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Bad Kleinkirchheim

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Wappen Karte
fehlt noch
Österreichkarte, Bad Kleinkirchheim hervorgehoben
Österreichkarte, Bad Kleinkirchheim hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Kärnten
Bezirk: Spittal an der Drau (SP)
Fläche: 74,01 km²
Einwohner: 1.863 (Volkszählung 2001)
Höhe: 1087 m ü. NN
Postleitzahl: 9546
Vorwahl: 0 42 40
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Gemeindekennziffer: 2 06 01
Gemeindeamt: Nr. 80
9546 Bad Kleinkirchheim
Offizielle Website: www.bad-kleinkirchheim.gv.at
E-Mail-Adresse: bad-kleinkirchheim@ktn.gde.at
Politik
Bürgermeister: Matthias Krenn (FPÖ)
Gemeinderat: 15 Mitglieder: 7 FPÖ,
4 SPÖ, 3 ÖVP,
1 NRS (Namensliste)

Bad Kleinkirchheim ist eine Gemeinde im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten. Der heute als Heilbad und Luftkurort ebenso wie als Skigebiet bekannte Ort in einem Tal der Gurktaler Alpen war bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein bäuerlich geprägt. Obwohl der Sage nach der erste Kurgast bereits Mitte des 11. Jahrhunderts Bad Kleinkirchheim als Erholungsgebiet zu schätzen wusste und schon im 17. Jahrhundert Badegäste den Ort besuchten, setzte ein einschneidender struktureller Wandel weg vom landwirtschaftlich und hin zum touristisch geprägten Bad Kleinkirchheim erst vor wenigen Jahrzehnten ein. Heute gehört die Gemeinde sowohl in der Sommer- als auch im Wintersaison zu den zwanzig meistbesuchten Tourismusorten Österreichs.

Geografie

Geografische Lage

Bad Kleinkirchheim liegt in durchschnittlich 1087 m Seehöhe in einer etwa fünf Kilometer langen, in west-östlicher Richtung verlaufenden Talfurche der Gurktaler Alpen zwischen Oberem Gurktal und Millstätter See. Nördlich der Ortschaften Kleinkirchheim und St. Oswald gehört ein Teil Gemeindegebiets zum Nationalpark Nockberge.

An den Flanken nördlich und südlich des Tals steigen die Berge vergleichsweise steil auf eine Höhe von etwa 2000 Metern an, so dass sich die einzige Verkehrsanbindung Bad Kleinkirchheims zu seinen Nachbargemeinden auf die Kleinkirchheimer Straße (B 88) beschränkt, die die Gemeinde mit Radenthein im Westen und Reichenau im Osten verbindet. Außerdem grenzt Bad Kleinkirchheim an Krems im Nordwesten und Feld am See im Südwesten.

Das Gemeindegebiet ist mit einer Bevölkerungsdichte von 25 Einwohnern je km² vergleichsweise dünn besiedelt (Kärnten: 59, Österreich: 98 Einwohner je km²). 35 % der rund 7400 ha Gemeindefläche sind alpines Grünland, 28 % von Wald bedeckt, rund 9,6 % Wiesen und Ackerland sowie 1,3 % Weiden und , nur 0,1 % nehmen die kleinen Bäche und Moorflächen ein. Das restliche Gebiet wird von Wegen und sonstigen Kleinflächen eingenommen.

Südlich des Bad Kleinkirchheimer Tals befinden sich die Kaiserburg (2055 m) und dahinter der Wöllanernock (2145 m), daran schließen sich der langgezogene Strohsack (1904 m) und die Kolmnock (1845 m) an. Auf der gegenüberliegenden Seite umschließen mehrere Gipfel das Seitental nördlich der Ortschaft Kleinkirchheim, von Westen nach Osten sind das Priedröf (1963 m), Wiesernock (1969 m), Scharte (1800 m), Spitzegg (1919 m), Brunnachhöhe (1976 m) und der Mallnock (2215 m), der den nördlichen Abschluss der Bergkette oberhalb von St. Oswald bildet, die Bergkette schließt sich im Osten über den Klomnock (2331 m), dem höchsten Punkt des Gemeindegebiets, Steinnock (2144 m), Falkert (2308 m), Moschelitzen (2305 m) und schließlich dem nach Süden vorstehenden Totelitzen (1990 m).

