Keetmanshoop
Keetmanshoop ist eine nach dem deutschen Kaufmann und Bankier Johann Keetman benannte Stadt in Namibia.
Die 500 km südlich der Hauptstadt Windhoek gelegene Stadt hat ca. 20.000 Einwohner (2003).
Geschichte
Ursprünge der Stadt gehen auf eine Besiedelung durch den Stamm der Nama Ende des 18. Jahrhunderts zurück. Keetmanshoop wurde 1866 als Station der Rheinischen Mission gegründet. Namensgeber Johann Keetman unterstützte die Mission finanziell, so dass die Station permanent zu einer deutschen Siedlung ausgebaut wurde. 1894 entstand ein Fort für die deutschen Schutztruppen. Mit seinem finanziellen Engagement verband Keetman die Hoffnung, durch die Christianisierung der einheimischen Bevölkerung eine Befriedung miteinander verfeindeter Stämme herbeiführen zu können. Dieses Ansinnen spiegelt sich im Namen der Stadt (Afrikaans für "Hoffnung des Keetman") wider.
Wirtschaft
Keetmanshoop ist das Wirtschafts- und Verwaltungszentrum im Süden Namibias. Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind der Tourismus und die Zucht von Karakulschafen.
Verkehr
Im Jahre 1908 wurde eine Bahnstrecke nach Lüderitz in Betrieb genommen. Damit erhielt Keetmanshoop eine Verkehrsanbindung an die Küste. Heute ist die Stadt wichtigster Knotenpunkt des Straßen- und Schienenverkehrs im südlichen Landesteil.
Kultur
Spuren der deutschen Kolonialzeit
Als Zeugnisse der Gründungsgeschichte Keetmanshoops existieren noch einige Bauten aus der Zeit der deutschen Kolonialherrschaft. Die 1895 aus Granit erbaute Kirche der Rheinischen Mission beherbergt heute ein Heimatmuseum, das einen ausführlichen Überblick der Stadtgeschichte vermittelt. Das "Kaiserliche Postamt" aus dem Jahre 1910 beherbergt heute die Touristeninformation der Stadt. Ebenfalls erhalten ist das Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1908.
Der Köcherbaum
Eine besondere touristische Attraktion ist der ca. 20 km nordöstlich von Keetmanshoop gelegene Köcherbaumwald. Diese auf dem Gelände der privaten Farm Gariganus gelegene Baumgruppe von ca. 250 Exemplaren des Köcherbaumes (aloe dichotoma) steht seit 1955 unter Naturschutz. Der Name bezieht sich auf die Beschaffenheit des Holzes. Da dieses leicht auszuhöhlen ist, fertigten die hier ehemals ansässigen Völker der San und Khoi Khoi aus den Ästen des Baumes Köcher, in denen sie ihre Jagdpfeile trugen.