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9 Songs

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Film
Titel 9 Songs
Produktionsland UK
Originalsprache englisch
Erscheinungsjahre 2004
Länge 69 Minuten
Stab
Regie Michael Winterbottom
Drehbuch Michael Winterbottom
Produktion Michael Winterbottom, Andrew Eaton
Musik Michael Nyman u. a.
Kamera Michael Zyskind
Schnitt Mat Whitecros
Besetzung

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9 Songs ist ein sehr expliziter Liebesfilm von Michael Winterbottom: Sex, Eis und Live-Musik.

Handlung

Matt ist per Flugzeug auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz in der Eiswüste der Antarktis. Er erinnert sich an die zurückliegenden Monate: an die Zeit, die er zusammen mit Lisa verbracht hatte. Lisa, eine Austauschstudentin, die sich ein Jahr lang in London aufhielt und dann wieder zurück nach Amerika ging, hatte er bei einem Rock-Konzert kennen gelernt. Die beiden verlieben sich, besuchen in London neun Konzerte bekannter Rock-Gruppen und haben Sex. Die Aufnahmen der Konzerte sind in Musikvideo-Manier geschnitten und wechseln sich in rascher Folge mit den sexuellen Begegnungen der beiden Handelnden ab. Die Sexszenen sind realistisch und steigern sich bis hin zu einer halbnah gefilmten Ejakulation. Jedoch unterscheidet sich 9 Songs stark von konventionellen Hardcore-Filmen, die eher auf Perversitäten hin ausgelegt sind anstatt auf wirklichkeitsnahen Sex. Die Freigabe ab 16 Jahren erscheint als sehr großzügig gewählt, spiegelt aber eine fortschreitende Offenheit der modernen Gesellschaft hinsichtlich einer unverdeckten Darstellung von Sexualität wider.

Die "9 Songs"

Kritiken

3sat lobt den Film als „mutiges Experiment“: „Michael Winterbottoms Film lässt viele Lesarten zu. Nur Moralisten dürften darin Pornografie entdecken. ... Man sollte sich diesen Film unbedingt anschauen, ihn als mutiges und klug gefilmtes Experiment eines kompromisslosen Regisseurs rezipieren.“ [1]

Die Berliner taz ist hingegen skeptisch: „Es ist schlichtes Gebumse mit popmusikalischer Kontrastierung. Nicht einmal solide pornografische Qualitäten lassen sich dem Film unterstellen.“ [2]

konkret schrieb im Februar 2005: „War die Kamera vorher im Publikum und nahm die Musikbühne frontal, kommen jetzt raffinierte Großaufnahmen. Ein Nippel, sacht massiert von Daumen und Zeigefinger. Eine Scheide, geöffnet. Was hindert die Kamera am Eindringen? Ein ejakulierender Penis. - Es fällt kein Wort. Auch die Montage kommentiert nicht. Kein Dekor, kein Was-will-der-Autor-damit-sagen. Wohl aber Sexgeschäftigkeit im stillen Einverständnis, - alltägliche Kommunikation, befreit vom Bedürfnis, sich entschuldigen oder doch erklären zu müssen. - Das ist die Sensation der 9 Songs: es fehlt die psychologisierende Exkulpation, und es fehlt die Schutzbehauptung, es werde halt Realität dokumentiert. Ergebnis: wir sind mit diesem Film allen legitimatorischen Spinnkram los. Dank Regisseur Michael Winterbottom.“

Auszeichnungen

  • Deutschland-Premiere bei den Hofer Filmtagen (27. - 31. Oktober 2004)
  • Beste Kamera beim San Sebastián International Film Festival 2004