Am Südhang des Moschelitzen entspringt ein kleiner Bach, der Rottenstein durfließt, sich dann nach Westen wendet, den Zirkitzenbach und unterhalb der Kaiserburg den Ottingerbach aufnimmt sowie im weiteren Verlauf Kleinkirchheim durchquert und nach dem Zufluss von Kmölningbach und St. Ostwalder Bach in Richtung Radenthein das Tal verlässt, wo er sich mit dem Kaninger Bach vereinigt und in als „Riegerbach“ den Millstätter See speist.


Kleinkirchheim

Gemeindegliederung

Bad Kleinkirchheim gliedert sich in die drei Katastralgemeinden Kleinkirchheim, Sankt Oswald und Zirkitzen, die folgende neun Ortschaften umfassen (in Klammern Wohnbevölkerung Stand 2001):

Aigen (57) Obertschern (127) Staudach (167)
Bach (302) Rottenstein (99) Unterschern (168)
Kleinkirchheim (357) Sankt Oswald (168) Zirkitzen (418)

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1869 915
1880 968
1890 970
1900 968
1910 1.062
1923 944
1934 1.055
Jahr Einwohner
1939 1.043
1951 1.268
1961 1.352
1971 1.731
1981 1.783
1991 1.889
2001 1.863
Quelle: Statistik Austria; Volkszählungsergebnisse

Während in den vielen kleinen Dörfern der Nockregion in den letzten hundert Jahren eine Tendenz zur Abwanderung in die Märktgemeinden und Städte vorherrschte, verzeichnete Bad Kleinkirchheim im 20. Jahrhundert ein meist stetes Bevölkerungswachstum, so dass sich die Anzahl der Einwohner in diesem Zeitraum fast verdoppelte. Eine Ausnahme war die Zeit zwischen 1910 und 1923, als der Ersten Weltkrieg von der Gemeinde 59 Gefallene forderte. Darüber hinaus bewog nach dem Krieg der Magnesitabbau an der Millstätter Alpe und das 1908 eröffnete Magnesitwerk im benachbarten Radenthein einige Familien von Arbeitern zur Abwanderung, weil es seinerzeit noch keinen Busverkehr gab, der das Auspendeln ermöglicht hätte. Als später ein regelmäßiger Linienverkehr einsetzte, blieben die Arbeiter in ihrem Wohnort und die Bevölkerung nahm wieder langsam, aber stetig zu.

Die starke Zunahme des Tourismus, die mit der schlagartig steigenden Mobilität der Urlauber ab Mitte der 1950er Jahre einherging, schlägt sich auch im besonders hohen Bevölkerungswachstum Bad Kleinkirchheims zwischen 1951 und 1971 nieder. War die Bevölkerung bis zur Mitte des des 20. Jahrhhunderts noch vorwiegend bäuerlich geprägt, fand in den darauf folgenden Jahrzehnten durch die benachtbarte Industrie sowie den stetig zunehmenden Tourismus ein radikaler struktureller Wandel statt: Arbeiteten im Jahr 1951 noch 519 Menschen in Land- und Forstwirtschaft, so waren es 1991 nur noch 44. In dem nach dem Zweiten Weltkrieg nur aus wenigen Gasthöfen bestehenden Hotel- und Gastgewerbe stieg die Anzahl der einheimischen Beschäftigten im selben Zeitraum auf 300 an. Heute entspricht die Zahl der Arbeitnehmer, die in Bad Kleinkirchheim in der Tourismusbranche tätig sind, annähernd der Zahl der Einwohner.

Geschichte

Aus der vorrömischen Zeit finden sich keine Besiedlungsspuren und auch für die Römer, die ab 15 v. Chr. Kärnten besetzten lag das abgelegene, dicht bewaldete Tal zu weit ab von deren Verkehrswegen. Mit dem Ende der Völkerwanderung brach das römische Reich zusammen und Slawen drangen von Osten kommend nach Kärnten ein und ließen sich dort nieder. Sie rodeten laufend die vom Hochwasser ungefährdeten Täler und siedelten sich nach und nach auch in den Seitentälern an. Weil die Slawen im 8. Jahrhundert wieder von den Awaren bedrängt wurden, wandten sie sich an die Bajuwaren um Hilfe, woraufhin im Jahre 740 ein bajuwrischer Vorstoß über den Lungau nach Karantanien, wie damals Kärnten hieß, erfolgte. Die Bajuwaren verdrängten die Awaren aus dem Land und blieben nun selbst die Herren von Kärnten und schickten in der Folge bairische und fränkische Siedler in das Land.

