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Kröffelbach

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Kröffelbach
Gemeinde Waldsolms
Koordinaten: 50° 27′ N, 8° 28′ OKoordinaten: 50° 26′ 44″ N, 8° 28′ 25″ O
Höhe: 226 m ü. NHN
Fläche: 6,65 km²[1]
Einwohner: 779 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte: 117 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 35647
Vorwahl: 06085

Kröffelbach ist ein Ortsteil der mittelhessischen Gemeinde Waldsolms im südlichen Lahn-Dill-Kreis.

Geografie

Der Ort liegt im Solmsbachtal des östlichen Hintertaunus. Gleichzeitig befindet sich Kröffelbach im Naturpark Taunus. In der Ortschaft mündet der Mühlbach aus nordöstlicher Richtung in den Solmsbach. An der Westseite ist das Dorf von dichtem Wald begrenzt.

Geschichte

Evangelische Kirche Kröffelbach

Als Ersterwähnung von Kröffelbach wird das Jahr 777 angenommen. Eine nachgewiesene urkundliche Ersterwähnung zeugt von einem Arnoldus de Cruftelbach, der sich am 28. März 1300 mit weiteren Pächtern zu einer Zahlung an das Stift zu Wetzlar verpflichtet. Der Ort gehörte zum Quembacher Gericht. Im Jahr 1348 soll auch noch die Burg von Kröffelbach bewohnt gewesen sein. Die Bewohner der Burg gehörten dem Adelsgeschlecht derer von Cröftel an, die vermutlich in den folgenden Jahren durch die Pest umkamen. Daraufhin verfiel die Burg und das Dorf kam unter die Herrschaft der Grafen zu Solms im Amt Braunfels.

Die Evangelische Kirche des Dorfes wird erstmals im Jahr 1397 erwähnt. Nach der Reformation, die das Dorf im Jahr 1558 erreichte, bildete die Gemeinde zusammen mit Kraftsolms eine Pfarrei, wobei der Sitz in Kröffelbach blieb. Zwischenzeitlich war Niederquembach eine Filialkirche der Pfarrei.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Kröffelbach der Bürgermeisterei Schöffengrund im preußischen Kreis Braunfels zugeordnet. Die jüdische Gemeinde hatte ab 1876 eine eigene Synagoge in einem umgebauten Fachwerkhaus in Kröffelbach. Im Jahr 1938 wurde das Gebäude schwer beschädigt und musste abgerissen werden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Ortschaft neue Heimat für viele Heimatvertriebene aus Ungarn und dem Sudetenland. Im Jahr 1950 machten sie mehr als ein Viertel der Gesamtbevölkerung des Ortes aus.

Gebietsreform

Am 31. Dezember 1971 schloss sich, im Zuge der Gebietsreform in Hessen, die selbstständige Gemeinde Kröffelbach mit weiteren fünf Gemeinden zur neuen Großgemeinde Waldsolms zusammen.[2]

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Kröffelbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][3]

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Kröffelbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1970
Jahr  Einwohner
1834
  
342
1840
  
357
1846
  
382
1852
  
373
1858
  
363
1864
  
387
1871
  
388
1875
  
390
1885
  
354
1895
  
367
1905
  
401
1910
  
416
1925
  
422
1939
  
531
1946
  
597
1950
  
672
1956
  
670
1961
  
679
1967
  
636
1970
  
717
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1834: 330 evangelische, 13 jüdische Einwohner
• 1961: 520 evangelische (= 76,58 %), 155 katholische (= 22,83 %) Einwohner

Kulturdenkmäler

Fachwerkhaus in der Kirchstraße von 1666

Verkehr und Infrastruktur

Am westlichen Ortsrand verläuft die L 3053 aus Richtung Braunfels kommend nach Brandoberndorf und weiter nach Butzbach. Im Ort zweigt die L 3284 in Richtung Schöffengrund ab.

Kröffelbach wird im Nahverkehr durch die Überlandbuslinien 160, 171, 174 sowie 177 bedient. Im Nachbarort Brandoberndorf befindet sich der Endpunkt der Taunusbahn und somit Anschluss an den Schienenpersonennahverkehr in das Rhein-Main-Gebiet.

Im Dorf befindet sich ein Kindergarten und eine Freiwillige Feuerwehr. Außerdem liegt am nördlichen Ortsrand das Koptisch-orthodoxe Kloster des Heiligen Antonius mit angeschlossenem Theologie-Kolleg.

Commons: Kröffelbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Kröffelbach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. November 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 380.
  3. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  4. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 250 (Google Buch).
  5.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!