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Perser (Volk)

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Die Perser sind ein iranisches Volk. Erstmals werden sie von den Assyrern in ihren Inschriften um 800 v. Chr. erwähnt, wo sie in die nordöstlichen Teil Assyriens eindrangen. Ihr Ursprung wird in der Nähe von Kasachstan vermutet. Nach ihrem Seßhaftwerden eroberten sie das Reich von Elam und lösten das medische Reich um 550 v. Chr ab. Sie entwickelten sich zu einer der bedeutendsten Zivilisationen in Vorderasien. Nach ihrer Niederlage gegen die Makedonen und Griechen unter Alexander dem Großen wurden sie hellenisiert, behielten aber ihren großen kulturellen Einfluss über Jahrhunderte hinweg (siehe auch Sassaniden).
Ein Großteil der Perser, auch Farsen genannt, sprechen das Neupersische (Farsi), was eine mit vielen arabischen Wörten durchsetzte und in arabischer Schrift geschriebene Form des indogermanischen Persisch ist. Somit gehören auch die heutigen Perser zur indogermanischen (indoeuropäischen) Völkerfamilie.

In der Zeit der Islamisierung Persiens floh eine beträchtliche Anzahl von Persern, die nicht von ihrem alten zoroastrischen Glauben lassen wollten, auf den indischen Subkontinent, wo sie auch heute noch als eigene ethnische Gruppe (Parsi) bestehen und wo sich Religion, überkommene Bräuche und Sprache (Parsi als Dialekt der altpersischen Sprache) besser erhalten haben als im eigentlichen Kerngebiet, das heute fast vollkommen islamisiert ist.

Siehe auch: Iraner, Arier

Literatur

  • Josef Wiesehöfer: Das frühe Persien. Geschichte eines antiken Weltreichs, München 1999.