Der Pfalzgraf Poto Graf von Pottenstein aus dem bajuwarischen Geschlecht der Aribonen soll im 11. Jahrhundert, nachdem er im Kampf verwundet worden war, als Erster die heilende Wirkung der Quelle in Bad Kleinkirchheim erfahren haben. Zum Dank vermachte er die Heilquelle dem von ihm gegründeten Stift Millstatt. In dieser Zeit zogen die ersten bajuwarischen und slawischen Siedler ins Kirchheimer Tal. Die erste urkundliche Erwähnung von Kirchheim findet sich in einer Urkunde des Papstes Alexander II., die 1177 in Rialto, Venedig, ausgestellt wurde. Die Urkunde ist noch erhalten und befindet sich im Besitz des Staatsarchivs Wien.

Kapelle St. Kathrein

Im 15. Jahrhundert wurde Kirchheim vom Orden der heiligen Georgsritter aus Millstatt verwaltet. In diesen unruhigen Zeiten wurde das Land durch Überfalle von Türken, Ungarn sowie durch Bauernaufstände in Mitleidenschaft gezogen. Zum Schutz wurde über die Quelle, deren heilende Wirkung vor allem für die Augen schon damals bekannt war, um 1492 eine Kapelle erbaut und nach der Heiligen Katharina (altgr. für “Die Reinigende”) benannt. Das bis heute erhalten gebliebene Gebäude befindet sich oberhalb der Therme Sankt Kathrein.

Bereits 1672 gab es der Überlieferung nach erste Badherren und -frauen; für die Badegäste wurde täglich die Heilige Messe gelesen. 1762 gab es ein Badehaus mit zehn Kabinen und ebenso vielen Gästezimmern.

Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts hatten die Bewohner Kirchheims erneut unter Bauernkriegen, dem Einzug der Franzosen und der Revolution zu leiden, hinzu kamen Missernten.

Nach der Revolution von 1848 und der Konstitution des Kärntner Landtags werden in Kärnten zahlreiche Ortschaften zu Gemeinden zusammengefasst. Im Zuge dessen wurde 1850 die Gemeinde Kleinkirchheim gegründet, die sich bis heute in ihrem Ausmaß kaum verändert hat.

Der Kurbetrieb des Thermalbads wurde 1884 erstmals mit einem Prospekt beworben und 1909 von Hans Ronacher übernommen, der dem Badehaus einen Hotelbetrieb angliederte. 1934 kam ein Thermal-Freibad hinzu und in den 1960er Jahren wurde neben dem völligen Neubau der Anlagen auch ein Thermal-Hallenbad errichtet. 1977 schließlich wurde Kleinkirchheim durch die Landesregierung die offizielle Bezeichnung „Thermalbad” zuerkannt. Mit dem „Römerbad” wurde 1979 ein zweites Thermalbad in Betrieb genommen.

Bereits 1956/57 begann man in Kleinkirchheim mit der Inbetriebnahme eines Skiliftes, der seinerzeit mit 620 Metern gleichzeitig der längste Kärntens war, auch Skitouristen für den Ort zu gewinnen. Mittlerweile hat sich in Bad Kleinkirchheim ein Netz von Pisten mit einer Länge von über 100 Kilometern und 26 Liftanlagen entwickelt. 700 Schneekanonen sind im Einsatz, damit werden 97 Prozent der verfügbaren Pisten künstlich beschneit.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Pfarrkirche Kleinkirchheim: gotisch-barocke Kirche, 1166 urkundlich erwähnt, 1734 erneuert
  • St. Kathrein: spätgotische Wallfahrtskirche, erbaut um 1492 über der Heilquelle, deren Quellfassung sich in der Unterkirche befindet
  • Kirche St. Oswald: spätgotische Kirche, um 1510 erbaut, mit Fresken aus dem Jahr 1514

