Ljubljana
Wappen | Karte |
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Datei:Wappen Ljubljana si.png | ![]() |
Basisdaten | |
Staat: | Slowenien |
Region: | Krain |
Oberfläche: | 275 km2 |
Einwohner: | 265.881 (2002) |
Postleitzahl: | 1000 |
Offizielle Webseite: | http://www.ljubljana.si |



Ljubljana [deutsch Laibach) ist Hauptstadt und mit 270.000 Einwohnern gleichzeitig größte Stadt Sloweniens. Sie liegt an den Flüssen Save und Ljubljanica (Laibach) im Laibacher Becken.
] (In Österreich (vor allem in Kärnten und der Steiermark) wird die Bezeichnung Laibach verwendet, in Deutschland und in der Schweiz hat sich hingegen vorwiegend Ljubljana durchgesetzt. Das deutsche Auswärtige Amt verwendet wiederum die Bezeichnung Laibach.
Es gibt drei verschiedene Wege, die Herkunft des Namens zu erklären. Entweder kommt der Name von ljubljena („geliebt“), oder vom lateinischen Flussnamen aluviana, eine andere Möglichkeit wäre eine schlichte Ableitung aus dem deutschen Laubach (heute Laibach).
Ljubljana ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Sloweniens und Sitz eines römisch-katholischen Erzbischofs. Seit 1595 existiert in Ljubljana die Universität Ljubljana.
Geschichte
Von den Römern als Emona (Colonia Emona [Aemona] Iulia tribu Claudia) gegründet, wurde die Stadt 1146 erstmals unter ihrem slowenischen Namen Luwigana erwähnt. Seit dem Hochmittelalter war sie Hauptstadt des Herzogtums Krain. 1276 kam die Stadt zusammen mit dem Herzogtum an die Habsburger, 1461 wurde sie Bischofssitz. Unter Napoléon Bonaparte war sie von 1809 bis 1813 Hauptstadt der Illyrischen Provinzen Frankreichs. Die Bevölkerung bestand ab dem Hochmittelalter vor allem aus Deutschen. Nach 1848 fungierte sie als kultureller Mittelpunkt der slowenischen Nationalbewegung. 1880 (Volkszählung) waren die 5.658 Deutschen (23% der Bevölkerung) bereits eine Minderheit. Von 1918 bis 1991 gehörte Ljubljana zu Jugoslawien (unterbrochen nur von einer kurzen Zugehörigkeit zu Italien während des Zweiten Weltkrieges).
Siehe auch: Liste der Bischöfe von Laibach
Ljubljana in Daten
- 2000 v.Chr.: Früheste Seebehausungen in den Sümpfen von Ljubljana
- 1000-700 v.Chr.: Erste illyrische und venetische Siedlungen
- 400 v.Chr.: Periode der Kelten
- 1.Jhd.v.Chr.: Eine militärische Festung wird von den Römern an der Stelle des heutigen Ljubljana errichtet
- 14: Errichtung der röm. Siedlung Emona
- 600: Ankunft der Slawen, gefolgt von einem Niedergang Emonas
- 800: Das Gebiet von Ljubljana fällt unter die Herrschaft der Franken
- 1112-1125 Entstehungszeit der ersten schriftlichen Aufzeichnungen von Ljubljana
- 1243: Entstehungszeit der ersten schriftlichen Aufzeichnungen von Ljubljana als Stadt
- 1270: Ljubljana wird erobert vom tschechischen König Premysl Otakar II.
- 1278: Ljubljana geht nach dem Fall des Königs Otakar II. in den Besitz der Habsburger über
- 1335: Ljubljana wird unter den Habsburgern die Hauptstadt der Provinz Krain
- 1415: Ljubljana widersteht einer türkischen Invasion
- 1461: Gründung der Diözese Ljubljana und die Kirche St. Nikolaus wird zur Kathedrale
- 1504: Wahl des ersten Bürgermeisters
- 1511: Ljubljana erlebt sein erstes, großes Erdbeben
- 1536: Protestanten errichten eine professionelle Lateinschule im Range eines Gymnasiums
- 1597: Ankunft der Jesuiten, welche 2 Jahre später ihr eigenes Gymnasium errichten
- 1693: Gründung der Academia Operosum, einer Vereinigung der angesehensten Gelehrten
- 1701: Gründung der Academia Philharmonicorum
- 1773-1781: Bau des Gruber-Kanals (Gruberjev kanal) und des Gruber-Palasts (Gruberjeva palača)
- 1754: Die Bevölkerungszahl liegt bei 9.300 Einwohnern
- 1797: Herausgabe der ersten Tageszeitung von Slowenien
- 1809-1813: Ljubljana wird die Hauptstadt der Illyrischen Provinzen
- 1821: Ljubljana erlebt den Kongress der Heiligen Allianz
- 1849: Bau der Eisenbahnverbindung Ljubljana - Wien
- 1857: Bau der Eisenbahnverbindung Ljubljana - Triest
- 1861: Einführung der öffentlichen Gasbeleuchtung
- 1890: Bau der öffentlichen Wasserversorgung
- 1895: Nach einem verheerendem Erdbeben verpflichtet sich Ljubljana zu einem modernen Aussehen
- 1898: Einführung der öffentlichen elektrischen Beleuchtung
- 1901: Einführung von Straßenbahnen in den Straßen Ljubljanas
- 1918: Gründung des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen
- 1919: Gründung der Universität von Ljubljana
- 1941: Beginn der italienischen Okkupation und Umbenennung der Stadt in Lubina.
