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Roßtrappe

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Blick vom Hexentanzplatz zur Roßtrappe

Die Roßtrappe ist ein 403 m hoher Granitfels im Harz.

Lage

Die Roßtrappe erhebt sich hoch über das Bodetal im Harz. Sie ist von Thale, Treseburg oder Wienrode aus auf einer Fahrstraße, zu Fuß oder von Thale mit einem Sessellift zu erreichen. Auf dem Felsen befindet sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts das gleichnamige Berghotel mit Aussichtsterrasse. Nahe dem Hotel liegt die Bergstation des Sessellifts.

In der Nähe liegt auch die Winzenburg, eine seit der Jungsteinzeit genutzte, 25 ha große Fliehburg mit etwa 500 m langer Wallanlage aus Felsblöcken und Erdaufschüttung. 1860 wurde dort auch der Winzenburgturm als Aussichtsturm errichtet, der heute nicht mehr zugänglich ist.

Von der Roßtrappe erschließt sich ein Ausblick auf die Felsen des Hexentanzplatzes, die „Steinerne Kirche“, ins Bodetal und Harzvorland mit der Stadt Thale sowie zum Brocken.

Wandern

Von der Roßtrappe kann man über die Schurre, einen in Serpentinen angelegten Pfad, ins Bodetal absteigen. Aufgrund von Felsstürzen ist die Schurre allerdings gelegentlich gesperrt. Als Aufstieg empfiehlt sich der Präsidentenweg (Länge rund 4 km). Die Roßtrappe ist als Nr. 71[1] in das System der Stempelstellen der Harzer Wandernadel einbezogen.

Sessellift

Seit 1980 führte ein von der tschechischen Firma Transporta Chrudim erbauter 559 Meter langer Einersessellift von Thale in vier Minuten auf das Felsmassiv der Roßtrappe. Die Talstation befand sich auf 209 Metern.[2] 2005 wurde der alte Sessellift durch den Neubau eines Doppelsesselliftes ersetzt. Dabei wurde die Anzahl der Stützen von 13 auf 8 verringert, die Seilstärke dagegen von 28 mm auf 32 mm erhöht. Der Antrieb erfolgt mit einem 110 kW-Motor in der auf 177 m gelegenen Talstation, der die 50 Gondeln mit einer Geschwindigkeit von 1,5 m/s befördert. Der 668 Meter lange Sessellift überwindet eine Höhendifferenz von 244 Metern und kann bis zu 400 Personen pro Stunde befördern. Die Bergstation befindet sich auf 421 m etwa 500 Meter nördlich des Aussichtsfelsens.[3]

Sage

Der Sprungsage nach verfolgte einst der Riese Bodo die schöne Königstochter Brunhilde, die er gegen ihren Willen heiraten wollte. Brunhilde entfloh auf einem weißen Ross, jedoch tat sich plötzlich vor ihr ein tiefer Abgrund auf. Sie setzte mit einem kühnen Sprung zum jenseitigen Felsen über, wobei sie ihre Krone verlor, die im reißenden Fluss versank. Ihr Verfolger stürzte jedoch in die Tiefe. Der Eindruck vom Huf des Pferdes ist noch heute zu sehen. Der Riese Bodo gab dem Flüsschen den Namen Bode.

Einer Theorie zufolge könnte es sich beim Felseindruck um Verwitterungsreste eines germanischen Opferbeckens handeln.

Siehe auch

Commons: Roßtrappe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Die Roßtrappe (Sage) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Harzer Wandernadel: Stempelstelle 71 – Roßtrappe (Abzweig Schurre) auf harzer-wandernadel.de
  2. Daten und Bilder des Sessellifts 1980-2004 auf lost-ropeways.de. Abgerufen am 1. Februar 2012.
  3. Technik des Sessellifts auf seilbahnen-thale.de. Abgerufen am 1. Februar 2012

Koordinaten: 51° 44′ 6″ N, 11° 1′ 4″ O