Dokumentar
Wissenschaftliche Dokumentarinnen und Dokumentare haben die Aufgabe, Informationen und Dokumente auszuwählen, zu erschließen und aufzubereiten. Sie erstellen und pflegen Informationsspeicher, in der Regel Datenbanken. Weiterhin recherchieren sie in konventionellen und elektronischen Informationssystemen. Je nach Arbeitsplatz und Aufgabengebiet sorgen sie auch selber für die Beschaffung von Informationsquellen wie z. B. Fachliteratur, aber auch Forschungsberichten, Marktinformationen und anderen relevanten Dokumenten. Sie beurteilen die Relevanz und Qualität von Informationen. Und sie konzipieren, gestalten und organisieren Informationssysteme sowie Informationsmanagement und Informationsdienstleistungen.
Ihre inhaltliche Arbeit ist sehr wesentlich vom jeweiligen fachwissenschaftlichen Hintergrund beeinflusst.
Wissenschaftliche Dokumentare und Dokumentarinnen arbeiten in den Dokumentationsabteilungen beispielsweise von Unternehmen, Hochschulinstituten, Verbänden, in Forschungseinrichtungen, Unternehmensberatungen oder der öffentlichen Verwaltung.
Abgrenzung
Archivare bereiten das von ihnen archivierte Material inhaltlich nicht auf, auch Bibliothekare nehmen meist nur eine grobe inhaltliche Erschließung vor.
Neben Wissenschaftlichen Dokumentaren gibt es die sogenannten allgemeinen Dokumentare, deren Tätigkeitsfeld dem des Wissenschaftlichen Dokumentars gleicht.
Ausbildung
Wissenschaftliche Dokumentare haben in der Regel ein fachwissenschaftliches Studium an einer Universität absolviert und anschließend eine Weiterbildung zum Dokumentar gemacht.
Allgemeine Dokumentare haben einen 8-semestrigen Studiengang an einer Fachhochschule hinter sich, der mit der Bezeichnung „Diplom-Dokumentar“ abgeschlossen wird. Einige Fachhochschulen vergeben auch den Titel „Diplom-Informationswirt“. Die Ausbildung umfasst z. B. das Erlernen von Fertigkeiten wie die formale und inhaltliche Erschließung von Informationen, sie vermittelt aber auch Kenntnisse über die Bedeutung von Dokumentation in Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und in den Medien. Zu dem Studiengang gehört immer auch mindestens ein Praxissemester.
Neben den Allgemeinen Dokumentaren gibt es außerdem die Biowissenschaftlichen (Medizinischen) Dokumentare. Sie durchlaufen eine ähnliche Ausbildung wie die ersteren, haben dabei aber einen naturwissenschaftlich-medizinischen Themenschwerpunkt. Dieser beinhaltet etwa: Anatomie, Pathologie, Pharmakologie, klinische Chemie, Botanik.
Siehe auch: Information Broker