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Sprachen im Römischen Reich

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Durch die zahlreichen Eroberungen wurde das Römische Reich zu einem riesigen Vielvölkerstaat. Dabei trafen die Römer auf sehr unterschiedliche Kulturen, in denen sie Latein als Amtssprache einführten. Deren Sprachen wurden teilweise vom Latein verdrängt, einige blieben jedoch auch bis zum Untergang des Römischen Reichs und darüber hinaus lebendig.

Griechisch, thrakisch, illyrisch

Eine besondere Rolle spielt das Griechische, das aufgrund der kulturellen Überlegenheit zu manchen Zeiten die bedeutendere Sprache gegenüber dem Lateinischen war. Beide waren Amtssprachen des Imperium Romanum, während Latein mehr im Westen, Griechisch im Osten des Reiches (inkl. Nordost-Afrika) gesprochen wurde.

Neben dem Griechischen konnte sich Latein auf dem Balkan nicht gegen die indogermanischen Sprachen Illyrisch und Thrakisch durchsetzen. Lediglich im Rumänischen fand die Romanische Sprache ihren Niederschlag. Während Thrakisch später vom Bulgarischen verdrängt wurde, vermutet man, dass Illyrisch im heutigen Albanisch weiter lebt.

Keltisch

Vermutlich sind aufgrund der räumlichen Distanz zu Britannien das Keltische und ältere Sprachen Irlands und Britaniens nicht erloschen. Erst durch das Angelsächsische wurden die alten Sprachen fast völlig verdrängt. Das gallische Keltisch wurde in die Randzonen verdrängt, der Bretagne, Wales und Cornwall, sowie auf die Kanalinseln und nach Irrland. In diesen gälisch genannten Sprachen finden sich noch heute keltische Substrate. (s.a. Irisch). Einige keltische und evtl. Etruskische, sowie Rätische Reste haben sich in den Alpentälern des Rätoromanischen Gebietes erhalten.

Baskisch, Iberisch

Bis heute hat sich in Westeuropa an der französisch-spanischen Grenze das Baskische gehalten. Diese Sprache ist nicht indogermanischen Ursprungs und wird als sehr alt und autochton angesehen. Desgleichen nimmt man auch für das Spanische ein iberisches Substrat an, dass auf die vorrömerzeitlichen Bewohner der Iberischen Halbinsel zurückgeht, die allerdings bereits keltisiert waren.

aramäisch, punisch, koptisch

Im Vorderen Orient waren es Aramäisch und das Ägyptisch-Koptische, die dem Griechischen Paroli bieten konnten. Beide Sprachen gehören der semitischen bzw. der afroasiatischen Sprachfamilie an und wurden erst vom Arabischen verdrängt.

Nach der Eroberung Karthagos im Jahr 146 v. Chr. gehörte das Punische auch offiziell zu den Sprachen des Imperium Romanum. Diese Sprache ging nicht mit der Stadt und seinen Bewohnern unter, sondern sie wurde bis weit ins 2. Jahrhundert n. Chr. im gesamten westlichen Mittelmeerraum inkl. Italien gesprochen. Die punische Sprache gehörte zur semitischen Sprachfamilie.


siehe auch Italische Sprachen, Latein, Romanische Sprachen