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Ausrüstung von Feuerwehrangehörigen

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Die persönliche Ausrüstung eines Feuerwehrmannes ist eine persönliche Schutzausrüstung (PSA) und gewährleistet dem Feuerwehrmann Schutz vor äußeren Einwirkungen, die in einem Feuerwehreinsatz auftreten können.

Feuerwehrmann mit persönlicher Schutzausrüstung

Grundausrüstung

Die Grundausrüstung wird in jedem Einsatz zu tragen. Diese Notwendigkeit ist in Unfallverhütungsvorschriften festgelegt.

Aufbau und Ausstattung bleiben den einzelnen Herstellern überlassen. Die Schutzwirkung der einzelnen Teile müssen jedoch der EU-Norm entsprechen. Nicht genormt ist dabei die Farbe, wie fälschlicherweise oft angenommen wird.

Folgende Elemente sind Bestandteil der persönlichen Grundausrüstung:

  • Schutzanzug,
  • Schutzhelm,
  • Schutzschuhwerk,
  • Schutzhandschuhe

Feuerwehrschutzanzug

Die Schutzhose und die Schutzjacke sind aus einem feuerhemmenden Material (beispielsweise Nomex) gefertigt und sollen Schutz vor Brandeinwirkung bieten. Oft ist sie auch mit weißen und/oder gelben Leuchtstreifen versehen, wodurch die Feuerwehrleute auch nachts und vor allem im Straßenverkehr gut zu sehen sind.

Diese Hosen können Latzhosen sein oder aber nur bis zur Gürtellinie reichen. In diesem Fall muss aber eine längere Schutzjacke, ebenso aus Nomex getragen werden.

Es können aber auch Kombinationen aus Hose und Jacke, so genannte Overalls getragen werden.

Laut Norm müssen sowohl Hose als auch Jacke im Brandeinsatz eine Schutzwirkung von 40 kW/m² aufweisen.

Österreich

In Österreich werden viele ältere Einsatzhosen und Blusen mit einer Schutzwirkung von 20 kW/m² auch bei technischen Einsätzen getragen, so dass entweder für Brandeinsatz und technischen Einsatz zwei verschiedene Uniformen verwendet werden oder aber im Brandeinsatz eine zusätzliche Schutzhose und eine Schutzjacke mit jeweils 20 kW/m² getragen wird.

War bis vor einigen Jahren die Farbe der Einsatzbekleidung bis auf einige Bundesländer einheitlich grün, wurde die Farbe auf blau geändert, wobei aber alte Bekleidungsstücke aufgetragen werden können. Die Umstellung wird gerade bei kleineren Feuerwehren noch einige Jahre andauern. Unabhängig davon, werden vor allem von Feuerwehren, die auf Autobahnen Einsätze fahren, auch rote Schutzanzüge aus Sicherheitsgründen verwendet. Dies wird zwar von den Landesfeuerwehrkommandanten nicht gerne gesehen, können es aber nicht wirklich verbieten, da die Ortsfeuerwehr dafür verantwortlich ist.

Feuerwehrschutzhelm

DIN Feuerwehrhelm

Ein herkömmlicher Feuerwehrhelm besteht aus Aluminium oder Duroplast. Er ist mit einem Visier zum Schutz vor Splittern und mit einem Nackenschutz versehen. Zusätzlich kann noch ein Hitzeschutzvisier, das die Hitze reflektiert, montiert sein. Der Feuerwehrhelm soll den Kopf gegen herabstürzende Gegenstände und umherfliegende Teile schützen und ist deshalb auch bei jedem Einsatz zu tragen. Bei technischen Hilfeleistungen ist immer ein Helm mit Schutzvisier zu tragen.

Des weiteren ist der Feuerwehrschutzhelm nachleuchtend: Wenn er für kurze Zeit angeleuchtet wird, ist er noch lange im Dunkeln zu sehen. Zusätzlich können Feuerwehrhelme mit einem reflektierenden Streifen ausgestattet sein. Außerdem ist er mit einer Sprengsicherung ausgestattet. Diese Sprengsicherung ist ein Kinngurt, der sich bei einem plötzlichen Schlag öffnet und der Helm vom Kopf weggerissen werden kann. Somit wird ein Peitschenschlag gegen den Kopf mit schweren Verletzungen verhindert. Oft werden noch zusätzliche reflektierende Symbole aufgeklebt, die beispielsweise Dienstgrad oder einen Atemschutzgeräteträger kennzeichnen. Manchmal werden am Helm noch zusätzliche Helmlampen befestigt, um die Hände zum Arbeiten frei zu haben. Auch für die Funkgeräte gibt es Helmgarnituren, die am Helm festgeklemmt werden.

In Österreich werden vieler Orts noch die so genannten Spinnenhelme der Wiener Form verwendet, aber auch andere Helme. Diese werden erst langsam je nach finanziellen Möglichkeiten der einzelnen Feuerwehr mit Nachschaffungsaktionen durch die neuen Kunststoffhelme ersetzt.

