Kiel
Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Kiel. Weiteres siehe: Kiel (Begriffsklärung).
Wappen | Karte |
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Wappen von Kiel | Karte Kiel in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 114 km² |
Einwohner: | 232.613 (30.6.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 2.016 Einwohner/km² |
Höhe: | 14 m ü. NN |
Vorwahl: | 0431 |
Postleitzahl: | 24000-24159 (alte PLZ 2300) |
Geografische Lage (Rathausturm): | 10º 08' östlicher Länge, 54º 19' nördlicher Breite |
KFZ-Kennzeichen: | KI
|
Amtlicher Gemeindeschlüssel: | 01 0 02 000 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 18 Ortsbezirke mit 30 Stadtteilen |
Adresse der Stadtverwaltung: | Andreas-Gayk-Straße 31 24103 Kiel |
Webseite: | www.kiel.de |
E-Mail: | rathaus@LHStadt.kiel.de |
Politik | |
Oberbürgermeisterin: | Angelika Volquartz (CDU) |
Stadtpräsident: | Dr. Arne Wulff (CDU) |
Regierende Parteien: | CDU/Bündnis 90/Die Grünen |
Die Landeshauptstadt Kiel ist eine kreisfreie Stadt im Osten Schleswig-Holsteins an der Ostsee (Kieler Förde). Sie ist die größte Stadt sowie, neben Lübeck und Flensburg, eines der drei Oberzentren des Bundeslandes. Ferner ist Kiel eine traditionsreiche Universitätsstadt mit starkem Bezug zum Meer in den Bereichen Marine, Schiffbau, Segeln, Meeresforschung).
Nächst größere Stadt ist die Freie und Hansestadt Hamburg ca. 87 km südwestlich.
Die Einwohnerzahl der Stadt Kiel überschritt im Zuge des Ausbaus als Reichskriegshafens um das Jahr 1900 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.
Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Kiel (sie werden nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten, an der Ostküste der Kieler Förde, genannt):
Kreis Plön: Mönkeberg, Schönkirchen, Klausdorf und Raisdorf (alles amtsfreie Gemeinden) sowie Pohnsdorf, Honigsee und Boksee (alle Amt Preetz-Land)
Kreis Rendsburg-Eckernförde: Flintbek (Amt Flintbek), Molfsee und Mielkendorf (Amt Molfsee), Melsdorf und Ottendorf (Amt Achterwehr), Kronshagen (amtsfreie Gemeinde), Neuwittenbek und Felm (Amt Dänischer Wohld), Altenholz (amtsfreie Gemeinde) und Dänischenhagen (Amt Dänischenhagen)
Geografie
Kiel ist einer der wichtigsten Naturhäfen an der Ostsee an der Kieler Förde. Durch Kiel verläuft die Wasserscheide von der Nordsee zur Ostsee. So berührt ebenso wie die Schwentine der Fluss Eider, der in die Nordsee mündet, Kieler Stadtgebiet, außerdem endet der Nord-Ostsee-Kanal im Stadtteil Kiel-Holtenau. Die Umgebung Kiels ist von Moränenhügeln geprägt und geht direkt in die Holsteinische Schweiz über.
Wappen
Das Wappen der Stadt Kiel ist das sog. "holsteinische Nesselblatt" in Silber auf rot, mit einem schwarzen Boot. Das silberne Nesselblatt auf rotem Grund ist das Wappen der Schauenburger. Die Stadtflagge ist rot mit dem weißen Nesselblatt und darauf das schwarze Boot.
Geschichte

- Kiel wurde zwischen 1233 und 1242 von Graf Adolf IV. von Holstein-Schaumburg gegründet
- 1242 erhielt man das Stadtrecht.
- 1283 Eintritt in die Hanse
- 1301 war die Stadt befestigt
- Ab 1329 von einer Stadtmauer umgeben
- 1460 Unterzeichnung des Privilegs von Riepen
- 1469 erstmalige Erwähnung des Kieler Umschlags
- 1518 Kiel wird aus der Hanse ausgeschlossen
- 1665 Gründung der Christian-Albrechts-Universität durch Herzog Christian Albrecht von Gottorf
- 1773 kommt die Stadt an den dänischen König
- 1813 wird Kiel im Kosakenwinter von Schweden eingenommen
- 1814 Frieden von Kiel: Holstein bleibt dänisches Herzogtum
- 1844 mit der Eisenbahnlinie nach Hamburg wird Kiel als eine der ersten Städte an das deutsche Schienennetz angeschlossen.
- 1864 Eroberung Schleswig-Holsteins durch Preußen und Österreich im Deutsch-Dänischen Krieg; Kiel wird zunächst von Preußen und Österreich gemeinsam verwaltet
- 1866 wird Kiel ganz preußisch
- 1867 Kiel wird Kriegshafen des neugegründeten norddeutschen Bundes und Sitz des aus den Ämtern Bordesholm, Cronshagen, Kiel und Neumünster gebildeten Kreises Kiel
- 1882 Die erste Kieler Woche findet statt
- 1883 Kiel scheidet aus dem gleichnamigen Kreis aus und wird eine kreisfreie Stadt; Sitz des Kreises Kiel wird die Stadt Bordesholm
- 1887 Kiel wird deutscher Reichskriegshafen; rasantes Bevölkerungswachstum durch die Ansiedlung der Werftindustrie
- 1895 Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Kanals (heute Nord-Ostsee-Kanal), welcher bald die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt wird.
- 1907 Der Kreis Kiel wird in Kreis Bordesholm umbenannt; Kiel selbst bleibt weiterhin kreisfrei
- 1917 Kiel wird Sitz des Oberpräsidiums der preußischen Provinz Schleswig-Holstein und somit quasi "Landeshauptstadt". Vorher befand sich das Oberpräsidium in Schleswig.
- 1918 Mit dem Matrosenaufstand endet der Erste Weltkrieg. Am 3. November erheben sich hier die Matrosen, gründen am 4. November den ersten Arbeiter- und Soldatenrat Deutschlands und setzten so den Anfang zur Novemberrevolution, welche innerhalb weniger Tage ganz Deutschland erfasst und mit der dadurch erzwungenden Abdankung des deutschen Kaisers Wilhelm II die Grundsteinlegung zur ersten deutschen Republik, der Weimarer Republik bildete.
- 1932 Der Kreis Bordesholm (bis 1907 Kreis Kiel) wird aufgelöst und sein Gebiet auf die Kreise Rendsburg, Segeberg und Plön aufgeteilt.
- 1936 Kiel wird zum ersten Mal Austragungsort der olympischen Segelwettbewerbe. Im Landesarchiv Schleswig-Holstein existiert ein Film von Leni Riefenstahl über dieses Ereignis
- Im Zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945 wird Kiel wegen der militärischen Bedeutung (Kriegshafen, Werften) zu 80% zerstört. Die Integration der vielen ostdeutschen Kriegsflüchtlinge stellt die Stadt vor zusätzliche Herausforderungen. In den Nachkriegsjahren wird es unter damals modernen Gesichtspunkten neu aufgebaut. Die Stadt entwickelte sich bald wieder zum wirtschaftlichen, politischen und geistigen Zentrum Schleswig-Holsteins.
- Kiel wurde 1946 unter britischer Besatzung Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein.
- 1970 Im Rahmen der schleswig-holsteinischen Kreisreform werden die Kreise Rendsburg und Eckernförde vereinigt. Seither gehört das Kieler Umland zu den Kreisen Rendsburg-Eckernförde und Plön.
- 1972 Kiel wird zum zweiten Mal Austragungsort der olympischen Segelwettbewerbe, diesmal im Stadtteil Schilksee
- 1975 wird der Kieler Umschlag als modernes Volksfest wiederbelebt
- 1982 feiert die Kieler Woche ihr hunderjähriges Bestehen
- 1992 750 Jahre Stadt Kiel
- 1994 Die 100. Kieler Woche wird veranstaltet (In den Kriegsjahren fanden keine Kieler Wochen statt)
- 1995 Hunderjähriger Geburtstag des Nord-Ostsee-Kanals
- 1997 Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wird der Oberbürgermeister (Norbert Gansel, SPD) direkt gewählt
- 2003 Bei den Kommunal- und Oberbürgermeisterwahlen wird die SPD abgewählt und zum ersten Mal in der Stadtgeschichte eine Frau, Angelika Volquartz (CDU), Oberbürgermeisterin.
- 2003 Die Bewerbung Kiels als drittmaliger Austragungsort der olympsichen Segelwettbewerbe 2012 scheitert im Auswahlverfahren des NOK zugunsten Rostocks, welches nun zusammen mit Leipzig Bewerberstadt auf internationaler Ebene ist. Die Stadt hält dennoch an dem Projekt Kiel Sailing City fest, welches unter anderem allen Schülern der Stadt Segelunterricht verspricht.
Religionen
Die Bevölkerung der Stadt Kiel gehörte anfangs zum Erzbistum Bremen bzw. dessen Suffragan-Bistum Schleswig. Ab 1526 wurde durch den Landesherrn die Reformation eingeführt. 1534 mussten die Katholiken auf die einzige Pfarrkirche der Stadt (daneben gab es noch eine weitere Kirche) verzichten. Bereits vier Jahre zuvor war das Franziskanerkloster in Kiel geschlossen worden. Danach war Kiel über eine lange Zeit eine protestantische Stadt, die zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holstein gehörte, welche sich 1977 mit anderen Landeskirchen zur Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche vereinigte. Heute gehören die Kirchengemeinden der Stadt - sofern sie nicht Mitglied einer Freikirche sind - zum Kirchenkreis Kiel innerhalb des Sprengels Holstein-Lübeck.
Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken in die Stadt. Im Jahre 1891 wurde die erste katholische Pfarrkirche seit der Reformation erbaut. Die Gemeindeglieder Kiels gehörten zum damals bestehenden "Apostolischen Vikariat der Nordischen Missionen". 1930 wurde das Gebiet Schleswig-Holsteins aufgrund des Preußischen Konkordates von 1929 dem Bistum Osnabrück eingegliedert. Aus den nördlichen Gebieten dieses Bistums entstand 1993 das neue Erzbistum Hamburg, zu dem die Stadt Kiel nunmehr gehört. Offiziell errichtet wurde das Erzbistum Hamburg allerdings erst am 7. Januar 1995. Die Pfarrgemeinden der Stadt Kiel gehören innerhalb der Erzdiözese Hamburg zum Dekanat Kiel.
Heute ist die Bevölkerung Kiels zu ca. 48% evangelisch und zu 7% katholisch. Insgesamt gibt es 36 evangelische und 12 katholische Kirchen.
Politik
An der Spitze der Stadt Kiel stand ursprünglich ein Vogt, der vom Landesherrn eingesetzt wurde. Daneben gab es schon sehr früh einen Rat, der nach 1315 immer mehr die tatsächliche Macht in der Stadt ausübte. Vorsitzender des Rates war der Bürgermeister. Später gab es auch mehrere Bürgermeister. Nach dem Übergang an Preußen wurde in ganz Schleswig-Holstein 1867 die preußische Städteordnung eingeführt. An der Spitze der Stadt stand dann ein Oberbürgermeister.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schleswig-Holstein Teil der britischen Besatzungszone. Die Militärregierung führte 1946 eine zweigleisige Verwaltungsspitze ein. Danach gab es zunächst einen Oberbürgermeister als Vorsitzenden des Rates und daneben einen Oberstadtdirektor als Leiter der Verwaltung. Die schleswig-holsteinische Gemeindeordnung von 1950 übertrug dem Leiter der Verwaltung jedoch wieder den traditionellen Titel Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister und führte für den Vorsitzenden des Rates bei größeren Städten - so auch in Kiel - die neue Bezeichnung Stadtpräsident ein.
Kiels derzeitige Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz (CDU) wurde 2003 direkt gewählt und ist die erste Frau in diesem Amt in der Geschichte der Stadt.
Die CDU stellt derzeit mit 24 Räten die größte Fraktion im Stadtrat. Die SPD stellt 18 Räte, Bündnis 90/Die Grünen 7, wodurch die CDU keine Mehrheit hat. Daher wurde im Juni 2003 ein Kooperationsvertrag zwischen der CDU und den GRÜNEN geschlossen.
Stadtoberhäupter 1867-1946
- 1867 - 1888: Heinrich Mölling, Oberbürgermeister
- 1888 - 1912: Dr. med. h.c. Paul Fuß, Oberbürgermeister
- 1912 - 1919: Paul Lindemann, Oberbürgermeister
- 1920 - 1933: Dr. Emil Lueken, Oberbürgermeister
- 1933 - 1945: Walter Behrens, Oberbürgermeister
- 1945 - 1946: Dr. Max Emcke, Oberbürgermeister
Vorsitzende des Rates seit 1946
- 1946: Dr. Otto Tschadek, kommissarischer Oberbürgermeister
- 1946: Willi Koch, Oberbürgermeister
- 1946 - 1950: Andreas Gayk, Oberbürgermeister
- 1950: - 1951: Dr. Peter Jeschke, Stadtpräsident
- 1951: - 1955: Max Schmidt, Stadtpräsident
- 1955: - 1959: Dr. Wilhelm Sievers, Stadtpräsident
- 1959: Dr. Hans-Carl Rudel, Stadtpräsident
- 1959 - 1970: Hermann Köster, Stadtpräsident
- 1970 - 1974: Ida Hinz, Stadtpräsidentin
- 1974 - 1978: Eckhard Sauerbaum, Stadtpräsident
- 1978 - 1982: Rolf Johanning, Stadtpräsident
- 1982 - 1985: Eckhard Sauerbaum, Stadtpräsident
- 1985 - 1986 Günther Schmidt-Brodersen, Stadtpräsident
- 1986 - 1998: Silke Reyer, Stadtpräsidentin
- 1998 - 2003: Cathy Kietzer, Stadtpräsidentin
- 2003 - heute: Dr. Arne Wulff (CDU), Stadtpräsident
Leiter der Verwaltung seit 1946
- 1946 - 1950: Walther Lehmkuhl, Oberstadtdirektor
- 1950 - 1954: Andreas Gayk, Oberbürgermeister
- 1955 - 1965: Dr. Hans Müthling, Oberbürgermeister
- 1965 - 1980: Günther Bantzer, Oberbürgermeister
- 1980 - 1992: Karl-Heinz Luckhardt, Oberbürgermeister
- 1992 - 1996: Dr. Otto Kelling, Oberbürgermeister
- 1996 - 1997: Karl-Heinz Zimmer, Bürgermeister und kommissarischer Oberbürgermeister
- 1997 - 2003: Norbert Gansel, Oberbürgermeister
- 2003 - heute: Angelika Volquartz, Oberbürgermeisterin
Wirtschaft
Kiel ist ein Dienstleistungsstandort. In diesem Sektor sind 78,5% aller Bediensteten in Kiel beschäftigt, 21,4% sind im produzierenden Gewerbe (sekundärer Sektor) beschäftigt und 0,2% in der Landwirtschaft (primärer Sektor). Wie ein Blick auf die von großen Portalkränen geprägte Kieler Skyline offenbart, ist Kiel ein wichtiger Standort von Werften. Ansonsten befinden sich in Kiel Maschinenfabriken und weitere Industrie, wie EDV-/Büromaschinenfertigung.
Verkehr
Kiel ist vor allem ein Verkehrsknotenpunkt für den Fährverkehr nach Oslo (Norwegen), Göteborg (Schweden), Klaipeda (Litauen) und nach Kaliningrad und Sankt Petersburg (beide Russland). In Kiel endet der Nord-Ostsee-Kanal. Durch die Förde sind Ost- und Westteil der Stadt zum Teil getrennt. Eine Fördeschiffahrt ermöglicht das Überqueren der Förde.
Von Kiel führen die beiden Bundesautobahnen A 210 und A 215 auf die A 7 Hamburg-Flensburg und zwar zum Kreuz Rendsburg bzw. zum Dreieck Bordesholm. Ferner führen die Bundesstraßen B 76, B 202, B 404 und B 502 durch das Stadtgebiet.
Den öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen Busse der Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG) und die Fähren der SFK Kiel, die die Kieler Förde vom Westufer (Strande) über die Innenstadt bis Laboe befahren. Der Kieler Hauptbahnhof (daneben gibt es nur die Station Kiel-Suchsdorf) ist ein Kopfbahnhof. Er wird seit 1999 restauriert und renoviert. In Kiel-Holtenau befindet sich ein nationaler Flugplatz.
Bekannte Firmen
- Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW, Schiffbau)
- Lindenau Werft (Schiffbau)
- TKR (Telekommunikation)
- Hagenuk (Telekommunikation, insolvent)
- Caterpillar (Maschinenbau)
- vossloh locomotiv (Maschinenbau, ehemals MaK)
- Heidelberger Druckmaschinen AG (Druckmaschinen, ehemals Linotype-Hell AG, ehemals Rudolf Hell GmbH)
- Provinzial (Versicherungen)
Medien
In Kiel befindet sich das Landesfunkhaus Schleswig-Holstein des Norddeutschen Rundfunks. Neben dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk kommen auch drei, über Beteiligungen miteinander verwobene, private Radiosender aus Kiel, R.SH (Radio Schleswig-Holstein), Delta-Radio und Radio NORA (NordOstseeRAdio). Öffentlich zugänglich ist der Offene Kanal Kiel als lokales Fernsehen zum Selbermachen sowie der Radiosender Kiel fm, ebenfalls vom Offenen Kanal Kiel. Als Tageszeitung erscheinen die Kieler Nachrichten, welche von der Kieler Zeitung Verlags- und Druckerei KG-GmbH & Co herausgegeben werden. Zudem gibt es seit 1999 das Onlinemagazin kiel4kiel.de mit aktuellen Nachrichten und einer großen Termindatenbank für Kiel.
Öffentliche Einrichtungen
Staatliche Einrichtungen
Kiel ist Sitz folgender Einrichtungen und Institutionen bzw. Körperschaften des öffentlichen Rechts:
- Hauptzollamt Kiel
- IHK Kiel
- Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche
- Oberfinanzdirektion des Bundes
- Kreiswehrersatzamt Kiel
- Standortverwaltung Kiel
- Wasser- und Schiffahrtsamt Kiel
- Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit (ehemaliges Landesarbeitsamt Nord)
Bildungseinrichtungen
- Christian-Albrechts-Universität mit ca. 20.000 Studenten; gegründet 1665 durch Herzog Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf
- Universitätsklinikum Kiel mit ca. 2.000 Studenten (Diese sind wahrscheinlich auch in der Zahl der Uni enthalten)
- Fachhochschule Kiel mit ca. 5.000 Studenten; gegründet 1969
- Muthesius Hochschule (Fachhochschule für Kunst und Gestaltung) mit ca. 650 Studenten; gegründet 1907
- Multimedia Campus Kiel (MMC), International Graduate School of Digital Media and Management mit 18 Studenten
Städtepartnerschaften
- Brest (Frankreich), seit 1964
- Coventry (Vereinigtes Königreich), seit 1967
- Vaasa (Finnland), seit 1967
- Gdynia (Polen), seit 1985
- Tallinn (Estland), seit 1986
- Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern), seit 1987
- Kaliningrad (Russland), seit 1992
- Sowjetsk (Russland), seit 1992
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet Kiels ist in 30 Stadtteile eingeteilt. Meistens bilden ein oder mehrere Stadtteile zusammen einen der insgesamt 18 Ortsbezirke mit je einem Ortsbeirat. Diese Gremien werden von der Ratsversammlung (Gemeinderat) der Gesamtstadt nach jeder Kommunalwahl neu bestimmt und sind zu wichtigen, den Ortsbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören. Sie können auch Anträge, die den Stadtteil betreffen, an die Ratsversammlung stellen, damit diese dort beraten bzw. beschlossen werden.
Die Ortsbezirke mit ihren zugehörten Stadtteilen und deren amtlicher Nummer:
- Mitte
- 1 Altstadt
- 2 Vorstadt
- 3 Exerzierplatz
- 4 Damperhof
- Ravensberg/Brunswik/Düsternbrook
- 5 Brunswik
- 6 Düsternbrook
- 7 Blücherplatz
- 9 Ravensberg
- Steenbek-Projensdorf
- 8 Wik z.T.
- Wik
- 8 Wik z.T.
- Schreventeich/Hasseldieksdamm
- 10 Schreventeich
- 11 Südfriedhof
- 15 Hasseldieksdamm
- Gaarden
- 12 Gaarden-Ost
- 13 Gaarden-Süd und Kronsburg
- Hassee/Vieburg
- 14 Hassee
- Ellerbek/Wellingdorf
- 16 Ellerbek
- 17 Wellingdorf
- Holtenau
- 18 Holtenau
- Pries-Friedrichsort
- 19 Pries
- 20 Friedrichsort
- Neumühlen-Dietrichsdorf/Oppend
- 21 Neumühlen-Dietrichsdorf
- Elmschenhagen/Kroog
- 22 Elmschenhagen
- Suchsdorf
- 23 Suchsdorf
- Schilksee
- 24 Schilksee
- Mettenhof
- 25 Mettenhof
- Russee/Hammer
- 26 Russee
- Meimersdorf/Moorsee
- 27 Meimersdorf
- 28 Moorsee
- Wellsee/Kronsburg/Rönne
- 29 Wellsee
- 30 Rönne
Entwicklung des Stadtgebiets
Eingemeindungen
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste das Stadtgebiet von Kiel incl. Hammer eine Fläche von insgesamt 1.997 ha. Ab 1869 wurden folgende Gemeinden bzw. Gemarkungen in die Stadt Kiel eingegliedert:
Jahr | Orte | Zuwachs in ha |
---|---|---|
1869 | Brunswik | 277 |
1893 | Wik | 560 |
1901 | Gaarden-Ost | 311 |
1909 | Projensdorf | 229 |
1910 | Gaarden-Süd | 618 |
1910 | Hassee | 369 |
1910 | Ellerbek | 89 |
1910 | Wellingsdorf | 420 |
1910 | Hasseldieksdamm | 293 |
1922 | Holtenau | 515 |
1922 | Pries | 376 |
1922 | Friedrichsort | 132 |
1923 | Kronsburg | 69 |
1924 | Neumühlen-Dietrichsdorf | 400 |
1939 | Elmschenhagen | 655 |
1958 | Suchsdorf | 760 |
1959 | Schilksee | 606 |
1963 | Mettenhof | 158 |
1970 | Russee | 398 |
1970 | Meimersdorf | 766 |
1970 | Moorsee | 557 |
1970 | Wellsee | 501 |
1970 | Rönne | 479 |
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter bzw. der Stadtverwaltung selbst.
Jahr | Einwohnerzahlen |
---|---|
1300 | ca. 1.000 |
1450 | ca. 2.000 |
1750 | ca. 4.000 |
1834 | 11.620 |
1. Dezember 1875 ¹ | 37.246 |
1. Dezember 1890 ¹ | 69.172 |
2. Dezember 1895 ¹ | 85.666 |
1. Dezember 1900 ¹ | 107.938 |
1. Dezember 1910 ¹ | 211.627 |
16. Juni 1925 ¹ | 213.881 |
16. Juni 1933 ¹ | 218.335 |
17. Mai 1939 ¹ | 275.479 |
13. September 1950 ¹ | 257.455 |
6. Juni 1961 ¹ | 273.284 |
27. Mai 1970 ¹ | 271.719 |
30. Juni 1975 | 263.000 |
30. Juni 1980 | 250.400 |
30. Juni 1985 | 245.300 |
27. Mai 1987 ¹ | 237.767 |
30. Juni 1997 | 242.300 |
31. Dezember 2003 | 229.901 |
¹ Volkszählungsergebnis

Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kiel ist geprägt durch die Nähe zum Meer. Einige Sehenswürdigkeiten:
- Die Holstenstraße (eine der ältesten Fußgängerzonen in Deutschland)
- Die Ostseehalle (Großveranstaltungsort)
- Die Kiellinie (Promenade)
- Die renovierte Hörn mit der Hörnbrücke, einer Dreifeldzugklappbrücke
- Der Hafen per Hafenrundfahrt
- Marineehrenmal und U 995 in Laboe, eins von fünf übriggebliebenen dt. Unterseebooten aus dem Zweiten Weltkrieg
- Das olympische Dorf in Kiel-Schilksee
- Die Schleusenanlagen des Nord-Ostsee-Kanals in Kiel-Holtenau
Theater
- Schauspielhaus
- Opernhaus
- Theater am Werftpark
Museen
- Kunsthalle
- Schifffahrtsmuseum
- Stadtmuseum
- Stadtgalerie
Bauwerke
- Das Rathaus, dessen Turm als Wahrzeichen der Stadt gilt
- Nicolaikirche (evang.)
- St. Nikolauskirche (kath.)
- Schloss, im Zweiten Weltkrieg nahezu zerstört, wurde es neu aufgebaut und dient heute meist kulturellen Zwecken
- Das Landeshaus, ehemalige Marineakademie und heute Sitz des Landtags, direkt an der Förde.
- Der Hörn-Campus, bestechend durch extravagante Architektur mit einer in Wellenform geschwungenen und gleichzeitig geneigten Glasfront
Regelmäßige Veranstaltungen
- In Kiel findet jährlich Ende Juni das bedeutendste Segelereignis und größte Volksfest Nordeuropas, die Kieler Woche statt.
- Kieler Umschlag
- Duckstein-Festival (Ex-Kai-City-Festival)
Sport
- In Kiel dürfte zwar auch, was die Anzahl der Aktiven angeht, der Fußball wie im übrigen Deutschland die Sportart Nr. 1 sein; allerdings ist es den Kieler Vereinen hier nie gelungen einen Stammplatz in den Top-Ligen zu erreichen. Kieler SV Holstein, der größte Kieler Fußballverein, war in den Jahren vor Einführung der Bundesliga zwar einige Jahre in der Oberliga Nord vertreten und vor dem Ersten Weltkrieg einmal Deutscher Meister, zur Zeit spielt er jedoch in der dritthöchsten deutschen Klasse, der Regionalliga Nord.
- Anders ist die Situation im Handball: Hier kann der THW Kiel eine stolze Reihe von nationalen Meistertiteln sowie Siegen im Deutschen Handball Pokal und im Europapokal vorweisen. Diese Erfolge stützen sich auf kräftiges Sponsoring durch Unternehmen aus der Region sowie auf eine treue Fangemeinde.
- Kiel ist ganz gewiss ein Mekka des Segelsports. Die Kieler Woche (s.o.) ist die größte segelsportliche Veranstaltung der Welt. An ihr nehmen jährlich viele tausend Segler mit tausenden von Booten (fast) aller Klassen aus allen Kontinenten teil. Während der restlichen Saison finden darüber hinaus eine Vielzahl weiterer Regatten statt. Träger dieser Aktivitäten sind vor allem mehrere Segelklubs, die ihren Sitz rund um die Kieler Förder haben mit dem "Kieler Yacht Club" (ehemals: "Kaiserlicher Yacht Club") als dem größten und sportlich aktivstem Verein.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Kiel hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen (in der Reihenfolge der Verleihung):
- 1841: Dr. Georg Hanssen, Prof. für polit. Ökonomie und Statistik wegen seines Engagements für die Altona-Kieler Eisenbahn
- 1843: Dr. Christoph Heinrich Pfaff, Prof. für Physik und Chemie anlässlich seines 50-jährigen Doktor-Jubliäums
- 1963: Prinz Carl von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, Kommandant des Lauenburgischen Jägerkoprs in Kiel zu seiner Silbernen Hochzeit
- 1864: Georg Friedrich Witte, Stadtsyndikus
- 1893: Christian Kruse, Kaufmann und Konsul
- 1894: Werner Kraus, Stadtrat und Regierungsrat
- 1899: Dr. Klaus Groth, Prof. für deutsche Sprache und Literatur für seine Verdienste um die niederdeutsche Sprache
- 1902: Dr. Friedrich von Esmarch, Prof. der Chirurgie und Augenheilkunde
- 1911: Prinz Heinrich von Preußen, Kaiserlicher Großadmiral
- 1911: Dr. Albert Hänel, Prof. für deutsches Privatrecht als Schöpfer der Schleswig-Holsteinischen Städteordnung
- 1914: Hans von Koester, Großadmiral (an seinem 70. Geburtstag)
- 1933: Paul von Hindenburg, Generalfeldmarschall und Reichspräsident
- 1946: Dr. Otto Tschadek, kommissarischer Oberbürgermeister (zum Abschied von Kiel)
- 1947: Dr. Max Planck, Prof. der Theoretischen Physik
- 1950: Dr. Willy Anschütz, Geh. Medizinalrat
- 1954: Prof. Theodor Heuss, Bundespräsident
- 1974: Ida Hinz, Stadtpräsidentin
- 1982: Dr.-Ing. Rudolf Hell, Wissenschaftler und Erfinder
- 1996: Otto Schlenzka, Wohltäter und Kommodore des Kieler Yacht Clubs
- 2004: Prof. Dr. h.c. mult. Berthold Beitz, für seine Förderung des Sportes in Kiel
Adolf Hitler und Erich Raeder wurde das Ehrenbürgerrecht 1945 aberkannt. Wegen eines Verfahrensfehlers wurde die Aberkennung Raeders 1956 wieder aufgehoben, doch verzichtete Raeder wenige Tage nach dem Beschluss von sich aus auf die Ehrenbürgerschaft.
Söhne und Töchter der Stadt
- 1728, 21. Februar, Peter III. , Zar von Russland, † 17. Juli 1762 in Ropscha/Moskau
- 1844, 3. Juni, Detlev von Liliencron, † 22. Juli 1909 in Alt-Rahlstedt, Schriftsteller
- 1858, 23. April, Max Karl Ernst Ludwig Planck, † 4. Oktober 1947 in Göttingen, Physiker und Begründer der Quantentheorie, Physik-Nobelpreis-Träger
- 1877, 12. November, Dr. Dr. Kurt Gustav Hans Otto Freiherr von Reibnitz, † 26. April 1937 in Königsberg, Erster Staatsminister von Mecklenburg-Strelitz 1919-23
- 1897, 19. April, Bruno Diekmann, † 11. Januar 1982 in Kiel, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein (1949-1950)
- 1900, 22. Januar, Ernst Busch, † 8. Juni 1980 in Berlin (Ost), Schauspieler ("Brecht"-Stücke), Sänger
- 1904, 4. Oktober, Prof. Dr. Theodor von Eschenburg, † 10. Juli 1999 in Tübingen, Politikwissenschaftler, Publizist und Staatsrechtler
- 1905, 26. Januar, Bernhard Minetti, † , Schauspieler
- 1907, 29. September, Helmut Lemke, † 15. April 1990 in Lübeck, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein (1963-1971)
- 1910, 20. Januar, Dr. Lauritz Lauritzen, † 5. Juni 1980 in Bad Honnef, Bundesminister für Städtebau und Wohnungswesen (1966-1972), Bundesminister für das Post- und Fernemeldewesen (1972), Bundesminister für Verkehr (1972-1974)
- 1912, 28. Juni, Carl Friedrich von Weizsäcker, Physiker und Philosoph
- 1913, Lotti Huber, † 31. Mai 1998 in Berlin, Schauspielerin
- 1913, 26. April, Sigrid Hunke, † 15. Juni 1999 in Hamburg, Religionswissenschaftlerin, Germanistin
- 1921, 14. Januar, Harald Wust, Generalinspekteur der Bundeswehr (1976-1978)
- 1922, 19. Oktober, Jürgen Brandt, Generalinspekteur der Bundeswehr (1978-1983)
- 1925, 28. Mai, Heinz Reincke, Schauspieler
- 1928, 29. September, Dr. Gerhard Stoltenberg, † Bundesminister für Wissenschaftliche Forschung (1965-1969), Bundesfinanzminister (1982-1989), Bundesverteidigungsminister (1989-1992), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein (1971-1982)
- 1928, 2. Oktober, Oswalt Kolle, Publizist, Schriftsteller ("Dein Kind", "Das Wunder der Liebe")
- 1962, 12. März, Andreas Köpke, Fußballspieler (Torwart, Europameister 1996)
Nicht in Kiel geboren, aber lange hier gelebt haben u.a.
- Carl Loewe, Komponist * 30. November 1796 in Löbejün, † 20. April 1869 in Kiel
- Rötger Feldmann (Brösel), Comiczeichner
Kulinarische Spezialitäten
Sonstiges
Weblinks
- KielWiki
- Stadtinformationen
- Kieler Nachrichten
- Kiel Magazin
- Station - Kieler Stadtmagazin
- Tango - Kieler Stadtmagazin
- Ostufer.Info ... und Probstei
- Offizielle Seite der Kieler Woche
- Kiel4Kiel - Kieler Stadtmagazin
- THW Kiel Handball Bundesliga
- Turnverein Hassee-Winterbek
- kiel.ingowelt.de - Historische und aktuelle Ansichten Kiels im Vergleich
- Kiel aus Sicht der Webcams
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