Sport

1971 gewann die österreichische Skilegende Franz Klammer seinen ersten Europacup-Abfahrtslauf auf der Kirchheimer Abfahrt, für ihn der Beginn einer erfolgreichen internationalen Sportlerkarriere. Die 3.200 Meter Piste (Höhendifferenz von 842 Meter) hat Gefälle von bis zu 80% trägt heute den Namen „FIS K 70 Franz Klammer-Abfahrt”. Die Bezeichnung deutet auch auf das Erstellungsjahr 1970 hin; die schon damals als „brutal“ geltende Strecke forderte schon bald das erste schwere Sturzopfer: der einheimische, erst 14-jährige Schirennläufer Harald Schrittesser raste mit weit über 120 km/h die damals nicht abgesicherte Abfahrtsstrecke hinunter und stürzte kurz vor dem Ziel. Er wurde in den Wald katapultiert und verletzte sich dabei so schwer, dass er mehrere Wochen auf der Intensivstation verweilen musste; Harald Schrittesser selbst stand nach diesem Unfall nie wieder auf Schiern. Nach diesem schweren Sturz wurde heftig diskutiert, ob man Jugendliche für Rennen auf dieser Strecke überhaupt zulassen dürfe.

Seit 1978 wurden in unregelmäßigen Abständen Bewerbe des FIS Ski-Weltcups in Bad Kleinkirchheim ausgetragen. Zuletzt gastierte der Weltcup in der Saison 2005/06 von 11. bis 15. Jänner 2006 mit zwei Damenbewerben (Super-G und Abfahrt) wieder im Ort.

Ski-Weltcup-Rennen in Bad Kleinkirchheim
Männer Frauen
Datum Disziplin Sieger Datum Disziplin Siegerin
17.03.1982 Riesenslalom Steve Mahre (USA) 11.03.1978 Abfahrt Annemarie Moser-Pröll (AUT)
14.02.1985 Abfahrt Karl Alpiger (SUI) 12.03.1978 Abfahrt Annemarie Moser-Pröll (AUT)
16.01.1988 Abfahrt Peter Müller (SUI) 09.01.1985 Abfahrt Michela Figini (SUI)
17.01.1988 Slalom Alberto Tomba (ITA) 10.01.1985 Abfahrt Michaela Figini (SUI)
22.12.1992 Super G Armin Assinger (AUT) 11.01.1985 Slalom Christelle Guignard (FRA)
11.01.1985 Kombination Brigitte Oertli (SUI)
06.01.1991 Abfahrt Katharina Gutensohn (GER)
07.01.1991 Slalom Pernilla Wiberg (SWE)
07.01.1991 Kombination Petra Kronberger (AUT)
11.01.1997 Abfahrt Heidi Zurbriggen (SUI)
12.01.1997 Super G Pernilla Wiberg (SWE)
13.01.2006 Abfahrt Anja Pärson (SWE)
14.01.2006 Abfahrt Janica Kostelić (CRO)
15.01.2006 Super G Janica Kostelić (CRO)

Regelmäßige Veranstaltungen

  • „Wenn die Musi spielt...“ ist ein seit 1996 jährlich im Sommer stattfindendes Volksmusik-Open Air. Seit 2003 wird auch im Winter ein Open Air an der Talstation der Kaiserburgbahn veranstaltet.
  • Von 1910 bis 1973 war die „Internationale Österreichische Alpenfahrt“ ein Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft. An diese Tradition anknüfend findet seit 2002 jährlich die „Alpenfahrt Classic-Rallye“ mit Start- und Zielort Bad Kleinkirchheim statt. Hierzu zugelassen sind Fahrzeuge, deren Baujahr zwischen 1910 und 1973 liegt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Als einzige Verbindungsstraße führt die Kleinkirchheimer Straße (B88) von Radenthein über Bad Kleinkirchheim nach Patergassen. Direkte Verkehrswege zu den Nachbargemeinden im Norden und Süden gibt es nicht. Nach Norden führt eine etwa 10 km lange Straße durch das Seitental und die Ortschaften Staudach und St. Oswald, die kurz hinter der Brunnachbahn endet.