- 1942: Ljubljana ist umgeben von einem Stacheldrahtzaum
- 1943: Beginn der deutschen Okkupation
- 1945: Befreiung Ljubljanas, Hauptstadt der Volksrepublik Slowenien in der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien
- 1958: Der erste slowenische Fernsehsender startet mit regelmäßigen Übertragungen
- 1991: Ljubljana feiert Sloweniens Unabhängigkeit
- 2002: Gipfeltreffen Bush/Putin in Ljubljana
- 2004: Slowenien tritt der EU bei
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Stadt ist berühmt für ihre von Jože Plečnik geplanten Architekturdenkmäler sowie für ihre gut erhaltene Innenstadt, darunter:
- Burg
- Altstadt (unter Denkmalschutz)
- Rathaus
- Franziskanerkirche am Prešerenplatz (Prešernov trg, benannt nach France Prešeren)
- der Dom (stolnica) nach Plänen des römischen Jesuiten Andrea Pozzo
- erzbischöfliches Palais
- Bauten von Jože Plečnik, wie die Drei Brücken (Tromostovje), NUK - die slowenische Nationalbibliothek und der Friedhof Žale.
Ljubljana wirkt einerseits wie eine österreichische Kleinstadt, hat aber durch seine Altstadt, die vielen Cafés am Fluss und das warme Klima ein gewisses italienisches Flair. Im Sommer finden verschiedene Musikveranstaltungen (Festival) in der Altstadt und auf der Burg statt und Ljubljana wird von Touristen aus aller Welt bevölkert.
Metelkova ist das Zentrum der alternativen Kulturszene. Auf dem ehemaligen Kasernengelände leben diverse Künstler und finden Ausstellungen, Partys und andere Veranstaltungen statt. Die seit 1993 andauernde „Besetzung“ des Geländes wird von der Stadt Ljubljana geduldet.
Stadtteile von Ljubljana (Laibach)
Nachfolgend in alphabetischer Reihenfolge eine Liste der Stadtteile von Ljubljana, in Klammern der jeweilige deutsche Name.
Bizovik (Wisowik) Breg (Breg) Crnuce (Tschernutsch) Dobrunje (Dobruine) Fužine (Kaltenbrunn) Glinice (Gleinitz) Guncle (Gunzle) Hrušica (Birnbaum) Ježica (Jeschitzach) Kašelj (Kaschel) Moste (Brücken) Nadgorica (Nadgoritz) Podgorica (Podgoritz) Poljane (Pollan) Polje (Feld) Rakovnik (Steinbüchel) Rudnik (Rudnick) Slape (Slape) Sostro (Osterberg) Studenec (Brunndorf) Šentjakob (St. Jakob) Šentvid (St.Veit) Šiška (Schischka) Šmarna gora (Gallenberg, Kahlenberg) Šmartno ob Savi (St. Martin an der Sau) Šmartno pod Šmarno goro St.Martin unter Gallenberg, St.Martin unter Kahlenberg Štepanja vas // Stephansdorf Tacen // Tatzen Vevce // Josephsthal Vic // Weitsch Vižmarje // Schrottenthurn Zadobrova // Sadobrowa Zalog // Kaltenborn
Politik
Städtepartnerschaften
Ljubljana unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Ljubljana hat eine wichtige Funktion als internationaler Verkehrsknotenpunkt südlich der Alpen für die Verkehrsströme zwischen Italien und Ungarn sowie von Österreich nach Kroatien (Beginn des so genannten Autoput). Der internationale Flughafen liegt bei Brnik.
Ljubljana liegt an der Hauptbahn Maribor - Trieste (ursprünglich Bestandteil der Österreichischen Südbahn), eine eingleisige Strecke führt nach Jesenice (Grenzübergang nach Österreich).
Söhne und Töchter der Stadt
- Alexander Graf von Auersperg, österreichischer Dichter und Politiker
- Anton Azbé, österreichischer Maler slowenischer Herkunft
- Eduard Baar-Baarenfels, österreichischer Heimwehrführer und Politiker
- Andrej Bajuk, slowenischer Politiker
- Bruno Brehm, österreichischer Schriftsteller sudetendeutscher Herkunft
- Brigita Bukovec, slowenische Leichtathletin und Olympionikin
- Philipp von Cobenzl, österreichischer Staatsmann
- Jernej Damjan, slowenischer Skispringer
- August von Hallerstein, deutscher Missionar
- Urška Hrovat, slowenische Skirennläuferin
- Edvard Kardelj, jugoslawischer Politiker
- Lovrenc Košir, Erfinder der Briefmarke
- Marijan Lipovšek, Komponist
- Ernst Moro, Professor für Kinderheilkunde
- Odo Neustädter-Stürmer, österreichischer Politiker und Chefideologe der Heimwehr
- Fritz Pregl, österreichischer Chemiker
- Veronika Šarec, slowenische Skirennläuferin
- Georg von Slatkonia, katholischer Bischof von Wien
- Mateja Svet, slowenische Skirennläuferin
- Johann Weichard Valvasor, slowenischer Topograph und Historiker
- Milan Vidmar, Professor der Elektrotechnik und Schach-Großmeister
- Constantin von Wurzbach, österreichischer Bibliothekar, Lexikograph und Schriftsteller
- Slavoj Žižek, Psychoanalytiker, Philosoph