Hersteller

Folgende Hersteller haben sich im deutsprachigen Raum besonders mit der Herstellung der neuen Feuerwehrhelme beschäftigt. Dabei kam es bei vielen Feuerwehren zu verschiedenste Diskussionen:

  • MSA Auer: Hat seit 2003 die Helme des französischen Herstellers Gallet im Programm.
  • Drägerwerk: Der gemeinhin als "Drägerhelm" bezeichnete Helm wurde von Dräger in Frankreich bei Gallet zugekauft. Nachdem die Vertretung 2003 an die Konkurrenz (MSA Auer) ging, hat man gemeinsam mit Schuberth einen neuen Feuerwehrhelm entwickelt.
  • Rosenbauer
  • Schuberth: Stellt den sogenannten DIN-Helm her, hat aber auch eigene Helme für die Feuerwehr entwickelt (z.B. F210)

Feuerwehrschutzschuhwerk

Feuerwehrstiefel

Das Feuerwehrschutzschuhwerk besteht aus Stiefeln (meist Leder), mit besonders starkem Profil, welche mit Stahlkappen und einer durchtrittsicheren und rutschsicheren Sohle versehen sind. Sie werden aber auch neben vielen anderen umfangreichen Prüfungen auf elektrische Durchlässigkeit geprüft. So müssen sie mindestens einen elektrischen Widerstand von 1.000 Ohm aufweisen.

Es gibt sowohl Schaft-, als auch Schnürstiefel im Feuerwehrdienst, letztere werden mit einem Reißverschluss geschlossen. Die Feuerwehrstiefel sollen die Feuerwehrmänner vor Brandeinwirkung, Ausrutschen, Nässe und herabstürzenden Teilen schützen und sind ebenfalls bei jedem Einsatz zu tragen. Zusätzlich gibt es auch Modelle, die durch Kevlareinlagen Schutz vor Verletzungen mit der Motorsäge bieten. Die Schutzhose wird über den Stiefeln getragen, so dass von oben nichts in die Stiefel hinein fallen kann.

Feuerwehrschutzhandschuhe

Feuerwehrhandschuhe

Man unterscheidet zwischen zwei Arten von Feuerwehrschutzhandschuhen:

  • Brandbekämpfungshandschuhe bestehen aus einem feuerfesten Material (beispielsweise Nomex) und sind häufig mit Leuchtstreifen versehen.
  • Lederhandschuhe, die eine höhere Schnittfestigkeit aufweisen, werden vor allem zu Hilfeleistungseinsätzen und Übungen getragen.

Dienstbekleidung I (Österreich)

Bei Schulungen, Jugendarbeit und sonstigen Veranstaltungen wird die Dienstbekleidung I grün bez. blau getragen. Sie hat keinerlei Schutzfunktion und darf bei Einsätzen nicht getragen werden. Diese besteht aus einer Hose, einer Bluse mit Schulterspangen, einem Diensthemd mit Schulterspangen und der Dienstmütze und ist mit oder ohne Krawatte sowie mit schwarzen Socken und schwarzen Schuhen zu tragen. Es können aber auch blaue T-Shirts, sowie im Winter dazu passende einheitliche Pullover oder Westen getragen werden. Statt der Dienstmütze werden auch vermehrt einheitliche schwarze Baseball-Kappen mit Aufschrift getragen.

Dienstbekleidung II (Österreich)

Bei festlichen Veranstaltungen wie Florianimessen, Vollversammlungen, Besuchen aber auch zu Tagungen und Begräbnissen wird die Dienstbekleidung II Braun bez. in Blau (Kärnten) getragen. Diese besteht aus einem weißen Diensthemd mit Schulterspangen, einem braunen/blauen Sakko mit aufgenähten Dienstgraden, einer schwarzen Hose mit seitlichen roten Linien und einer braunen/blauen Dienstmütze und ist in schwarzen Schuhen mit schwarzen Socken zu tragen. Es werden ebenfalls sämtliche Abzeichen in der höchsten Stufe (FLA, FuLA, WLA, Dienstmedaille, Ehrungen...) auf dem Sakko angebracht.

Diverse Gegenstände als Zusatzausrüstung für einen Angriffstrupp

Zusatzgegenstände

Abhängig von den Gefahren eines Einsatzes und den Aufgaben eines Feuerwehrwehrmannes sind weitere Ausrüstungsgegenstände nötig:

  • Feuerwehrsicherheitsgurt (ehemals Hakengurt)
Einen solchen Gurt schnallt sich ein Feuerwehrmann in bestimmten Situation an. Er enthält eine Öse und einen Karabinerhaken die das Halten und Selbstretten aus Höhen mittels Feuerwehrleine ermöglichen. So wird er beispielsweise während einer Brandbekämpfung in einem mehrgeschossigen Gebäude getragen um, sich bei einem eventuell plötzlich abgeschnittenen Rettungsweg mittels Feuerwehrleine und Gurt abzuseilen.
Die Feuerwehraxt ist eine Axt, die für die besonderen Ansprüche im Feuerwehrdienst gestaltet ist. Sie verfügt sowohl über den herkömmlichen breiten Keil, zum Schneiden und zerkleinern von Holz, als auch über eine schmale, spitze Hacke auf der gegenüberliegenden Seite. Diese Hacke dient zum Einschlagen von Türen oder als Einreißhaken. Siehe auch Notfalltüröffnung.

Siehe auch


Vorlage:Österreichlastig