach teilt überwiegend die Geschichte Schwaigerns und wird wie dieses 1806 württembergisch.

Stetten am Heuchelberg

Erst 1140 wird Stetten urkundlich erwähnt. Es kommt bereits 1571 an Württemberg.

Niederhofen

Jüngster Teilort ist Niederhofen, das erstmals 1332 erwähnt wird, aber – im Gegensatz zu den übrigen Teilorten – bereits 1360 an Württemberg fällt. Niederhofen hat eine Markungsfläche von 781ha und 889 Einwohner.

Politik

Rathaus in Schwaigern

Gemeinderat

Der Gemeinderat Schwaigerns hat nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 23 Sitze (zuvor 25). Die erbrachte folgendes Ergebnis:

  • Freie Wähler/Bauern und Weingärtner (FWV/BuW) 37,9% (+1,0) - 9 Sitze (=)
  • CDU 27,9% (+0,9) - 7 Sitze (=)
  • SPD 19,6% (-4,0) - 4 Sitze (-2)
  • Liste Grüne und Unabhängige (LGU) 14,7% (+2,2) - 3 Sitze (=)

Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Bürgermeister.

Wappen und Flagge

Blasonierung: In Rot drei (2:1) silberne Ringe. Schildhalter: über dem Schild wachsend der hl. Johannes d. T. mit Nimbus und umgehängtem Fell, die Rechte erhoben, mit der Linken ein liegendes Gotteslamm und einen in ein Kreuz auslaufenden Stab haltend, daran eine dreilatzige Fahne.

Die Stadtfarben sind Rot-Weiß.

Die drei silbernen Ringe auf rotem Grund sind das Wappen der Grafen von Neipperg. Johannes der Täufer als Schildhalter ist Patron der Schwaigerner Kirche. Das Wappen ist in dieser Form seit 1512 nachweisbar.

Partnergemeinden

Partnergemeinden Schwaigerns sind seit 1988 die österreichische Gemeinde Pöndorf in Oberösterreich (mit einem Ortsteil namens Schwaigern) und seit 2004 die französische Gemeinde La Teste-de-Buch im Département Gironde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museum

Das Heimatmuseum Karl-Wagenplast-Museum in der alten Friedhofskapelle zeigt vor allem archäologische Exponate von der Jungsteinzeit bis zum Mittelalter aus dem Leintal, die den Grabungen des Namensgebers und Schwaigerner Ehrenbürgers Karl Wagenplast entstammen.

Bauwerke

Ev. Stadtkirche Schwaigern
Hauptschiff der Stadtkirche Schwaigern mit historischem Hochaltar und Jerg Ratgebs Barabara-Altar (links)
Jerg Ratgebs Barbara-Altar in der Ev. Stadtkirche Schwaigern

Die Johannes dem Täufer geweihte evangelische Stadtkirche geht auf einen Bau aus dem 13. Jahrhundert zurück und wurde im frühen 16. Jahrhundert von Bernhard Sporer erweitert. Im Inneren befindet sich der Barbara-Altar von Jerg Ratgeb. Der so genannte Hexenturm am südöstlichen Rand der mittelalterlichen Stadt ist ein Wehrturm aus dem Jahr 1461. Die frühere Kelter ist ein Fachwerkbau von 1659. Das Rokoko-Schloss neben der Stadtkirche wurde 1702 für Generalfeldmarschall Eberhard von Neipperg erbaut, geht in seiner heutigen Gestalt jedoch überwiegend auf Umbauten des 19. Jahrhunderts zurück. Das Rathaus der Stadt wurde 1905/06 von Ludwig Knortz erbaut.

Historisches Rentamt in der Schwaigerner Altstadt

In Massenbach befinden sich das nach Zerstörung 1760 wieder erbaute Schloss der Freiherren von Massenbach sowie die 1913 im Jugendstil erbaute Georgskirche.

Ev. Georgskirche zu Massenbach, erbaut im Jugendstil

In Stetten beeindruckt die Pfarrkirche aus dem 15. Jahrhundert sowie das barocke Pfarrhaus von 1775, ebenfalls ein Rathaus aus dem 16. Jahrhundert mit Zierfachwerk und Kielbogenfenstern nebst angrenzender Zehntscheuer gleichen Alters.

Sport und Freizeit

Der TSV Schwaigern besteht seit 1898 und wurde damals als Turnverein gegründet. Neben der traditionellen Turnabteilung, die eine L-Stufe für Mädchen und Jungen beherbergt, wird u. a. noch Badminton, Basketball, Schach und die sehr seltene Sportart Rhönrad betrieben. Speziell beim Rhönrad hat der Verein so manch bedeutenden Sportler hervorgebracht. 1992 haben sich die Tennisabteilung (TC Schwaigern) und 1993 die Fußballabteilung (FSV Schwaigern) selbständig gemacht.

