Immerath (Erkelenz)
Immerath ist eine ländliche Ortschaft und gehört seit 1972 zur Stadt Erkelenz im Kreis Heinsberg. Das Dorf liegt im geplanten Braunkohletagebau Garzweiler und wird deshalb ab 2006 umgesiedelt. Der Standort von Neu-Immerath liegt südwestlich von Kückhoven.
Geografie
Immerath liegt in der fruchtbaren Erkelenzer Börde auf der Hauptterasse.
Im Süden steigt die Landschaft zur Jackerather Lössschwelle auf 115 m an, im Norden fällt sie zur Niersniederung hin auf 78 m ab.
Lage
Immerath liegt im Südosten der Stadt Erkelenz. Im Westen des Dorfes befindet sich die Landstraße von Wanlo (Stadt Mönchengladbach) nach Jackerath (Gemeinde Titz). Im Süden verläüft die Straße von Erkelenz gleichfalls nach Jackerath. Im Osten liegt die Autobahn A61.
Folgende Ortschaften liegen im Uhrzeigersinn um Immerath: der Weiler Lützerath im Norden, Pesch jenseits der Autobahn im Osten, Jackerath im Südosten und Holzweiler im Westen.
Geologie
Im Untergrund liegen mehrere Braunkohleflöze aus dem Tertiär. Die Oberfläche wird von Löss bedeckt.
Der Ortsname
Erstmalig wurde die Ortschaft 1144 als Emundrode urkundlich erwähnt. 1530 wurde als Ortsname Emenrait und 1666 Emeradt niedergeschrieben. Ab Ende des 17. Jahrhunderts hieß es dann Immerath. Der Name setzt sich aus dem Personennamen Aiwismund ( aiwi - im mittelhochdeutschen ewe - bedeutet Gesetz, das althochdeutsche munt Vormund) und dem Grundwort reod zusammen. Bei dem Ort handelte sich also um eine Rodung des Aiwismund oder Edmund.
Geschichte
Verschiedene geistliche Institutionen besassen Bauernhöfe in Immerath. 1144 wird die Propstei von Millen erwähnt. 1349 gelangt ein Hof als Schenkung an das Kloster der Benediktinnerinnen in Nonnenwerth. Die Abtei der Zisterzienser in Altenberg erwarb vor 1426 einen Besitz.
Ein Rittergeschlecht nannte sich im Hohen Mittelalter nach dem Ort, deren Burg lag nördlich der Kirche. Ein Heinrich von Emenroide hatte in seinem Siegelschild drei Querbalken. Um 1400 starb diese Familie aus. Die Burganlage verfiel später.
Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit lag Immerath im Dingstuhl (Gerichtsbezirk) Holzweiler, der im Amt Kaster im Herzogtum Jülich lag.
Von 1794 bis 1814 gehörte Immerath zu Frankreich und bildete eine Mairie (Bürgermeisterei).
1804 wurde die selbständige Mairie Holzweiler der Mairie Immerath zugeschlagen, diese bestand nun aus den Orten Holzweiler, Immerath, Lützerath, Pesch sowie Spenrath und aus den Höfen Eggerath, Roitz und Weyer. Die Gemeinde lag im Kanton Erkelenz.
1815 wurde Immerath preußisch und wurde 1816 Bürgermeisterei im Landkreis Erkelenz. Das Dorf Spenrath wurde aus der Bürgermeisterei ausgegliedert und kam zur Bürgermeisterei Neukirch, dem späteren Hochneukirch (Landkreis Grevenbroich).
1935 wurde die Bürgermeisterei aufgelöst, Immerath wurde Spezialgemeinde und mit dem Amt Holzweiler vereinigt.
1972 wurde das Amt aufgehoben, Immerath gelangte nun zur Stadt Erkelenz.
Religion
Die Bevölkerung ist mehrheitlich katholisch. Die Pfarre Immerath wurde erstmalig 1288 erwähnt, sie hatte als Patron den St. Lambertus. Eine neue Kirche soll nach dem Willen des Bistums Aachen trotz des Wunsches der Bevölkerung am Umsiedlungsort nicht mehr entstehen.
Der katholische Friedhof wird in Neu-Immerath hingegen neuerstehen, die Gräber werden umgebettet.
Infrastruktur
- Apotheke
- Hermann-Josef-Krankenhaus II - Haus Nazareth
- Freiwilligr Feuerwehr Erkelenz - Löschgruppe Immerath
- Kaisersaal
- Kreissparkasse Erkelenz, Geschäftsstelle Immerath
- Raifeisenbank Erkelenz, Geschäftsstelle Immerath
- Städtischer Kindergarten
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Die Immerather Windmühle , diese Turmwindmühle wurde 1780 südlich der Ortschaft erbaut. 1954 kaufte die Gemeinde Immerath die Mühle. Sie wurde restauriert und trägt heute Haube und Flügelwerk. Derzeit wird diskutiert, ob die Windmühle mit am neuen Umsiedlungsort "umzieht".
- Die Pfarrkirche St. Lambertus. Das Kirchengebäude wurde von 1888 bis 1891 neu erbaut. Es entstand eine neuromanische Basilika mit einem Doppelturm.
Regelmässige Veranstaltungen
- Kirmes
Vereine
- Karnevalsgesellschaft Immeroder Seckschürger
- St. Sebastianus Schützenbruderschaft Immerath von 1555
Literatur
- Karl L. Mackes, Erkelenzer Börde und Niersquellgebiet, Schriftenreihe der Stadt Erkelenz Nr.6, Mönchengladbach 1985