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Buddhistische Literatur

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Vom Religionsstifter (Siddhartha Gautama) selbst gibt es keine Schriften. Es ist nicht bekannt, ob er schreiben konnte. Zu seinerzeit hatte die Schriftsprache nicht die Bedeutung, die sie heute oder in der späteren europäischen Antike hatte.

Einige Lehrreden sind von Buddha überliefert. In den ersten Jahrhunderten wurden sie auswendig gelernt und mündlich weiter gegeben. Die Versform und die inhaltlichen Wiederholungen in den Texten verhinderten dabei das Einschleichen von Fehlern. Zudem wurden die Texte immer wieder abgeglichen, wie zum Beispiel während der Regenzeit. Da waren die Mönche für einige Wochen sesshaft und rezitierten die Sutta voreinander.

483 v. Chr. fand das erste Buddhistische Konzil statt, zu Lebzeiten von Mönchen, die die Lehrreden von Buddha noch selbst gehört hatten. Am Konzil nahmen 500 Personen teil. Hier wurde die Vinaya(s)(siehe Patimokkha) und die Sutta bestimmt, die kanonisch anerkannt wurden. Der Kanon wurde aber auch hier noch nicht schriftlich festgehalten. Die Sprache, in denen die Texte festgehalten wurden, war Pali.

383 v. Chr. fand das zweite Konzil statt. Hier traten die Konflikte über die Regeländerung zur Ordenszucht (Vinaya) auf, die zu der Parteienbildung Sthaviras (oder Theravadis = die Ältesten) und Mahasanghikas (= die große Gemeinde) und später zum sogenannten "kleinen Wagen" (Hinayana) und "großen Wagen" Mahayana führte. Zudem wurden die Sutta-Texte einer Revision unterzogen und so verändert, dass Buddha als allwissend gezeigt wurde. Das geschah zum Glück nicht so sorgfältig, so das die Änderungen in Stil, Wortwahl und logische Unstimmigkeiten erkennbar blieben.

253 v. Chr. fand das dritte Konzil statt. Hier wurde der Kanon durch umfangreiche scholastische Werke erweitert, dem Abhidamma. Die drei Textsammlungen Ordensregeln, Lehrgespräche und die scholastische Werke, werden auch als Tipitaka "Dreikorb" bezeichnet.

Im 1. Jahrhundert v. Chr. wurden die Texte das erste Mal niedergeschrieben, und zwar im Felsen-Kloster Aluvihara, 3 km nördlich von Matale, Sri Lanka.

Das heißt: im Gegensatz zur Bibel, wurde zuerst der Kanon festgelegt ( ca. 800 Jahre früher als beim AT/NT. Vgl. Bibel) und später erst niedergeschrieben (ca. 300 Jahre vor dem NT Vgl. Bibel).

Der "Pali-Kanon" oder auch "Tripitaka" in Abgrenzung zu anderssprachigen Quellen. Der Pâli-Kanon ist die Bezeichnung für das in der Pali-Sprache verfasste kanonische Schrifttum des frühen Buddhismus. Bis in die Gegenwart gilt die Pâli-Überlieferung als das älteste Schriftgut des Buddhismus.

Lehrreden Buddhas

Abhidhamma (Pali, die "höhere Lehre") ist eine Bezeichnung für den dritten Teil des Pali-Kanons bzw. die höhere buddhistische Philosophie und Psychologie, in dem die Lehren des Buddha und seiner Hauptschüler analysiert, geordnet und systematisiert wurden.

Das Vinaya-Pitaka umfasst das monastische Regelwerk der buddhistischen Tradition. Es ist in zwei Hauptabteilungen gegliedert, dem eigentlichen monastischen Regelwerk Patimokkha, und den Khandakas oder "Kapiteln".

Mahayana Literatur (Mahayana Sutras)

Viele Werke der Mahayana Literatur sind ursprünglich in Sanskrit (deshalb auch oft "Sanskrit Kanon") abgefasst, aber oft nur mehr in chinesischen und tibetischen Übersetzungen erhalten.

Das ca. 100 Jahre n.u.Z. verfasste Diamant-Sutra zählt zu den wichtigsten Texten des Mahayana-Buddhismus. Es hat in den verschiedensten asiatischen Ländern schon früh eine weite Verbreitung gefunden und ist Bestandteil der "Prajnaparamita-Sutren" (sanskr. "prajnaparamita" = vollkommene Weisheit).

Das Lotossutra (Sanskrit, n., सद्धर्मपुण्डरीकसूत्र, saddharmapuṇḍarīkasūtra, wörtlich: "Sutra der Lotosblume vom wunderbaren Gesetz") ist ein Sutra des Mahayana-Buddhismus. Das Lotossutra gilt im Mahayana als höchste buddhistische Lehre, die direkt zur Erleuchtung führen soll.

Diese kurze Fassung der Prajñaparamita-Sutren ist wegen ihrer Prägnanz in Japan sehr beliebt und verbreitet.

