Das Court tomb, oder der Court cairn gehört zu den megalithischen Kammergräbern (Chambered Tombs). Sie werden im Norden von Irland und im südwestlichen Schottland vorgefunden und auch Gehörnte bzw. Hummer Cairns oder als Anlagen vom Typ Clyde Carlingford (z.B. Cairnholy 1, bei Newton Stewart, in Schottland) bezeichnet. Der Name Court tomb (cairn) wurde 1960 von dem irischen Archäologen Rúaidhri De Valera für Anlagen eingeführt, die bestimmte architektonische Elemente gemeinsam haben. Die meisten scheinen in der frühen Jungsteinzeit, um 3.500 v. Chr. gebaut worden zu sein, aber viele blieben bis in die späte Bronzezeit 2.200 v. Chr. in Gebrauch. Die schottischen Nutzer bevorzugten im Allgemeinen die Körperbestattung, während in Irland die Einäscherung vorgezogen wurde.
Ein meist sehr langer, oft trapezförmiger Cairn wurde über mehreren (2 bis 4) hintereinander liegenden Kammern und um die Höfe aufgeschichtet. Eine Randsteineinfassung umgibt den Cairn. Die Anlagen hatten entweder Exedren oder einen außen liegenden oder zentraler gelegenen Hof. Im Grundriss hat das charakteristische Merkmal der Höfe das Aussehen von Hummerzangen oder Hörnern und findet in den sardischen Gigantengräbern seine Entsprechung. Die Kammer waren Teile einer nur durch Pfosten markierten Galerie. Einige haben zusätzliche Seitenkammern (Behy), die sie zu einer, im englischen, Transepted-Galerie genannten Anlage machen. Die Anlagen mit zwei Exedren und Eintritten auf den gegenüberliegenden Seiten werden Doppel Court cairns genannt. Sie teilen einige Strukturierungen mit anderen Galeriengräbern wie den Severn-Cotswold-Tombs im südwestlichen Britannien.
Literatur
- Walkowitz J.E.: Das Megalithsyndrom. 2003. ISBN 3-930036-70-3