Ignaz von Born
Ignaz Edler von Born (* 26. Dezember 1742 in Karlsburg, Siebenbürgen, † 24. Juli 1791 in Wien) war ein Mineraloge, Geologe und führender Kopf der Wiener Illuminaten.
Leben
Ignaz von Born studierte in Prag Rechtswissenschaft, dann Geologie und wurde hier 1770 Beisitzer im Münz- und Bergmeisteramt. 1776 ging er nach Wien und katagolisierte 1778 im Naturalienkabinett die Muscheln und Schnecken. Anschließend wurde er bei der Hofkammer eingestellt, führte wichtige Verbesserungen im Bergbau durch und entwickelte eine neue Amalgamierungsmethode zur Trennung von Silber und Gold aus Erzen.
Born wurde unter dem Decknamen „Furius Camillus“ Mitglied der Wiener Freimaurerloge Zur wahren Eintracht, die zum Sammelbecken der Wiener Illuminaten geworden war, und nahm neben Joseph von Sonnenfels und Otto von Gemmingen eine führende Rolle ein. 1785 trat er unter Protest aus der Münchner Akademie der Wissenschaften aus, nachdem in Bayern der Illuminatenorden unter Adam Weishaupt verboten worden war. Als die Wiener Loge verstärkt von Spionen durchsetzt und staatlicherseits vermehrt zur illegalen Arbeit gedrängt worden war, legte Born am 12. September 1786 seine Ämter nieder und die Loge löste sich schließlich auf. Viele Mitglieder blieben aber weiterhin im Untergrund aktiv, wie die Inquisitionsprotokolle aus den Jahren 1795 und 1796 belegen. Born hatte sich bei einem Grubenunglück eine schwere chronische Erkrankung zugezogen, die ihm zur Einnahme starker schmerzstillender Mittel zwang und die wiederum einen schleichenden Tod durch Vergiftung bewirkt haben könnten.
Die am 30. September 1791 uraufgeführte Oper "Die Zauberflöte" sollte als allegorische und volkstümliche Darstellung der aufklärerischen Ideale der Illuminaten verstanden werden, so Helmut Perl. Mozart war Mitglied der "Wahren Eintracht" und ihrer Nachfolgerin "Zur neugekrönten Hoffnung"; sein Librettist Emanuel Schikaneder war 1788 Mitglied der Regensburger Loge "Die Wachsende zu den drei Schlüsseln" geworden. Ignaz von Born könnte das Vorbild für den Weisen Sarastro gewesen sein.
Das Mineral Bornit wurde ca. 1845 nach Ignaz von Born benannt.
Weitere Personen im Umkreis von Born waren: Aloys Blumauer, Johann Baptist von Alxinger, Joseph Franz Ratschky, Gottlieb Leon, Joseph von Retzer, Tobias Gebler, Johann Pezzl, Carl Leonhard Reinhold.
Werke
Werke zur Mineralogie und Geologie (chronologisch)
- Lythophylacium Bornianum (1772, 1775)
- Index rerum naturalium Musei Caes. Vindobonensis (1778-1780)
- Über das Anquicken der gold- und silberhaltigen Erze, Rohsteine, Schwarzkupfer und Hüttenspeisen (1786)
- Bergbaukunde (1789-1790, zusammen mit Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra)
- Catalogue de la collection des fossiles de Madem. de Raab (1790)
Pseudonyme Werke (chronologisch)
- Die Staatsperücke (1771)
- Monachologia bzw. Neueste Naturgeschichte des Mönchtums (1783 bzw. 1784)
- Ignaz Loyola Kuttenpeitscher (1784)
Literatur
- Helmut Reinalter (Hrsg.): Die Aufklärung in Österreich. Ignaz von Born und seine Zeit (=Schriftenreihe der Internationalen Forschungsstelle "Demokratische Bewegungen in Mitteleuropa 1770-1850, Bd. 4), Peter Lang : Frankfurt/a.M u.a. 1991, 146 S., ISBN 3-631-43379-4
- Helmut Perl: Der Fall "Zauberflöte". Mozarts Oper im Brennpunkt der Geschichte, Darmstadt 2000 (Wissenschaftliche Buchgesellschaft)
- Edwin Zellweker: Ignaz von Born. Das Urbild des Sarastro, Bad Kissingen 1956 (Bauhüttenverlag).
Personendaten | |
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NAME | Born, Ignaz Edler von |
KURZBESCHREIBUNG | Mineraloge, Geologe |
GEBURTSDATUM | 26. Dezember 1742 |
GEBURTSORT | Karlsburg, Siebenbürgen |
STERBEDATUM | 24. Juli 1791 |
STERBEORT | Wien |