Zum Inhalt springen

GBU-43/B Massive Ordnance Air Blast

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Juni 2004 um 12:15 Uhr durch 217.111.5.229 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Massive Ordnance Air-Burst Bomb (MOAB) ist bis jetzt (März 2003) mit 8.200 Kilogramm Sprengstoff die weltweit größte konventionelle (nicht-nukleare) Bombe. Mit ihrer Hülle wiegt sie 9.500 kg, hat einen Durchmesser von 103 cm (3,0 ft) und eine Länge von 9,14 Meter (40,5 Inch).

MOAB wird aus großer Höhe aus einem Flugzeug und satellitengesteuert mit Hilfe des GPS (Global Positioning System) ins Ziel geführt. Da kein Bomber der US-Luftwaffe dieses Gerät transportieren kann, werden MOAB und auch ihre Vorgängerversion "Daisy-Cutter" von C130-Transportflugzeugen abgeworfen.

Ihre Sprengkraft ist 40 Prozent stärker als die der in Vietnam, 1991 im Irak und zuletzt in Afghanistan eingesetzten "Daisy Cutter" (BLU-82), die mit ca. 5.700 kg Sprengstoff gefüllt ist. In Vietnam diente diese Bombe dazu, Landezonen für Hubschrauber in den Urwald zu sprengen, in Afghanistan wurde sie gegen Höhlen und Truppenansammlungen eingesetzt. Während des ersten Golfkriegs versuchte man, damit Minenfelder zu zerstören, doch erwies sich die BLU-82 dazu als untauglich. Eingesetzt wurde sie trotzdem, wegen ihres psychologischen Effekts.

Auch wenn es in zahlreichen Presseberichten behauptet wird, handelt es sich bei der MOAB genau wie bei der BLU-82 nicht um eine Fuel-Air- oder Aerosolbombe („Vakuumbombe“), die auf einem explodierenden Benzin-Luft-Gemisch basiert. Im Gegensatz zu Aerosolbomben nutzten beide nicht den Luftsauerstoff als Oxidationsmittel für eine Verpuffung.

Als Sprengstoff wird das weit verbreitete Hexogen (Cyclotrimethylentrinitramin), auch bekannt als RDX, verwendet, dass zusätzlich mit Tritonal, einer Mischung aus Aluminiumpulver und TNT (Trinitrotoluol), angereichert wird. Die Wirkung beruht vor allem darauf, dass die Bomben nicht erst am Boden, sondern kurz darüber explodieren und so eine enorme Druckwelle erzeugen. Dieser Effekt, der auf der Überlagerung der direkten Druckwelle mit der vom Boden reflektierten Welle beruht, wird vielfach im Zusammenhang mit Atombombenexplosionen diskutiert.

Die MOAB wurde zum ersten Mal am 12. März 2003 um 14 Uhr getestet. Dazu wurde sie von einem Lockheed C130 Hercules über einem Testgelände des Luftwaffenstützpunktes Eglin in Florida abggeworfen. Dieser Test fand wahrscheinlich im Hinblick auf die Irak-Krise statt, um das irakische Militär zu beeindrucken. Entwickelt wurde sie für den Einsatz gegen große Truppenansammlungen und Bunkeranlagen.

Das Akronym MOAB wird - vermutlich in Anspielung auf den im zweiten Golfkrieg von Saddam Hussein geprägten Ausdruck "Mutter aller Schlachten" - auch "Mother of all Bombs" ("Mutter aller Bomben") genannt.