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Brockengarten

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Der Brockengarten ist ein Botanischer Garten auf dem Gipfel des Brockens. Er gehört zum Nationalpark Hochharz und bietet einen Bestand von ca. 1600 Pflanzenarten, darunter einheimische, die nur im Gebiet des Brockens wachsen, wie die Brockenanemone oder das Brockenhabichtskraut, aber vor allem alpine Pflanzen wie Silberwurz oder die Schweizer Weide.

Der Brockengarten wurde 1890 von Prof. Dr. Albert Peter angelegt, einem Naturforscher und Leiter des Botanischen Gartens Göttingen. Zweck des Versuchsgarten sollte sein, die Anpassungsfähigkeit von Alpenpflanzen an die Bedingungen eines neuen Standortes zu erforschen. Durch seine nördliche, exponierte Lage entspricht der Brockengipfel (1142m) klimatisch der Höhenlage von etwa 1700-1900 Metern in den Schweizer Alpen.

Bis 1945 wurde der Brockengarten von Wissenschaftlern der Universität Göttingen geleitet. Nach einigen Jahren, in denen der Garten nicht betreut wurde, übernahm ab 1950 die Universität Halle seine Pflege. Mit der Erklärung des Brockens zur Sperrzone wurde der botanische Garten 1961 für die Öffentlichkeit geschlossen und verlor an Bedeutung. 1971 musste die wissenschaftliche und gärtnerische Betreuung vollständig eingestellt werden. In der Folgezeit eroberten einheimische Pflanzen den Garten größtenteils zurück. Nur etwa 90 der ehemals 1400 kultivierten Arten konnten 1989 noch angefunden werden. Nach der Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] wurde der Brockengarten vom Nationalpark Hochharz sowie den Botanischen Gärten der Universitäten Halle und Göttingen gemeinschaftlich wiederaufgebaut.

Heute teilt sich der Garten in einen öffentlichen Schauteil und einen geschlossenen Versuchsbereich, in dem Untersuchungen zum Biotop- und Artenschutz durchgeführt werden. Darüber hinaus widmet sich der Garten der Renaturierung des Brockengipfels.

Literatur

  • Friedrich Ebel und Wolfram Richter: Der Versuchs- und Schaugarten auf dem Brocken. Informationen über den Brockengarten (Mitteilungen aus dem Botanischen Garten der Martin-Luther-Universität Halle 130), 1991
  • Friedrich Ebel u. a.: Der Brockengarten. Ein Versuchs- und Schaugarten. Schadach, Goslar 1999, ISBN 3-928728-40-7.