Diktator (Begriffsklärung)

Der Begriff Diktator (von lat. der Sprechende, Befehlende) bezeichnet ursprünglich ein politisches Amt des Alten Roms. In Krisenzeiten wurde ein Diktator vom Senat gewählt und vom Volk bestätigt. Er hatte unumschränkte Gewalt in Staat und Heer. Seine Herrschaft war auf 6 Monate begrenzt. Ihm war der "magister equitum", der Kavalleriekommandeur zugeordnet.

Bekannte römische Diktatoren waren Cincinnatus, Fabius Maximus, Sulla und Gaius Julius Cäsar, der sich zum Diktator auf Lebenszeit ernennen ließ.

Diktatoren der Neuzeit

Unter vorgeblichem Rückgriff auf die Antike spielten Diktatoren wie Mussolini, Hitler und Franco als Machthaber im europäischen Faschismus eine bedeutende Rolle, ebenso ihre Ableger vor allem in Lateinamerika (Pinochet, Anastasio Somoza Debayle etc.).

Name	Land	Zeitraum	Folgen	Tote als Folge der Diktatur
Fidel Castro	Kuba	1976-	.	.
Nicolae Ceausescu	Rumänien	1974-1989	.	.
Francisco Franco	Spanien	1939-1975	.	.
Muammar al-Gaddafi	Libyen	1969-	.	.
Adolf Hitler	Deutsches Reich	1934-1945	Folter, Hinrichtungen, Holocaust, Deportationen, Zweiter Weltkrieg	12 + 50 Millionen im 2. WK
Saddam Hussein	Irak	1979-2003	Folter, Hinrichtungen, Erster Golfkrieg, Zweiter Golfkrieg	.
Aleksander Lukaschenko	Weißrussland	1991(?)-	.	.
Slobodan Milosevic	Serbien, Jugoslawien	1989-2000	Balkankonflikt	.
Benito Mussolini	Italien	1922-1943	.	.
Juan Perón	Argentinien	1946-1955	.	.
Pol Pot	Kambodscha	1975-1979	Folter, Hinrichtungen	1,5 bis 2 Millionen
Josef Stalin	Sowjetunion	1927-1953	Hungersnot, Folter, Hinrichtungen, Deportationen	15 bis 40 Millionen
Hadji Mohamed Suharto	Indonesien	1966-1998	.	.
Mao Zedong	China	1949-1976	Kulturrevolution, Hungersnot, Folter, Hinrichtungen, Deportationen	35 bis 50 Millionen (Hungersnot allein 30 Millionen)

Weitere Diktatoren: Fulgencio Batista, Franjo Tudjman, Ho Chi Minh, Chiang Kai-shek, Ruhollah Khomeini, Kim Jong Il