Bieberer Aussichtsturm
Bieberer Aussichtsturm
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Basisdaten | |||||||||||
Ort: | Bieber, Offenbach | ||||||||||
Land: | Hessen | ||||||||||
Staat: | Deutschland | ||||||||||
Höhenlage: | 128 m | ||||||||||
Koordinaten: 50° 5′ 41,3″ N, 8° 48′ 14,9″ O | |||||||||||
Verwendung: | A-Turm, B-Turm, Restaurant, Drehrestaurant, Aussichtsturm, Wasserturm, Militärische Nutzung | ||||||||||
Zugänglichkeit: | ja/jein/nein | ||||||||||
Turmdaten | |||||||||||
Bauzeit: | 1882 | ||||||||||
Gesamthöhe: | 27 m | ||||||||||
Aussichtsplattform: | 24,4 m | ||||||||||
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Positionskarte | |||||||||||
Der Bieberer Aussichtsturm in der hessischen Großstadt Offenbach am Main ist ein historischer Aussichtsturm mit einer Gesamthöhe von 27 Metern, der im Jahr 1882 erbaut wurde. Die Aussichtsplattform befindet sich in 24 Meter Höhe. Obwohl der Turm fünfzehn Meter von der Bieberer Gemarkungsgrenze auf Bürgeler Gebiet steht[1] und vom Verschönerungsverein Offenbach errichtet wurde, trägt er den Namen Bieberer Aussichtsturm – wohl wegen seiner geografischen Nähe zu Bieber und seinem Standort auf dem Bieberer Berg. Dies galt bis zur Umstrukturierung der Stadtteile der Stadt Offenbach am Main im Jahr 2019. Seitdem liegt der Aussichtsturm auf dem Gebiet des Stadtteils Bieber[2], galt jedoch schon immer als Wahrzeichen des Offenbacher Stadtteils Bieber.
Das Gebäude ist Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.
Geschichte
Seit 1880 gab es in Offenbach einen Verschönerungsverein. Der Ausbau und die Pflege von Spazierwegen standen auf seinem Programm, das Aufstellen von Ruhebänken und Schutzhütten und der Bau eines Aussichtsturms. Als Standpunkt wurde der Bieberer Berg als höchster Punkt der Umgebung in der Nähe der damaligen Offenbacher Gemarkungsgrenzen gewählt, da sich dieser hervorragend für strategische Höhenmessungen eigne.[3]
Zunächst rechnete der Verein mit Baukosten von 1.500 Goldmark. Zur Eröffnung 1882 hatten sich die Baukosten auf 7.266 Goldmark erhöht.[4] Dies entspricht etwa 65.500 Euro nach heutiger Kaufkraft.[5]
Gebäude
Auf einem künstlichen Hügel errichtet und von Robinien umgeben steht der massive Turm mit quadratischem Grundriss auf einem sich verbreiternden Sockelgeschoss. Er ist farblich gegliedert durch eine Bauausführung in hellem Sandstein und dunkelroten Mauerziegeln. Der Turm ist sechsgeschossig durch rundbogige Fenster aufgeteilt. Die Brüstung der Aussichtsplattform ist nach Vorbildern aus dem Burgenbau aufwändig auskragend gemauert und verziert. Über dem Eingang befindet sich ein Schlussstein mit der Inschrift Erbaut 1882.[6] Oberhalb und neben der Eingangstür sind weitere Steintafeln angebracht; in dem gravierten Steinblock links neben der Tür findet sich folgender Text: „Höhe des Thurms 24mtr von Schwelle bis Plattform“. Nach Betreten des Turms über die etwa 40 cm hohe Schwelle erfolgt der Aufstieg zur Plattform anfangs über 108 Stufen einer rechtsdrehenden Sandsteintreppe mit 17 Zwischenpodesten, im oberen Bereich über eine Metallwendeltreppe mit 19 Stufen, die durch einen achteckigen 2,6 Meter[7] hohen Metallüberbau durch eine Tür auf die 24,4 Meter[7] hoch liegende Aussichtsplattform führt. Die umlaufende Brüstung, an der eine Fahnenstange angebracht ist, überragt die Plattform um 1,25 Meter[7].
Der Turm erreicht mit dem Treppenüberbau eine Höhe von insgesamt 27 Metern.[7] Er bietet einen Rundblick über die Stadt bis hin zu Spessart, Odenwald und Taunus und damit eine Fernsicht von nahezu 200 Kilometer.[4]
Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.[6]

Nutzung
Nach der Auflösung des Verschönerungsvereins übernahm 1922 die Vereinigung der Offenbacher Wandervereine den Turm in seine Obhut. 1943 übernahm ihn die Stadt Offenbach. 1954 verpachtete die Stadt den Turm an einen Bieberer Bürger. Der Turm verkam und war überhaupt nicht zu betreten.[8]
1983 übernahmen der Verein Die Offenbacher 03 und der Musikverein Eintracht eine Patenschaft für den Turm und sorgen seitdem für dessen Pflege.[8]
Von Mai bis September kann der Turm an Sonn- und Feiertagen bestiegen werden[3] und ist Ort von verschiedenen lokalen Veranstaltungen[9].
Weblinks
- 128 Stufen zur Schönheit der Weite. In: offenbach.de. Archiviert vom am 5. März 2016; abgerufen am 29. Juli 2016.
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Aussichtsturm In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
- Offenbacher 03 e.V. mit Bildern, Terminen und weiteren Informationen zum Bieberer Aussichtsturm
- Musikverein Eintracht 1898 mit Bildern, Terminen und weiteren Informationen zum Bieberer Aussichtsturm
Einzelnachweise
- ↑ Hessenviewer (Geoportal Hessen) des Hessischen Landesamtes für Bodenmanagement und Geoinformation mit Liegenschaftskartierung (Hinweise) Angaben laut Flurstückssuche und Meßwerkzeug
- ↑ Magistrat der Stadt Offenbach am Main, Vermessungsamt: Amtlicher Stadtplan Offenbach am Main. Juli 2019, abgerufen am 3. Februar 2020 (deutsch).
- ↑ a b 128 Stufen zur Schönheit der Weite. In: offenbach.de. Archiviert vom am 5. März 2016; abgerufen am 11. August 2016.
- ↑ a b Friedrich Jöst: Offenbach a. M. in Wort und Bild. 2. überarbeitete Auflage. Wilh. Wagner, Offenbach am Main 1911, S. 253 (online auf commons).
- ↑ Automatische Berechnung nach Preisindexentwicklung; jährliche Aktualisierung; vergleiche insgesamt Vorlage:Inflation.
- ↑ a b Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Am Aussichtsturm o. Nr. In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen.
- ↑ a b c d Höhenangaben laut privat durchgeführten Messungen.
- ↑ a b Lothar R. Braun: 1882: Offenbacher Verschönerungsverein krönt den Bieberer Berg. In: Offenbach-Post. Online auf: offenbach.de, vom 5. Mai 2008, abgerufen am 30. April 2016.
- ↑ David Heisig: Bieberer Aussichtsturm ist wieder geöffnet und bietet einen bis zu 200 Kilometer weiten Blick. In: op-online.de. 8. Mai 2013, abgerufen am 8. Mai 2015.