1922 wurde der TSV Niederhofen (Turn- und Sportverein Niederhofen e. V.) gegründet. Dort gibt es die Abteilungen Fußball, Volleyball, Kinder- und Jugendturnen und Frauengymnastik.

Schwaigern verfügt außerdem über ein beheiztes Freibad.

Im Teilort Stetten am Heuchelberg gibt es wohl die vielfältigsten Sportangebote im Bezug auf die Einwohnerzahl. Der TSV Stetten, gegründet 1909, bietet die Sportarten Fußball, Tischtennis, Badminton, Damengymnastik, Kinderturnen und eine Ballspielgruppe. Sehr rührig ist der Tennisclub Stetten am Heuchelberg. 1981 gegründet als Abteilung des TSV, wurde der Verein 1999 selbstständig. Auf vier Plätzen wird für alle Altergruppen Tennis angeboten. Das Clubheim ist in den Sommermonaten Treffpunkt der Tennisfans. Der Sportschützenverein Heuchelberg hat in viel Eigenleistung sein Domizil am Rande des Mühlwaldes geschaffen. Luftgewehr, Luftpistole, Kleinkaliber und Vorderladerschießen sind die beliebten Disziplinen. Die Golf-Oase Pfullinger Hof bietet auf großzügigen Anlagen Gelegenheit zum Golfspielen. Darüberhinaus ist der Landfrauenverein, der Gesangverein Edelweiss, der Kleintierzuchtverein Bestandteil des örtlichen Vereinslebens.

Mit dem Leintalzoo verfügt Schwaigern über einen Tierpark, in dem die größte zusammenhängende Schimpansengruppe Deutschlands zu sehen ist.

Wirtschaft und Infrastruktur

Größtes in Schwaigern ansässiges Unternehmen ist die Walter Söhner GmbH & Co. KG, die Kunststoffteile herstellt und in Schwaigern über 500 Mitarbeiter beschäftigt. In Schwaigern und seinen Ortsteilen sind darüberhinaus eine Vielzahl mittelständischer Unternehmen ansässig. Speziell in Massenbach und Stetten ist die Grundversorgung bzw. der Einzelhandel jedoch stark rückläufig. Bis zur Eröffnung eines Supermarktes in Massenbach bestand in diesem Ortsteil um das Jahr 2000 über mehrere Jahre keine Einkaufsmöglichkeit mehr.

Verkehr

Schwaigern liegt mit vier Haltepunkten an der Bahnstrecke Kraichgaubahn von Heilbronn nach Karlsruhe, die von der Heilbronner bzw. Karlsruher Stadtbahn befahren wird, und an der B 293 von Heilbronn nach Karlsruhe. Ein einstmals geplanter Anschluss an die Bundesautobahn A 45 wurde 1979 aufgegeben.

Medien

Über das Geschehen in Schwaigern berichtet als einzige Tageszeitung die Heilbronner Stimme in ihrer Ausgabe LT, Leintal. Dazu erfährt man vieles im örtlichen Mitteilungsblatt der Stadt Schwaigern. Auch das regionale Anzeigenblatt Leintal-Hits enthält Neuigkeiten, vor allem aus Kultur und Sport.

Ver- und Entsorgung

Der Landkreis Heilbronn betreibt im Schwaigerner Ortsteil Stetten eine seiner zwei Mülldeponien, die für die westliche Hälfte des Landkreises zuständig ist. Für den östlichen Landkreis ist die Deponie in Eberstadt zuständig.

Bildung

Eigene Grundschulen gibt es in Schwaigern (Sonnenbergschule), Massenbach und Stetten, in Schwaigern zudem die Leintal-Hauptschule (mit Werkrealschule), die Leintal-Realschule und die Sonnenberg-Förderschule.

Weinbau

Der Weinbau in Schwaigern wird erstmals im Jahr 799 erwähnt. Die hauptsächlich angebauten Rebsorten sind Trollinger, Riesling, Lemberger und Schwarzriesling. In Schwaigern hat die Heuchelberg-Kellerei ihren Sitz, die viertgrößte Kellerei Baden-Württembergs. Neben mehreren anderen Selbstvermarktern ist vor allem auch das Weingut Graf von Neipperg bekannt.

Der Teilort Stetten bietet mit drei Weingütern und einer Weinküferei ein vielfältiges Weinangebot. Eine Rebveredlung legt dazu den Grundstein für die sortentypischen Gewächse. Mit Claudia Rüber stellte Stetten 1992 die württembergische Weinkönigin.

Die Lagen aller Teilorte gehören zur Großlage Heuchelberg im Weinbaugebiet Württemberg.

Friedwald

Seit 27. Juli 2005 befindet sich in Schwaigern ein Friedwald.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Karl Wagenplast, Heimatforscher
  • Horst Haug, Bürgermeister der Stadt Schwaigern von 1962-1999

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Commons: Schwaigern – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien