Jerry Cotton ist eine im deutschsprachigen Raum kommerziell höchst erfolgreiche Serie von Kriminalromanen mit einer Auflage von ca. 850 Millionen Exemplaren.
Überblick
Der erste Roman erschien 1954 in der Reihe "Bastei Kriminalroman" als Nr. 68 "Ich suchte den Gangster-Chef", die Heftreihe entstand 1956 und erschien mit dem Titel "Ich jagte den Diamanten-Hai". 2005 erreichte die Serie die 2500. Ausgabe.
Eine Reihe von über 100 Autoren schreibt unter verschiedenen Pseudonymen für die Heftchenreihe, die im Bastei-Verlag erscheint und vor allem über Kioske und Zeitschriftenläden vertrieben wird. Rolf Kalmuczak, der später als Stefan Wolf mit der TKKG-Serie berühmt wird, war Lektor und Autor der Jerry-Cotton-Reihe. Die Handlung der Geschichten ist durch "Crime without Sex" geprägt. Frauen treten in den Romanen nur sporadisch auf.
Prominente Autoren, deren Mitarbeit an der Jerry-Cotton-Reihe bekannt ist: Heinz Werner Höber, Walter AppelStefan Wolf (= Rolf Kalmuczak, "TKKG"), Friedrich Jankuba, Helmut Rellergert (= Jason Dark, "Geisterjäger John Sinclair") und viele andere mehr.
Jerry-Cotton-Romane werden der Trivialliteratur bzw. den so genannten Groschenromanen zugerechnet. Zwar wird diese Gattung von der Kulturkritik traditionell gering geschätzt, dennoch hat sich um Jerry Cotton (wie um sein Pendant aus dem Genre der Science-Fiction, Perry Rhodan) eine treue Fangemeinde geschart.
G-Man Jerry Cotton ist New Yorker FBI-Agent und löst Straftaten im Umfeld des organisierten Verbrechens auf. Eine der wenigen deutschsprachigen Veröffentlichungen des FBI lautet, dass die fiktionale Figur Jerry Cotton kein tatsächlicher Mitarbeiter dieser Behörde sei.
Von verschiedenen Romanen gibt es Hörspiel-Adaptionen auf CD. In den 1960er Jahren wurde zudem eine Serie von B-Filmen auf der Basis der Cotton-Romane abgedreht, zu Anfang noch in schwarz-weiß. Die Rolle des Jerry Cotton spielte der amerikanische Schauspieler George Nader, die des Phil Decker der deutsche Schauspieler Heinz Weiss. Regisseur der Filme war Harald Reinl. Die Filmmusik schrieb Peter Thomas (Jerry Cotton-March).
Verfilmungen
Die Links verweisen auf die jeweilige Filmseite bei der deutschen IMDb.
- Mordnacht in Manhattan (1965) [1] (s/w)
- Schüsse aus dem Geigenkasten (1965) [2] (s/w)
- Die Rechnung - eiskalt serviert (1966) [3] (s/w)
- Um Null Uhr schnappt die Falle zu (1966) [4] (s/w)
- Der Mörderclub von Brooklyn (1967) [5] (Farbe)
- Der Tod im roten Jaguar (1968) [6] (Farbe)
- Dynamit in grüner Seide (1968) [7] (Farbe)
- Todesschüsse am Broadway (1969) [8] (Farbe)