Das Vimalakīrtinirdeśa ist sowohl dem Stil, wie auch dem Inhalt nach ein besonderes Sutra. Einzigartig ist in diesem Sūtra die Tatsache, dass darin nicht wie gewohnt der Buddha oder ein transzendenter Bodhisattva den Protagonisten spielt, sondern ein Haushälter, der das Ideal eines buddhistischen Laienanhängers nach mahāyānistischem Vorbild verkörpert. In allen Zweigen des ostasiatischen Mahāyāna wird dieses Werk hochgeschätzt.

(traditionell: 西遊記; vereinfacht: 西游记; Pinyin: Xī Yóu Jì; Wade-Giles: Hsi Yu Chi), geschrieben von Wu Cheng'en während der Ming-Dynastie ist einer der vier klassischen Romane Chinas. Er behandelt das Prinzip des Reisens, verbunden mit chinesischen Volkssagen, Legenden und Themen des Buddhismus und Taoismus, und erzählt von der Reise eines Mönches zum westlichen Himmel, im heutigen Indien, von wo er Buddhas heilige Schriften nach China bringen soll. Dieser Roman gehört eigentlich nicht zu den Mahajana-Schriften, doch wurde er von bestimmten buddhistischen - wie übrigens auch daoistischen - Schulen der chin. Ming- (1368-1644) und Qing-Dynastie (1644-1911) vereinnahmt.

Tibetische Literatur

Das Tibetische Totenbuch (tibet. Bardo Thödol) geht auf den tibetischen Meister des 8.Jh. Padmasambhava zurück und beinhaltet Unterweisungen über den Prozess des Sterbens und der Wiedergeburt in 3 Zwischenzuständen und die Möglichkeit aus diesem Kreislauf auszubrechen.

Mantra (sanskrit, m., मन्त्र, mantra, wörtl.: "Instrument des Denkens, Rede") bezeichnet in der Meditation eine kurzen Wortfolge, die repetativ rezitiert wird - auch Japa genannt. Dies kann entweder flüsternd, singend oder in Gedanken geschehen.

Zen Literatur (Japan,China,Korea)

Koan (jap.) - Gōngàn (chin.) (公案 - wörtliche Übersetzung: öffentlicher Aushang) ist im chinesischen Chan- bzw. japanischen Zen-Buddhismus eine Art (sehr) kurze Anekdote oder eine Sentenz, die eine beispiel- oder lehrhafte Handlung oder pointierte Aussage eines Zen-Meisters, ganz selten auch von Zen-Schülern, darstellt.

Die "Schatzkammer des Wahren Dharma-Auges" von Dogen, dem Begründer des japanischen Soto-Zen ist das wichtigste Werk dieser Schule.


Diverse Texte

Darunter fallen Sinnsprüche, Gatha, Dharanis, Bekenntnisse, Gelübde, Anrufungen, Sprüche, Widmungen. Dem Bodhisattva Gelübde kommt im Zen besondere Bedeutung zu.

Deutsche Literatur

Die Welt als Wille und Vorstellung

Von dem Philosophen Arthur Schopenhauers mit zahlreichen Anmerkungen zu den Vedanta und Buddhismus. Arthur Schopenhauers war einer der Ersten in Europa, die mit den wenigen vorhandenen Quellen des Buddhismus in Kontakt kamen und sich ernsthaft damit auseinandersetzte.

Buddha, sein Leben, seine Lehre, seine Gemeinde

Von dem Indologen Hermann Oldenberg.

Mit der Herausgabe des Buddhistischen Katechismus durch ‚Subhadra Bickshu’ (Friedrich Zimmermann) 1888 wurde ein erster wichtige Schritt auf dem Weg des deutschen Buddhismus gesetzt. Ein Jahr zuvor war unter dem Titel "Der Buddhistische Katechismus" die deutsche Übersetzung des 1881 von Henry Steel Olcott erstmals zusammengestellten "Buddhist Catechism" erschienen.

Siddhartha. Eine indische Dichtung (S. Fischer Verlag, Berlin 1922, ISBN 3518366823) ist eine, an buddhistische und hinduistische Überlieferungen angelehnte, Erzählung von Hermann Hesse.

Englische Literatur

Buddhist Catechism

1881 in englischer und singhalesischer Sprache erschienen von Henry Steel Olcott.

Parodistische Auseinandersetzung mit (Zen-)Buddhistischen Klischees, von dem Autor Terry Pratchett.

Niederländische Literatur

  • Der leere Spiegel - Erfahrungen in einem japanischen Zen-Kloster (De lege spiegel / The Empty Mirror, 1971)
  • Ein Blick ins Nichts - Erfahrungen in einer amerikanischen Zen-Gemeinde (Het dagende niets / A Glimpse of Nothingness, 1973)
  • Reine Leere - Erfahrungen eines respektlosen Zen-Schülers (Zuivere leegte / Afterzen, 1999)
  • Die kleine Eule und der Weg ins Leben (De kleine uil / Little Owl, 1979)

Schweizer Literatur

C.G.Jung und der östliche Weg

Auswahl von Texten von Carl Gustav Jung u.a. über Buddhismus und das Tibetische Totenbuch sowie über seine Reise nach Indien.

Siehe auch:

Deutscher Verlag mit Buddh. Literatur. Texte z.T. Online
Zen Literatur aus dem Wolken Verlag