Zum Inhalt springen

Günther Weisenborn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. März 2006 um 01:19 Uhr durch Udo.bellack (Diskussion | Beiträge) (link auf Hebbel-Theater). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Günther Weisenborn (* 10. Juli 1902 in Velbert; † 23. März 1969 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller und Dramaturg.

Nach Abschluss seines Studiums 1927 war er zunächst als Schauspieler an verschiedenen Theatern tätig und wurde 1928 Dramaturg an der Berliner Volksbühne, wo sein Antikriegsstück U-Boot S4 uraufgeführt wurde.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden seine Bücher verboten, er konnte jedoch (unter den Pseudonymen W. Bohr und Christian Munk) weiterhin schreiben. Nach kurzer Emigration in die USA kehrte er Ende 1937 nach Deutschland zurück und führte dort ein Doppelleben: Einerseits war er Teil des nationalsozialistischen Kulturbetriebs (seit 1941 Dramaturg am Schillertheater in Berlin), andererseits unterstützte er die Widerstandsorganisation Rote Kapelle. 1942 wurde er verhaftet und erst bei Kriegsende im Mai 1945 aus dem Gefängnis befreit.

Nach dem Krieg gründete er das Hebbel-Theater in Berlin und war von 1951 bis 1954 Chefdramaturg der Kammerspiele in Hamburg.

Werke

  • U-Boot S4 (Drama, 1928)
  • Barbaren (Roman, 1931)
  • Die Neuberin (Schauspiel, 1934, zusammen mit Eberhard Keindorff)
  • Das Mädchen von Fanö (Roman, 1935, verfilmt 1941)
  • Die Furie (Roman, 1937)
  • Die Illegalen (Drama, 1946)
  • Memorial (Autobiographie, 1948)
  • Der lautlose Aufstand (1953) (auf Basis von Ricarda Huch zusammengetragenen Materials)

Weisenborn lebte von 1930- 1937 als Postreiter und Farmer in Argentinien; einige spanische Begriffe in seiner Kurzgeschichte "Zwei Männer" weisen auf diesen Lebensabschnitt hin.

Literatur

  • Roswita Schwarz: Vom expressionistischen Aufbruch zur inneren Emigration: Günther Weisenborns weltanschauliche und künstlerische Entwicklung in der Weimarer Republik und im Dritten Reich. Lang-Verlag, Frankfurt am Main 1995 ISBN 3-631-47889-5