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Open Design Alliance

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Open Design Alliance (ODA) ist eine gemeinnützige Organisation, die Software Development Kits (SDKs) für Ingenieuranwendungen entwickelt. Die Bibliotheken der ODA werden von Softwareentwicklern in den Bereichen CAD, CAM, CAE, AEC, Fertigung, Geodatenverarbeitung und Maschinenbau eingesetzt, um Anwendungen zu erstellen, die komplexe technische Daten erzeugen, lesen, bearbeiten, visualisieren und austauschen können.

Historisch konzentrierte sich die ODA auf die Interoperabilität von CAD- und BIM-Daten und unterstützte Formate wie DWG, DXF, .dgn, Autodesk Revit, Autodesk Navisworks und IFC, zusammen mit Toolkits für Visualisierung, Modellierung und 3D-PDF-Publishing. In den letzten Jahren hat die Organisation ihre Aktivitäten auf Webtechnologien und mechanisches Design ausgeweitet.

Die Plattform inWEB bietet browserbasierte Lösungen für Common Data Environments (CDE) sowie die native Bearbeitung von DWG- und DXF-Dateien direkt im Browser. Das MCAD SDK ermöglicht den Austausch wichtiger 3D-Mechanikformate wie Inventor, CATIA, SolidWorks, Creo, STEP, Parasolid, JT und weitere.

Alle ODA-SDKs werden als eigenständige Lösungen geliefert, die nicht auf nativen Anwendungen basieren.[1]

Offene Standards

Die Open Design Alliance entwickelt SDKs, die weithin genutzte offene Standards für den Datenaustausch im Ingenieurwesen und Bauwesen implementieren. Diese Toolkits werden als eigenständige Lösungen bereitgestellt und durch strategische Partnerschaften mit Branchenorganisationen ergänzt.

STEP

Das STEP SDK unterstützt ISO 10303 (STEP) und verwandte Produktdatenstandards und ermöglicht den Austausch von 3D-MCAD- und Fertigungsinformationen. Es bietet Lese- und Schreibfunktionen für STEP-Daten und gewährleistet die Interoperabilität zwischen verschiedenen mechanischen Designsystemen. Im Jahr 2021 wurde die ODA Mitglied von PDES, Inc.,[2] einem Konsortium, das die Entwicklung und Implementierung von STEP weltweit fördert. Die ODA bietet den Open STEP Viewer an,[3] eine kostenlose Anwendung zur Anzeige von STEP-Dateien, verfügbar für Windows, macOS (x64 und Arm64) und Linux.

IFC

Das IFC SDK bietet volle Unterstützung für IFC, den von buildingSMART gepflegten offenen Standard für den Datenaustausch im Bereich Building Information Modeling (BIM). Es ermöglicht das Lesen, Schreiben und Validieren von IFC-Daten für den Einsatz in Bau- und Infrastrukturanwendungen. 2019 ging die ODA eine strategische Partnerschaft mit buildingSMART International ein, um die Weiterentwicklung und Verbreitung des IFC-Standards in der Branche zu unterstützen. Die ODA bietet den Open IFC Viewer an, eine kostenlose Anwendung zum Arbeiten mit IFC-Dateien, verfügbar für Windows, macOS (x64 und Arm64) und Linux.

InWEB

InWEB ist eine SDK-Familie der Open Design Alliance (ODA), die CAD- und BIM-Datenfunktionen direkt in den Webbrowser bringt. Die Plattform ist die Antwort der ODA auf die zunehmende Verschiebung technischer Arbeitsabläufe in die Cloud.

InWEB umfasst drei Hauptprodukte:

Drawings inWEB

  • Ermöglicht die browserbasierte Erstellung, Bearbeitung, Visualisierung und Speicherung von DWG- und DXF-Dateien.
  • Enthält eine Constraints-Engine für präzises Bearbeiten.
  • Unterstützt die Automatisierung von Aufgaben, wodurch umfassende 2D-Zeichenfunktionen vollständig im Web bereitgestellt werden.

Visualize inWEB

  • Liefert schnelle, hochwertige Visualisierungen von 3D-CAD- und BIM-Modellen im Webbrowser.
  • Unterstützt anspruchsvolle Rendering-Techniken und kann große Modelle effizient verarbeiten.

CDE inWEB

  • Ein professionelles SDK für die Erstellung von Common Data Environments (CDEs), das die Zusammenarbeit in Teams erleichtert.
  • Cloud-agnostisch konzipiert, mit Unterstützung für private Cloud-Implementierungen zur Gewährleistung der Datensicherheit.

Formate

Die ODA entwickelt das Produkt Teigha für die zwei Hauptdateiformate für die Programmiersprache C++:

Zudem gibt es Erweiterungspakete:[4]

  • Teigha BIM erweitert um Architekturobjekte (RVT und RFA-Format)
  • Teigha Civil erweitert um Ingenieurobjekte im DWG-Format
  • Teigha Mechanical erweitert um Maschinenbau-Objekte im DWG-Format

Geschichte

Die ODA wurde im Februar 1998 als OpenDWG Alliance gegründet, mit der ersten Veröffentlichung von Code auf der Grundlage der Autodirekt Bibliotheken. 2002 wurde die OpenDWG-Bibliothek in DWGdirect umbenannt und die Allianz in Open Design Alliance umbenannt.

Im November 2006 verklagte Autodesk die ODA, weil DWGdirect die Marke Autodesk verletzt hätten, weil sie das Wort AutoCAD in die DWG-Dateien schrieben. Im April 2007 wurde die Klage fallengelassen. Die ODA entfernte die Unterstützung für den TrustedDWG-Code aus seinen DWGdirect-Bibliotheken und Autodesk reduzierte in AutoCAD 2008 die Warnmeldung. 2008 wurden DGN-Dateien mit DGNdirect unterstützt. Im April 2010 wurde DWGdirect in Teigha for .dwg Dateien umbenannt, OpenDWG wurde umbenannt in Teigha Classic und DGNdirect wurde in Teigha für .dgn Dateien umbenannt.

Mitglieder der Allianz (Auszug)

Die ODA hat über 1000 Mitglieder[5] aus den IT-Bereichen BIM, CAD und Web.

Einzelnachweise

  1. About ODA. Open Design Alliance, abgerufen am 16. März 2024.
  2. PDES, Inc. – Connecting the Digital Enterprise. Abgerufen am 26. September 2025 (amerikanisches Englisch).
  3. Open STEP Viewer. Abgerufen am 26. September 2025.
  4. Pricing | Open Design Alliance. Abgerufen am 16. März 2024.
  5. Customers | Open Design Alliance. Abgerufen am 26. September 2025.