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pro bono

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Pro bono steht für die lateinische Wendung pro bono publico (zum Wohle der Öffentlichkeit). Generell impliziert dies freiwillig geleistete, professionelle Arbeit ohne oder mit stark reduzierter Bezahlung für das Gemeinwohl. Im Gegensatz zum traditionellen Voluntarismus wird hierbei auf spezifische Fähigkeiten von Fachkräften zurückgegriffen, um deren Dienste auch denen zur Verfügung zu stellen, welche sich diese ansonsten nicht leisten könnten.

Tätigkeitsfeld

In vielen gesellschaftlichen Bereichen, werden Dienstleistungen pro bono angeboten. Der Begriff bedeutet bspw. im Rechtsgeschäft kostenlose Beratung und Vertretung und wird in der Regel in der Zusammensetzung „Pro-bono-Anwalt“ oder „Pro-bono-Mandat“ verwendet. Im deutschen Recht ist jedoch zu beachten, dass ein Rechtsanwalt nicht ohne Weiteres auf alle Gebühren nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) verzichten darf. Außerdem sind die Vorschriften des Rechtsdienstleistungsgesetzes (RDG) zu beachten. In Deutschland tritt Pro-bono-Rechtsberatung mittlerweile immer stärker in den Vordergrund[1], was sich auch in der Gründung studentischer Rechtsberatungen niederschlägt.[2] Auch in der Medizin findet der Begriff „pro bono“ häufig Verwendung bei kostenloser medizinischer Behandlung oder Beratung. Wenn bspw. eine Operation „pro bono“ ist, tragen der Arzt oder das Krankenhaus alle entstandenen Kosten. In der Wirtschaftswelt wird unter pro bono die Bereitstellung von beruflichen Kompetenzen für gemeinnützige Aktivitäten verstanden. Im Unterschied zum klassischen Ehrenamt bringen die pro-bono-Kräfte ihre spezifischen Kenntnisse und Fähigkeiten ein. Das Engagement erfolgt dabei zeitlich begrenzt, freiwillig und ohne Bezahlung oder zu einer Bezahlung, die deutlich unter dem marktüblichen Preis liegt.[3] Pro-bono-Engagement kann privat erfolgen oder als Corporate Volunteering über den Arbeitgeber organisiert werden. „Social Days“, an denen Mitarbeiter eines Unternehmens ihre Zeit für ein gemeinsames Projekt außerhalb des normalen Unternehmenszwecks zur Verfügung stellen (z. B. Mitarbeiter einer Werbeagentur streichen Wände in der benachbarten Kindertagesstätte) sind zwar eine Form des Corporate Volunteering, aber kein pro-bono-Engagement. Pro-bono-Engagement ist insbesondere in den Bereichen Marketing, Technologie, Strategische Beratung und Medizin weit verbreitet.[4] Darüber hinaus spielt in der Softwareentwicklung ehrenamtliche Tätigkeit, insbesondere in Bezug auf die Kreierung freier Software, eine zunehmend wichtige Rolle.

Pro-bono-Intermediäre

Pro-bono-Intermediäre beschreiben Organisationen, welche sich auf die Vermittlung von Freiwilligen, die ihre beruflichen Kompetenzen spenden wollen, und gemeinnützigen Organisationen, die diese Kompetenzen brauchen, spezialisiert haben. Organisationen wie die „Taproot Foundation“ [5] in den USA oder „Proboneo“ [6] und „Start Social“ [7] in Deutschland rechtfertigen die Relevanz ihrer Arbeit als Intermediäre unter anderem mit Berichten, nach denen zwar 94 % der befragten Unternehmen freiwillige Hilfsprogramme für ihre Angestellten anbieten, jedoch nur 14 % dabei auf die spezifischen Fähigkeiten jener zurückgreifen. [8]

Trivia

Einzelnachweise

  1. Ulrike Barth: Pro Bono-Verein gegründet: Kanzleien fordern mehr gemeinnützige Rechtsberatung 9. November 2011
  2. http://www.jurablogs.com/de/student-litigators-studentische-rechtsberatung
  3. Taproot Foundation: Powered by pro bono: the nonprofit's step-by-step guide to: scoping, securing, managing, scaling pro bono resources. 1st ed. 2012 USA, ISBN 978-1-118-23897-4
  4. The Allen Consulting Group: Global Trends in skill-based volunteering. (PDF; 345 kB) 2007
  5. Taproot Foundation Internetauftritt [1] 22. Juli 2015
  6. Proboneo Internetauftritt [2] 22. Juli 2015
  7. Start Social Internetauftritt [3] 22. Juli 2015
  8. Taproot Foundation: Demonstrating the Business Value of Pro Bono Service. (PDF; 964 kB) 2012: S.4. 22. Juli 2015