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Marbach am Neckar

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Wappen Karte
Wappen Marbachs am Neckar Deutschlandkarte, Position von Marbach
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Ludwigsburg
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 224 m ü. NN
Fläche: 18,06 km²
Einwohner: 15.431 (31. Dez. 2004)
Bevölkerungsdichte: 854 Einwohner je km²
Ausländeranteil: 13,8 %
Postleitzahl: 71672
Vorwahl: 07144
Kfz-Kennzeichen: LB
Gemeindeschlüssel: 08 1 18 049
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktstraße 23
71672 Marbach am Neckar
Offizielle Website: www.schillerstadt-marbach.de
E-Mail-Adresse: rathaus@schillerstadt-marbach.de
Politik
Bürgermeister: Herbert Pötzsch

Die Schillerstadt Marbach am Neckar mit 15.000 Einwohnern (Stand: März 2003) in der Region Stuttgart (Landkreis Ludwigsburg), im Bundesland Baden-Württemberg liegt am Neckar wenige Kilometer unterhalb von Ludwigsburg auf dem steilen Prallhang einer Neckarschleife.

Blick auf Marbach 1916

Marbach beherbergt die zentrale Einrichtung "Schiller-Nationalmuseum und Deutsches Literaturarchiv".

Ortsteile sind Hörnle, Rielingshausen und Siegelhausen.

Berühmte Marbacher

Marbach ist die Geburtsstadt des Dichters Friedrich Schiller (1759-1805) und des Mathematikers, Physikers und Astronomen Tobias Mayer (1723 - 1762).

Sehenswürdigkeiten

  • Komplettes Altstadt-Ensemble mit alten Fachwerkhäusern und teilweise steilen Sträßchen und Gassen (Fußgängerzone), umgeben von einer hohen, zum größten Teil erhaltenen Stadtmauer. Eins der alten Fachwerkhäuser ist Schillers Geburtshaus, das Schillerhaus: In seinen Zimmern befindet sich ein kleines, Friedrich Schiller gewidmetes Museum.
  • Schiller-Nationalmuseum und Schillerdenkmal auf der Schillerhöhe
  • Tobias-Mayer-Geburtshaus mit Museum
  • Der Burgplatz mit dem Torturm
  • Die spätgotische Alexanderkirche.

Gelegentlich sind auch die Ölmühle sowie eine private Brauerei und alte Marbacher Gewölbekeller der Öffentlichkeit zugänglich. So findet z.B. ein Stadtfest mit Öffnung dieser Keller statt. Diese sind dann bewirtschaftet.

Geschichte

Im 1. Jahrhundert nach Christus errichten die Römer das Kastell Benningen gegenüber der heutigen Stadt Marbach.

  • Ca. 8./9. Jh. Gründung des fränkischen Dorfes Marbach.
  • 972 Urkundliche Erstnennung von "Marbach" in einer Schenkungsurkunde des Diakons Wolwald zugunsten des Bistums Speyer.
  • 1009 Gründung eines Marktes und einer Münzstätte in Marbach durch den Bischof von Speyer.
  • 13. Jahrhundert: Marbach wird Stadt
  • Im Bauernkrieg gilt Marbach als ungehorsame Stadt. Der Arme Konrad, eine Bauernbewegung aus dem Remstal, findet Gehör im Marbacher Amt. 1525 wird Marbach von aufständischen Bauern besetzt.
  • Im Dreißigjährigen Krieg hält die Stadt dank ihrer festen Mauern lange Stand, wird aber dennoch 1642 durch ein französisch-schwedisches Heer geplündert.
  • 1693 Nach einer erneuten Plünderung durch französische Truppen unter General Mélac brennt die Stadt in einer Feuersbrunst nieder.
  • 1759 Schiller wird als Sohn eines Arztes geboren.
  • 1903 Eröffnung des Schiller-Nationalmuseums und
  • 1955 des dazugehörigen Deutschen Literaturarchivs.
  • 1959 stiftet die Stadt den Schillerpreis der Stadt Marbach am Neckar.
  • 1980 wird die Stadt an das S-Bahn-Netz in der Region Stuttgart angeschlossen (Endstation der Linie S4). Geplant ist eine Weiterführung der S-Bahn-Linie nach Backnang.
  • 2000 wird das Marbacher Jugend-Kultur-Haus planet-x mit seiner pädagogischen Konzeption weltweites Projekt bei der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover.
  • 2005 wird im Gedenken an den 200sten Todestag von Friedrich Schiller (09.05.1805) als "Schillerjahr" mit einer Fülle von besonderen Programmen und Veranstaltungen begangen - alle Einzelheiten finden sich auf der unten angegebenen städtischen Homepage.

Kraftwerk Marbach

In Marbach betreibt die EnBW AG ein Gasturbinenkraftwerk zur Deckung der Spitzenlast. Daneben gibt es noch ein stillgelegtes Dampfkraftwerk, das früher mit Öl befeuert wurde. Heute finden in diesen Gebäuden gelegentlich Rettungsübungen statt. Seit 1. Januar 2005 hat die EnBW das Kraftwerk reaktiviert, u. a. als teilweiser Ersatz für das infolge des Atomausstiegs am 11. Mai 2005 vom Netz genommene Kernkraftwerk Obrigheim.

Auf dem Kraftwerksgelände befindet sich außerdem das im Zuge der Neckarkanalisierung neu erbaute und am 1. April 1941 in Betrieb genommene Laufwasserkraftwerk (zwei Kaplan-Turbinen, 3 MW Gesamtleistung). Dem alten Wasserkraftwerk im ehemaligen Mühlenviertel Marbachs, das seit Ende 1899 in Betrieb war, wurde durch die Verlegung des Neckars im Jahre 1938 regelrecht "das Wasser abgegraben", so dass dieses am 1. Oktober 1938 stillgelegt wurde. Das Kraftwerksgebäude existiert noch heute, an Stelle des Kraftwerkskanals verläuft heute die Umgehungsstraße Marbachs.

Trivia

  • Marbach war bis 1938 Oberamtsstadt des Oberamts Marbach.
  • Bis 1989 war der Bahnhof Marbach Endbahnhof der Bottwartalbahn (Schmalspurbahn, bekannt als 'Entenmörder').

Literatur

  • Bernhard Zeller: Marbach am Neckar - Die Geburtsstadt Friedrich Schillers, mit zahlreichen Fotografien von Traute Uhland-Clauss, Weißenhorn 1982.
  • Oberamt Marbach - Marbach als Oberamtsstadt, Oberamt Marbach

Partnerstädte

Vereine


Siehe auch: Das Haupt- und Landgestüt Marbach ist ein Ortsteil von Gomadingen im Landkreis Reutlingen auf der Schwäbischen Alb.