MOS Technology 6502

Der MOS Technology 6502 ist ein 8-Bit-Mikroprozessor von MOS Technologies, der 1975 auf den Markt kam. Aufgrund seiner Unkompliziertheit und vor allem des im Vergleich zu den etablierten Intel-Prozessoren sehr niedrigen Preises wurde er in vielen Heimcomputern (z.B. dem Commodore VC-20, dem Atari 800 XL, Apple II und BBC Micro), zahlreichen Schachcomputern (z.B. dem Mephisto Polgar mit 5 oder 10(!) MHz) und Peripherie-Geräten verbaut. Auch andere Mitglieder dieser Prozessorfamilie waren sehr erfolgreich, so der 6510, ein Bestandteil des Commodore 64, und der 6507 in den Atari-Spielkonsolen. Hauptkonkurrent war damals der Zilog Z80, der z.B. in den Sinclair- und Schneider-Computern sowie in CP/M-Rechnern zu finden war.
Die 6502 lebt heute als Prozessorkern der Mikrocontroller Mitsubishi/Renesas (38000/740 Series) und VMC Scal von Micronas Intermetall (eingesetzt in Automotive- und Fernseh-Technik) weiter.
Als Cross-Compiler wurde häufig der cc65 eingesetzt.
Technische Daten
- Technologie: NMOS, HMOS, CMOS
- Anzahl Transistoren: ca. 5000
- Taktfrequenz: traditionell 20 kHz bis 4 MHz; CMOS-Version: 0 bis 14 MHz
- Taktzyklen je Befehl: 2 bis 6
- Adressraum: 64 kByte
- Adressbusbreite: 16 Bit
- Datenbusbreite: 8 Bit
- Befehle: traditionell 56, CMOS-Version: 70
- Adressierungsmodi: traditionell 13, CMOS-Version: 16
- Register:
- Akkumulator, 8 Bit
- 2 Index-Register (X und Y), 8 Bit, eigentlich ein offset-Register: es wird zu einer 16 Bit Adresse addiert, die je nach Adressierungsart im Opcode oder in der Zeropage steht.
- Stapelzeiger, 16 Bit, allerdings ist das High-Byte konstant auf $01 festgelegt, so dass der Stapel nur 256 Bytes umfasst.
- Prozessorstatus-Register, 7 Bit (Flags: Carry, Zero, Decimal, Interrupt Disable, Break, unbenutzt, Overflow, Negative)
- Befehlszähler, 16 Bit
Varianten des 6502
- 6501
- Gehäuse- und Signalkompatibel (nicht Softwarekompatibel) zum Motorola 6800 (nicht Motorola 68000). Musste nach einer Patentverletzungsklage Motorolas durch den 6502 ersetzt werden.
- 6502
- eingesetzt in den Commodore-PET- und -CBM-Modellen PET 2001 bis CBM 8296
- 6502A
- 6502C
- extra Pin namens HALT
- eingesetzt in 8-Bit Atari Homecomputern wie Atari 800, Atari 800XL, Atari 130 XE usw.
- 65C02
- CMOS-Technologie
- Zusätzliche Befehle und Adressierungsmodi
- Eingesetzt im erweiterten Apple IIe und im Apple IIc
- Eingesetzt im Atari Lynx
- 6503, 6505, 6506
- 12 Bit Adressbus (4 KiB)
- 6504, 6507
- 13 Bit Adressbus (8 KiB)
- 6507 eingesetzt im Atari 2600
- 6509
- 20 Bit Adressbus (1 MiB) durch internes Bankswitching
- Eingesetzt in den Commodore PET-II Modellen (CBM 500, 600 und 700).
- 6510
- 6502 mit zusätzlichem 6 Bit I/O-Port
- Eingesetzt im C64
- 6511
- Microcontroller mit I/O-Ports, serieller Schnittstelle und RAM, von Rockwell
- 65F11
- Variante des 6511 mit integriertem Forth-Interpreter
- 6512 bis 6517
- Variante des entsprechenden 650x, aber ohne eingebauten Oszillator.
- 6280
- 6702
- eingesetzt nur im Plug-in Board des Commodore SuperPET
- 7501
- 8500
- 6510 in CMOS-Technologie
- 8502
- 6510 umschaltbar auf 2 MHz
- 7-Bit I/O-Port
- Eingesetzt im C128
- 65816 (65C816)
- Entwickelt von Western Design Center
- Eingesetzt u. a. im Apple IIgs, Nintendo SNES, den meisten Beschleunigungskarten für 6502-Rechner
- 16 Bit Register und ALU
- 24 Bit Adressbus (16 MiB)
- Bis zu 24MHz
- 65802 (65C802)
- Variante des 65816 die pinkompatibel zum 6502 ist, Adressraum daher wie dieser nur 64 KiB
- Zum direkten Austausch des 6502 in bereits bestehenden Schaltungen gedacht
- Bis zu 16MHz
Weblinks
- http://www.dema.net, heutzutage Hersteller