Oliver Hassencamp
Oliver Hassencamp (* 10. Mai 1921 in Rastatt; † 31. Mai 1988 in Waging) war ein deutscher Kabarettist, Schauspieler sowie Jugendbuch- und Romanautor.
Der gebürtige Rastatter entstammte einer deutsch-amerikanischen Ehe und besuchte das Internat Schloss Salem am Bodensee. Dort spielte er in der Hockey-Mannschaft und war auch an der Gründung der King Oliver Rhythm Band, der Jazz-Band des Internats, beteiligt. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er zur deutschen Wehrmacht eingezogen und stand in Russland und Rumänien im Einsatz.
Nach 1945 begann er in München ein Studium der Rechtswissenschaften, Kunstgeschichte sowie der Psychologie und und besuchte nebenher eine Schauspielschule. 1946 wurde er Regieassistent bei Erich Engel in den Münchener Kammerspielen. 1948 begann er seine Kabarettistenlaufbahn bei dem lägendären Münchner Nachkriegskabarett "Die Schaubude". Hassencamp lernte Erich Kästner kennen, der das Kabarett "Die kleine Freiheit" gegründet hatte und war Darsteller sowie Drehbuchautor in einigen TV- und Kinoproduktionen (u. a. Feuerwerk mit Romy Schneider). Schließlich verlegte er sich auf die Schriftstellerei. So entstand u. a. zwischen 1959 und 1988 die Burg Schreckenstein-Reihe.
Oliver Hassencamp war eine Zeit lang mit der Schauspielerin und Synchronsprecherin Marianne Wischmann verheiratet. Er verstarb am 31. Mai 1988 bei einem Verkehrsunfall in der Nähe von Waging in Bayern.
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1967 Tukan-Preis
- 1984 Ernst-Hoferichter-Preis
Werke (in Auswahl)
Burg Schreckenstein
Seine Buchreihe "Burg Schreckenstein" schildert die Erlebnisse und Streiche der Bewohner eines Jungeninternats, das in einer alten Burg untergebracht ist.
- Band 01: Die Jungens von Burg Schreckenstein
- Band 02: Auf Schreckenstein geht's lustig zu
- Band 03: Auf Schreckenstein gibt's täglich Spaß
- Band 04: Die Schreckensteiner auf der Flucht
- Band 05: Das Rätsel von Burg Schreckenstein
- Band 06: Zwei Neue auf Burg Schreckenstein
- Band 07: Alarm auf Burg Schreckenstein
- Band 08: Graf Dracula auf Schreckenstein
- Band 09: Verschwörung auf Burg Schreckenstein
- Band 10: Raub auf Burg Schreckenstein
- Band 11: Das Burggespenst von Schreckenstein
- Band 12: Spione auf Burg Schreckenstein
- Band 13: 13 schlägt's auf Schreckenstein
- Band 14: Der Zauberer von Schreckenstein
- Band 15: Das Ritterdrama von Schreckenstein
- Band 16: Eins zu Null für Schreckenstein
- Band 17: Schnüffler auf Burg Schreckenstein
- Band 18: Die Glücksritter von Schreckenstein
- Band 19: Die Gruseltour von Schreckenstein
- Band 20: Der schwarze Schwan von Schreckenstein
- Band 21: Dicke Luft auf Schreckenstein
- Band 22: Das Phantom von Schreckenstein
- Band 23: Geheimcode Schreckenstein
- Band 24: Der bunte Hund von Schreckenstein
- Band 25: Der Sportwettkampf von Schreckenstein
- Band 26: Ritterturnier von Schreckenstein
- Band 27: Geflüster auf Burg Schreckenstein
Seit August 2002 produziert der Hörverlag die Schreckenstein-Reihe als Hörbuch (vollständige Lesung der Neuauflagen, gelesen von Rufus Beck). Die Bände 1 bis 6 sind bis jetzt verfügbar. Auch Computerspiele vor dem Schreckenstein-Hintergrund sind erschienen, spielen aber keine der Erzählungen aus den Bänden nach.
Florian
In der dreibändigen Schneiderbuch-Reihe Florian werden die Erlebnisse eines paraphysisch begabten Jungen behandelt. Die Serie weist Verknüpfungen zur Schreckenstein-Reihe auf, und Florian wird sogar später in diese integriert.
- Band 01: Florian der Geisterseher, 1979
- Band 02: Florian auf Geisterreise, 1980
- Band 03: Florian und das Geisterhaus, 1981
Sonstige Werke
Hassencamp schrieb nicht nur Jugendbücher, sondern auch Erwachsenenromane, Zeitzeugendokumentationen und Satiren.
- Sage und Schreibe, 1967
- Ich liebe mich, 1967
- Erkenntnisse eines etablierten Herrn, 1972
- Die Frühstücksfreundin - ein heiterer Roman, 1975
- Geständnisse eines graumelierten Herrn, 1982
- Der Sieg nach dem Krieg - Die gute schlechte Zeit, 1983
- Fröhliche Zeiten. Die Wende zum Wunder, 1984
- Der Sinn im Unsinn - Katechismus d. Nonsensologie, 1985
- 555 kandierte Sätze: Aphorismen, 1987
- Fröhliche Zeiten. Unterhaltsame Erinnerungen an die Zeit des Wirtschaftswunders, 1988
Filme
Oliver Hassencamp wirkte als Darsteller u. a. in folgenden Filmen.
- Hallo Fräulein, 1949
- Man nennt es Liebe, 1953
- Jonny rettet Nebrador, 1953
- Feuerwerk, 1954
- Conchita und der Ingenieur, 1954
- Ein Mädchen aus Paris, 1954
- Heldentum nach Ladenschluß, 1955
- Es geschah am 20. Juli, 1955
- Bei der blonden Kathrein, 1959
- Tante Frieda - Neue Lausbubengeschichten, 1965
- Die Lümmel von der ersten Bank, 1968
Literatur
- Susanne Bestmann: Pausenlose Kreativität mit Kopf und Händen. Am 10. Mai feierte Oliver Hassenkamp seinen 65. Geburtstag. In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. Frankfurt am Main. 42=153 (1986), 43, S. 1619-1621.
Weblinks
- Vorlage:PND
- Vorlage:IMDb Name
- Fansite zu Florian
- 1. offizielle Schreckenstein Fanpage
- Burgschule Schreckenstein - Virtuelles Rollenspiel rund um Schreckenstein und Rosenfels
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Hassencamp, Oliver |
| KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Kabarettist, Schauspieler und Autor |
| GEBURTSDATUM | 10. Mai 1921 |
| GEBURTSORT | Rastatt, Deutschland |
| STERBEDATUM | 1. April 1988 |
| STERBEORT | nahe Waging, Deutschland |