Finning
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 1′ N, 11° 0′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Landsberg am Lech | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Windach | |
Höhe: | 632 m ü. NHN | |
Fläche: | 23,34 km2 | |
Einwohner: | 1920 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 82 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 86923 | |
Vorwahl: | 08806 | |
Kfz-Kennzeichen: | LL | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 81 120 | |
Gemeindegliederung: | 7 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Findingstr. 4 86923 Finning | |
Website: | www.finning.de | |
Bürgermeister: | Siegfried Weißenbach | |
Lage der Gemeinde Finning im Landkreis Landsberg am Lech | ||
![]() |

Finning ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Windach.
Geografie
Finning liegt in der Region München, nördlich des Windachspeichers und vier Kilometer vom Ammersee entfernt.
Das Gemeindegebiet erstreckt sich von 587 m an der Windach bis auf 657 m südöstlich von Hängeberg.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde hat sieben amtlich benannte Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2]
- Entraching (Pfarrdorf)
- Hängeberg (Einöde)
- Hartmannshausen (Weiler)
- Laich (Weiler)
- Oberfinning (Pfarrdorf)
- Unterfinning (Pfarrdorf)
- Westerschondorf (Weiler)
Es existieren die Gemarkungen Entraching, Oberfinning und Unterfinning.
Geschichte
Erstmals urkundlich genannt wird Finning bereits 818 als Finningum, der Ortsname stammt wohl von dem Personennamen Finno.
Die frühe Geschichte des Ortes ist eng mit dem hier ansässigen Adelsgeschlecht verbunden. Die Herren von Finning werden ab 1310 als Vögte genannt, verkaufen jedoch um 1370 den Großteil ihres Besitzes an Konrad von Haldenberg und erhielten Stellen als herzogliche Pfleger von Weilheim, Landrichter von Aichach und Land- und Stadtrichter von Landsberg.
Der neue Besitzer der Güter in und um Finning, Konrad von Haldenberg, verkauft bereits 1380 weiter an Eberhard von Greifenberg. Im 16. Jahrhundert wechselt Oberfinning mehrfach den Besitzer: 1516 Anna Schmalholzin, 1557 Melchior Vogt, 1580 Wiguläus Hundt zu Sulzemoos. Von diesem geht die Hofmark auf Herzog Wilhelm V. über, der sie 1592 dem neugegründeten Jesuitenkolleg Landsberg vermacht.
Nach der Säkularisation werden im Rahmen der Gemeindeedikte 1818 die Gemeinden Oberfinning, Unterfinning (mit Westerschondorf) und Entraching (mit Fuchshof, Hartmannshausen und Laich) im Landgericht Landsberg gebildet.[3]
Gemeindefusion
Obwohl Finning auf eine reiche und bewegte Geschichte zurückblicken kann – die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 818 – gibt es Finning in der heutigen Form erst seit der Gemeindegebietsreform 1971. Am 1. Oktober 1971 schlossen sich Ober- und Unterfinning sowie Entraching zur heutigen Gemeinde Finning zusammen.[4] Finning gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Landsberg des Kurfürstentums Bayern.
Einwohnerentwicklung
- 1961: 1033 Einwohner, davon in Entraching 183, in Oberfinning 470 und in Unterfinning 380
- 1970: 1060 Einwohner, davon in Entraching 151, in Oberfinning 528 und in Unterfinning 381
- 1987: 1191 Einwohner
- 1991: 1337 Einwohner
- 1995: 1476 Einwohner
- 2000: 1607 Einwohner
- 2005: 1676 Einwohner
- 2010: 1670 Einwohner
- 2015: 1811 Einwohner
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister ist Siegfried Weißenbach. Er konnte sich bei den Wahlen im Jahr 2014 mit 57 % gegenüber Roland Brenner mit 42 % durchsetzen.
Gemeinderat
Jahr | UF | DGOF | WGE | gesamt | Wahlbeteiligung in % |
---|---|---|---|---|---|
2008 | 5 | 4 | 3 | 12 | 72,9 |
2002 | 5 | 4 | 3 | 12 | 78,4 |
Kommunalwahl 2014: [5]
- Dorfgemeinschaft Oberfinning: 34,14 %
- Ortsteil Unterfinning: 33,69 %
- Wahlgemeinschaft Entraching: 32,17 %
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: In Schwarz ein silberner Wellenschrägbalken, belegt mit einem schräg gestellten blauen Schwert.
Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Heilig Kreuz in Oberfinning
- Katholische Pfarrkirche zur Schmerzhaften Muttergottes in Unterfinning
- Katholische Pfarrkirche St. Jakobus in Entraching
- Pfarrhaus in Entraching
Sport
Der TSV Finning ist der Sportverein der Gemeinde. Seit 2008 gibt es eine Damen-Fußballmannschaft.
Des Weiteren gibt es in Finning: Badminton, Tennis, Tischtennis, Stockschießen, Turnen, Skigymnastik und eine Theatergruppe. Der Eishockeysport wird in Finning durch den EHC Finning e. V. vertreten. Während der Wintersaison ist die Mannschaft in der Landsberger Hobbyrunde aktiv.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft neun, im produzierenden Gewerbe 59 und im Bereich Handel und Verkehr 15 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 48 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 461. Im verarbeitenden Gewerbe gab es fünf Betriebe, im Bauhauptgewerbe sieben Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 42 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1188 ha, davon waren 389 ha Ackerfläche und 798 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
Der nächste Bahnhof ist Utting an der Ammerseebahn (Augsburg–)Mering–Weilheim, etwa sechs Kilometer östlich von Finning gelegen. Die Bundesautobahn A 96 zwischen Lindau und München ist in 4,5 km nördlich von Finning zu erreichen.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
- Kindergärten: 93 Kindergartenplätze mit 101 Kindern (katholischer und Waldorf)
- Volksschulen: eine Grundschule mit den Klassen 1 bis 4, im Schuljahr 2007/2008 80 Schüler.
Literatur
- Rainer Beck: Unterfinning. Ländliche Welt vor Anbruch der Moderne. C. H. Beck Verlag, München 1993, ISBN 3-406-37756-4. (ausführliche mikrohistorische Studie über die ökonomischen und gesellschaftlichen Verhältnisse im heutigen Ortsteil Unterfinning im Jahre 1721)
Kurioses
Im Juni 2012 forderte die Tierschutzorganisation Peta, dass sich Finning umbenennen solle.[6] Der Ausdruck Finning bezeichne eine grausame Methode der Haifischjagd. Die Organisation schlug vor, den Ortsnamen in „StopFinning“ umzubenennen. Gegen den Vorschlag regte sich umgehend Widerstand.
Weblinks
- Wappen von Finning in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ Gemeinde Finning in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 8. September 2019.
- ↑ Heide Weißhaar-Kiem: Landkreis Landsberg am Lech. Hrsg.: Landkreis Landsberg am Lech. 1. Auflage. EOS Verlag St. Ottilien, 2010, ISBN 978-3-8306-7437-5, S. 194–198.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 601.
- ↑ http://www.finning.de/Gemeinderatswahl-2014-Ergebnis-in-Finning.o3313.html
- ↑ Appell der Tierschützer: Finning soll sich umbenennen