Pille danach
Die Pille danach (engl. Morning after pill) ist ein hormonelles Mittel zur Verhütung ungewollter Schwangerschaften, wenn bei nicht ausreichend geschütztem Geschlechtsverkehr Sperma in die Vagina der Frau eingedrungen ist oder sein könnte (z.B. durch ein gerissenes Kondom). Die Pille danach muss je nach Präparat innerhalb 48 oder 72 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden.
Die Pille danach blockiert, je nach Zyklusphase, entweder den Eisprung oder eventuell die Einnistung eines befruchteten Eis in der Gebärmutter. Aufgrund der hohen Hormondosen ist die Pille danach nur als Notlösung zu verwenden, sie kann eine vernünftige Empfängnisverhütung (z.B. durch die Antibabypille, Kondom, Diaphragma) nicht ersetzen.
Die Pille danach ist in Deutschland verschreibungspflichtig. Zur Zeit (Ende 2003) wird diskutiert, ob die Pille danach auf Grund guter Erfahrungen in anderen europäischen Ländern aus der Verschreibungspflicht entlassen werden soll. Eine endgültige Entscheidung ist aber nicht vor Mitte 2004 zu erwarten.
Die Einnahme der Pille danach gilt entsprechend dem § 218 des Strafgesetzbuches (StGB) nicht als Abtreibung, da sie nicht zum Abbruch einer bereits bestehenden Schwangerschaft führt. Mit der Pille danach ist also keine Abtreibung möglich.
Aus ethischen Gründen wird die Pille danach unter anderem von den christlichen Kirchen, im Islam und im Judentum abgelehnt, da für sie das menschliche Leben mit der Verschmelzung von Ei und Samenzelle beginnt und nicht erst mit der Einnistung, und unter dieser Perspektive der Einsatz der Pille danach die Tötung menschlichen Lebens darstellt.
Die Pille danach wird manchmal mit der so genannten Abtreibungspille verwechselt, die eine bereits existierende Schwangerschaft beendet.
Weblinks
- Fragen und Antworten zur Pille danach bei netdoktor.de
- Informationen von PRO FAMILIA