Land- und Forstwirtschaft

Aufgrund des Klimas und des kalk- und phosphorarmen Bodens wird nur ein geringer Anteil des Gemeindegebiets landwirtschaftlich genutzt, wobei der Anteil der Kulturflächen, insbesondere von Äckern und Wiesen ist aufgrund des Rückgangs der Landwirtschaft zugunsten von Bauland seit Jahrzehnten stark rückläufig ist. Die Bauern praktizieren vornehmlich eine sogenannte Egartwirtschaft, nutzen ihre Felder also für jeweils drei Jahre abwechselnd als Grünland und als Acker. In der Regel werden Hafer, dann Gerste oder Kartoffeln und im dritten Jahr Winterroggen angebaut. Da die Ernteerträge gering sind, haben die meisten Bauern auf Viehzucht umgestellt. Vor allem wird das Pinzgauer Rind gezüchtet, auch Schweine und Geflügel werden gehalten. Die Almwirtschaft liegt im Trend der Landbewirtschaftung und ist stetig rückläufig.

Hingegen wird der Waldbestand, der sich zur Gänze in privater Hand befindet, ausgebaut. In Bad Kleinkirchheim wächst ein Mischwald aus Fichten und Lärchen, wobei mit zunehmender Höhe letztere überwiegen. Die Waldgrenze liegt an der Kaiserburg in etwa 1900 m Seehöhe. Die Bauern schlägern überwiegend selbst, zum Eigenbedarf oder Verkauf, in Form des Plenterschlags, also durch Entnahme einzelner reifer oder überreifer Bäume, wie er bei sogenannten Plenterwäldern üblich ist.

Ansässige Unternehmen

Aufgrund der langen Tradition als Heilbad und Luftkurort sowie der vergleichsweise frühen Öffnung für den alpinen Wintersport ist die Gemeinde heute in hohem Maße auf den Tourismus ausgerichtet. Laut Arbeitsstättenzählung vom 15. Mai 2001 waren in Bad Kleinkirchheim von insgesamt 1.156 Beschäftigten 694 (60%) in Beherbergungs- und Gaststättenbetrieben tätig, weitere 106 im Handelsgewerbe. Bad Kleinkirchheim hat jährlich etwa 900.000 Nächtigungen und rangierte diesbezüglich im Jahr 2000 im österreichweiten Vergleich im Winter auf Platz 19 und im Sommer auf Platz 18.

Neben den Thermen St. Kathrein und Römerbad dominieren zahlreiche Hotels und Pensionen sowie insgesamt 26 Liftanlagen das Ortsbild von Bad Kleinkirchheim. Es gibt zwei Skigebiete: Das direkt zu Kleinkirchheim gehörige Gebiet Kaiserburg/Maibrunn mit zwei Talstationen im Ort sowie St. Oswald/Nockalm. Seit 1977 wurden folgende Kabinenbahnen gebaut:

  • Kaiserburgbahn I und II (Kleinkirchheim, gebaut 1986/87, 1.070 - 1.363 - 2.043 m Seehöhe)
  • Nationalparkbahn Brunnach (St. Oswald, gebaut 2001, 1.333 - 1.912 m Seehöhe)
  • Nockalmbahn (Staudach, gebaut 1977, 1.278 m - 1.870 m Seehöhe)

Religionen

Laut Volkszählung 2001 bekennen sich 62,3 % der Bevölkerung zur römisch-katholischen, 30,8 % zur evangelischen und 2,0 % zur orthodoxen Kirche, 0,8 % sind islamischen Glaubens. 3,5 % konfessionslos. Damit lebt in Bad Kleinkirchheim ein vergleichsweise hoher Anteil von Menschen evanglischen Glaubens; zum Vergleich: in Kärnten gehören 10,3 % und österreichweit 4,7 % der Einwohner der evangelischen Kirche an.

Politik

Bürgermeister ist seit 1997 Matthias Krenn (FPÖ), Vizebürgermeister sind Peter Gruber (FPÖ) und Eberhard Pontasch (SPÖ).

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Die Gemeinderatswahl vom 9. März 2003 hatte bei einer Wahlbeteiligung von 82,2% folgendes Ergebnis:

Partei Stimmen Stimmenanteil Mandate
Freiheitliche Partei 594 45,8 % 7
Sozialdemokratische Partei 296 25,4 % 4
Volkspartei 264 22,6 % 3
NRS (Namensliste) 73 6,3 % 1

Literatur

  • Matthias Maierbrugger, Sepp Ortner: Bad Kleinkirchheim. Heyn, Klagenfurt 1998, ISBN 3-85366-891-7
Commons: Bad Kleinkirchheim – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien