Sumpfporst
(Sumpf-)Porst | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Rhododendron tomentosum | ||||||||||||
(Harmaja) G. Wallace |
Der Sumpfporst (ursprünglich Ledum palustre L., inzwischen Rhododendron tomentosum, bzw. Rhododendron palustre) gehört zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Der Gattungsname Ledum stammt von dem alten griechischen Namen der Pflanze "ledon" ab.
Erscheinung
Er wird 0,5 bis 1,5 m hoch. Er ist ein immergrüner Strauch, mit lederartigen, lanzettförmigen Blättern. Die Blätter sind am Rande eingerollt und an der Unterseite rotbraun. Die Blüten des Sumpfporsts sind weiß, fünfzählig und sitzen in einer eigenständigen Dolde. Sie blühen in von Mai bis Juli. Die Zweige sind rostbraun und filzig behaart. Der Sumpfporst verbreitet aufgrund seiner ätherischen Öle einen eigentümlichen Geruch.
Volkstümliche Bezeichnungen
Sumpfporst, Post aber auch Altseim, Baganz, Bagen, Bagulnik, Flohkrebs, Hartheide, Heidenbienenkraut, Kühnrost, Mottenkraut, Rosmarinkraut, Tannenporst, Wanzenkraut, Weiße Heide, Wilder Rosmarin, Zeitheil.
Verbreitung
Der Sumpfporst wächst bevorzugt in Hochmooren, auf nassen und kalkfreien Torfböden. Durch die Einflussnahme des Menschen mit der Trockenlegung von Mooren und Feuchtwiesen, Torfstich etc., was vielerorts schon früh in der Besiedlungsgeschichte begonnen wurde, ist der Sumpfporst heute in Deutschland, vor allem im Süden und Westen, nahezu ausgerottet (VOLLRATH 1964: "der Sumpfporst dürfte wohl erst um 1935 ... verschollen sein".). Geringe Bestände haben sich noch in Norddeutschland erhalten. Heute findet man den Sumpfporst nachweislich vor Allem noch in Skandinavien, Nordamerika und Nordasien.
Gefährdung und Schutz
Der Sumpfporst steht auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten.
Giftigkeit
Die Blätter, aber auch andere Pflanzenteile sind giftig!
Die Blätter des Porsts enthalten bis zu 2,5% giftige ätherische Öle, deren Hauptbestandteile das Ledol und Palustrol (beides Sesquiterpene) sind. Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen, Magen- und Darmentzündungen mit Durchfall, Schlafdrang, Schweißausbrüche und Muskelschmerzen. Gelegentlich werden auch rauschartige Zustände hervorgerufen. Todesfälle wurden nicht beobachtet.
Kulturgeschichte
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde Porst als billiger Hopfenersatz zum Bierbrauen verwendet. Die Blätter des Porst haben eine berauschende, die Alkoholwirkung verstärkende und konservierende Eigenschaften. Er wurde dem Bier beigemischt, obwohl dies wegen der Giftigkeit verboten war. Man benutzte ihn auch gegen Motten, Läuse und Krätze durch Abreiben, wobei es ebenfalls zu leichten Vergiftungen kam. In Nordamerika wurde aus dem Sumpfporst von Eskimos und Athabasken ein Tee namens "Labrador Tee" zubereitet. Diesem Tee wurde vielfache Medizinische Wirkung zugeschrieben Heute wird Sumpfporst noch in der Homöopathie bei Rheuma, Arthritis und Gicht verwendet.