Rhizophora
Rote Mangrove | ||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() | ||||||||||||||
Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||||
| ||||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
Rhizophora | ||||||||||||||
L. | ||||||||||||||
Vorlage:Speciesen | ||||||||||||||
|

Die Arten der Roten Mangroven (Rhizophora) gehören zusammen mit den (nicht näher verwandten) Arten der Gattung Avicennia (Avicenniaceae) zu den wichtigsten Mangrovenbäumen. Ihren wissenschaftlichen Namen verdanken sie den ausladenden, bogenförmigen Stelzwurzeln (griech. Vorlage:Polytonisch, rhizo-: „Wurzel-“; griech. Vorlage:Polytonisch, phoros: „tragend“). Der Name "Rote Mangrove" wird vor allem für die weit verbreitete Art R. mangle verwendet und bezieht sich wahrscheinlich auf den rötlichen Bast und das bisweilen rotbraune Holz dieser Art.
Das Holz von Rhizophora-Arten wird zur Gewinnung von Holzkohle und als Baumaterial eingesetzt, die Rinde dient zur Gewinnung von Tanninen. Eine kontrollierte Nutzung unter Berücksichtigung forstlicher Gesichtspunkte wird seit langem in Malaysia praktiziert, ist andererorts aber die Ausnahme.
Beschreibung
Rote Mangroven sind Bäume oder Sträucher der Gezeitenzone tropischer Küsten. Sie besitzen auffällige Stelzwurzeln. Die glatten, lederartigen Blätter sind ungeteilt, gegenständig und ganzrandig. Auf ihrer Unterseite befinden sich oft zahlreiche Lentizellen. Ein Paar Nebenblätter umhüllt die Endknospe jedes Triebs; die Nebenblätter werden beim Entfalten des neuen Blattpaars abgeworfen. Der Blütenstand entspringt den Blattachseln und ist bei den einzelnen Arten in unterschiedlichem Maße verzweigt. Die Blüten sind radiärsymmetrisch. Die vier Kelchblätter sind kräftig und am Grund verwachsen. Die vier Kronblätter sind meist behaart und tragen keine wimperförmigen Anhänge; sie werden kurze Zeit nach dem Öffnen der Blüte abgeworfen. Staubgefäße 8-12, mit reduziertem Filament; Antheren modifiziert, mit zahlreichen Pollensäcken. Blüten windbestäubt. Fruchtknoten halb-unterständig, mit zwei Samenanlagen. Frucht eiförmig oder konisch, bräunlich oder grau-grün und lederartig hart. In der Regel entwickelt sich nur ein Same, der in der Frucht am Mutterbaum keimt (Viviparie). Die Primärwurzel vergeht schnell; das Hypokotyl des Keimlings durchbricht das Perikarp, bleibt aber zunächst über die zu einer kragenförmigen Struktur umgebildeten Kotyledonen mit der Frucht verbunden. Der Keimling kann bei manchen Arten mehr als 50 cm Länge erreichen, bevor er abgeworfen wird. Die Keimlinge sind schwimmfähig und können über Monate im Meer driften, ohne die Fähigkeit zum Wurzeln zu verlieren.
Systematik
Innerhalb der Gattung werden 6 Arten unterschieden:
- R. apiculata: östlicher Indopazifik
- R. harrisonii: Westafrika, Mittel- und Südamerika
- R. mangle: Westafrika, Nord- und Südamerika; möglicherweise ist die morphologisch sehr ähnliche pazifische R. samoensis mit R. mangle identisch
- R. mucronata: Ostafrika, Indischer Ozean, Norden Australiens, Neuguinea, Philippinen
- R. racemosa: Westafrika, Südamerika
- R. stylosa: Indischer Ozean östlich von Indien, Pazifik bis Samoa
Daneben werden die Hybriden R. x lamarckii (R. apiculata x R. stylosa) und R. x selala (R. stylosa x R. samoensis) beschrieben. Auch bei R. harrisonii könnte es sich um einen Hybriden handeln (R. mangle x R. racemosa).
Literatur
- Tomlinson, P. B. (1986): The Botany of Mangroves. Cambridge University Press, Cambridge. 419 pp. ISBN 0-521-46675-X