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Milena Pires

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Milena Pires (kompletter Name: Maria Helena Lopes de Jesus Pires; * 19. Juni 1966 in Dili, Portugiesisch-Timor)[1] ist eine Politikerin aus Osttimor. Sie ist Mitglied des Staatsrats,[2] Senior Policy Advisor des Vize-Premierministers für die Planung der Verwaltungsreform des Landes, Asia Policy Officer des Catholic Institute for International Relations (CIIR) und Beraterin für Folteropfer und Traumatisierte.[1]

Laufbahn

Während der indonesischen Besatzungszeit ging Pires’ Familie ins Exil nach Australien, als Milena neun Jahre alt war. Milena Pires wuchs hier auf und studierte Soziologie und Englische Literatur. Seit 1989 war sie in der osttimoresischen Unabhängigkeitsbewegung aktiv.[3]

Pires war von 2001 bis 2002 Mitglied der verfassunggebenden Versammlung und Vizepräsidentin des Nationalrates während der UN-Verwaltung Osttimors durch UNTAET.[2] Danach war sie während der ersten Legislaturperiode Abgeordnete im Nationalparlament für die Partido Social Democrata PSD, sie gab ihr Mandat aber für den Posten beim UNIFEM auf. 2002 war Pires Wahlkampfleiterin für Xanana Gusmão, als er sich erfolgreich um das Amt des Staatspräsidenten bewarb. Pires’ Mann Zacarias da Costa war Hauptgeschäftsführer des Wahlkampfteams. Zwischen 2002 und 2007 war Pires Landes-Programmkoordinatorin der UNIFEM (United Nations Development Fund for Women) und für den Wiederaufbau des UNIFEM-Büros in Osttimor und den Beginn des Programms im Lande verantwortlich. Am 27. August 2007 wurde Pires vom Nationalparlament zum Mitglied des Staatsrats gewählt. Von 2007 bis 2008 war sie Koordinatorin für den Justizbereich des Nationalen Berichts 2008. Von 2008 bis 2009 arbeitete Pires für die Asia Foundation im Justice Facility Program.

Pires spricht Tetum, Portugiesisch, Englisch und etwas Französisch und Spanisch.[1] Sie ist Mitglied in verschiedenen Organisationen zur Verteidigung der Frauenrechte, so vom osttimoresischen Frauennetzwerk Rede Feto Timor Lorosae und im Direktorium der Alola Foundation. Hier gilt sie auch außerhalb ihres Landes als Autorität. Sie schrieb mehrere Artikel zu diesem Thema in verschiedenen Büchern und internationalen Magazinen. Eines der Hauptprobleme, gegen das Pires vorgeht, ist die weit verbreitete häusliche Gewalt in Osttimor.[1][4]

2010 wurde Pires als Expertin in den UN-Ausschuss für die Beseitigung der Diskriminierung der Frau gewählt, seit dem 1. Januar 2011 ist sie für vier Jahre Mitglied.[5]

Familie

Der ältere von Pires’ Brüdern starb 1999 beim Kirchenmassaker von Suai. Sein Leichnam wurde nie gefunden.[4][6] Milena Pires ist mit Zacarias da Costa verheiratet, dem ehemaligen Außenminister Osttimors, und hat mit ihm einen Sohn namens Hali Zachary.

Milena Pires ist die Enkelin von Manuel Jesus Pires.

Literatur

  • Milena Pires: Working Towards Women’s Rights in Timor-Leste: the launch of "Women, War and Peace" and the visit to the village of Mauxiga. In: Viva Timor-Leste! Volume II, The Public Information Office of UNMISET, Dili, 2005, S. 76–77.

Einzelnachweise

  1. a b c d Office of the High Commissioner for Human Rights: Biographical data form of candidates to human rights treaty bodies 2010 (PDF; 50 kB)
  2. a b ETAN 10. April 2001, Manuel Carrascalao, The New NC President
  3. Catholic Institute for International Relations, 27. August 1998, CIIR welcomes release of Timor resistance leader (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
  4. a b The Guardian, 15. Januar 2001, RETURN OF THE REVOLUTIONARIES
  5. ETAN, 29. Juni 2010, Congratulations to Timor’s Milena Pires on CEDAW election
  6. ABC, 29. August 2001, East Timor to go to the polls