Alain Delon

französischer Schauspieler (1935–2024)
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Alain Delon (* 8. November 1935 in Sceaux, Frankreich) ist ein französischer Schauspieler und Film-Star.

Frühe Jahre

Nachdem sich seine Mutter und sein Vater voneinander getrennt haben, wächst Alain Delon bei Pflegeeltern auf. Nach deren Tod schickt ihn sein Vater in ein Internat. Doch der junge Mann gilt als schwierig und disziplinlos – er soll über ein Dutzend verschiedener Lehranstalten besucht haben. Bereits im Alter von 17 Jahren tritt Delon in die französische Armee ein und wird Fallschirmspringer in Vietnam (siehe Indochinakrieg). 1956 kehrt er nach Frankreich zurück und arbeitet unter anderem auf dem Gemüsegroßmarkt in den Pariser Hallen. Er beginnt damit, Schauspielunterricht zu nehmen.

Erste Erfolge

Bereits 1957 erhält Delon seine erste Filmrolle: In Killer lassen bitten verkörpert er einen Mörder und findet so frühzeitig zu einem Image, mit dem ihn das Publikum jahrzehntelang identifizieren wird. Bei den Dreharbeiten zu Christine (1958) trifft Delon auf Romy Schneider und beginnt mit ihr eine mehrjährige Liebesbeziehung, über die in der Boulevardpresse ausführlich berichtet wird. In dem klassischen Thriller Nur die Sonne war Zeuge (1960) überzeugt er Kritik und Publikum in der Rolle des skrupellosen Mörders Tom Ripley. Im gleichen Jahr spielt er die Hauptrolle in Luchino Viscontis meisterhafter Sozialstudie Rocco und seine Brüder. Der blendend aussehende Schauspieler wird schnell zu einem der populärsten französischen Stars. Sein Versuch, auch in Hollywood Fuß zu fassen, schlägt jedoch fehl.

Der Superstar

1967 spielt Delon – der nun auch als Filmproduzent tätig ist - zwei seiner wichtigsten Rollen. In dem melancholischen Abenteuerfilm Die Abenteurer, einem Streifen, der über die Jahrzehnte hinweg Kult-Status erlangt, verkörpert er neben Lino Ventura einen jungen Goldsucher. In Jean-Pierre Melvilles klassischem Thriller Der eiskalte Engel spielt er mit unbewegt-bleicher Miene den Auftragskiller Jeff Costello. Der Film zementiert das nahezu mythische Image Delons als eiskalter Revolvermann. 1968 wird der Privatmann Delon in eine Mord-Affäre verwickelt, als sein jugoslawischer Leibwächter tot aufgefunden wird. Delon werden seither Verbindungen zur Unterwelt nachgesagt.

Um das Jahr 1970 herum erreicht Alain Delon einen Karrierehöhepunkt. 1969 spielt er in der Dreiecksgeschichte Der Swimmingpool in schlagzeilenträchtiger Weise neben seiner Ex-Geliebten Romy Schneider. Er komplettiert – wieder als Mörder – die eindrucksvolle Besetzung von Der Clan der Sizilaner (1969) und spielt neben Jean Gabin und Lino Ventura. In dem von ihm produzierten Gangsterfilm Borsalino hat er 1970 mit Jean-Paul Belmondo einen weiteren Superstar zum Partner. Alle Filme sind an den Kinokassen sehr erfolgreich. In Jean-Pierre Melvilles klassischem Kriminalepos Vier im roten Kreis (1970) ist er als Ex-Sträfling und Juwelenräuber zu sehen.

In den 1970er Jahren dreht Delon oft kommerziell ausgerichtete Abenteuer- und Kriminalfilme wie Rivalen unter roter Sonne (1971), Scorpio - Der Killer (1973), Zorro (1975) oder Airport `79 – Die Concorde (1979). Ambitionierte Streifen wie Die Ermordung Trotzkis 1972 oder Monsieur Klein (1976) finden meist kein großes Publikum, so dass Alain Delon regelmäßig Filme dreht, in denen er sein Killer-Image einsetzt (Killer stellen sich nicht vor (1980). Er inszeniert zwischen 1973 und 1983 vier Filme als Regisseur und startet 1980 eine Gesangskarriere.

80er und 90er Jahre und Gegenwart

In den 1980er Jahren verliert Delon seine Zugkraft als Kassenmagnet. Er tritt in Nebenrollen auf (Eine Liebe von Swann, 1984) und versucht sich als 50jähriger in actionbetonten Filmen wie Der Panther (1985). In den 90er Jahren ist er nur noch relativ selten auf der Leinwand zu sehen. 1998 spielt er neben Jean-Paul Belmondo in der Actionkomödie Alle meine Väter, die jedoch nie in den deutschen Kinos startet. Delon tritt jetzt auch in TV-Serien auf. Er erklärt, er wolle sich komplett vom Film zurückziehen. Allerdings soll er 2007 im dritten Asterix-Film die Rolle des Julius Cäsar spielen.

Der Privatmann Delon

Alain Delon war dreimal verheiratet, von 1964 bis 1968 mit Nathalie Delon, von 1969 bis 1984 mit Mireille Darc und von 1987 bis 2002 mit dem niederländischen Model Rosalie Van Bremen. Er hat drei Kinder, Anthony Delon (* 30. September 1964) aus erster Ehe sowie Anouchka (* 25. November 1990) und Alain-Fabien (* 18. März 1994) von seiner dritten Frau Rosalie. Delon ist als Unterstützer des rechtsgerichteten französischen Politikers Jean-Marie Le Pen bekannt, der wie er selbst als Soldat in Indochina diente.

Der Schauspieler Delon

Bereits in jungen Jahren zeigte Alain Delon in Filmen wie Nur die Sonne war Zeuge (1960) sein Talent und seine Ausdrucksstärke. Mit seinem legendär guten Aussehen und seiner Wandlungsfähigkeit erwies er sich als idealer Filmschauspieler und überzeugte vor allem in den 60er Jahren in einer Vielzahl unterschiedlichster Rollen. Nachdem er mit Der eiskalte Engel (1967) als schweigsamer Killer erfolgreich war, reduzierte er nach und nach seine darstellerische Bandbreite und bediente oft mit maskenhaft-starren Zügen sein Image. Eine eindrucksvolle Leistung lieferte er - neben Jean Gabin - als Todeskandidat in Endstation Schafott (1973). Ab den 80er Jahren fanden sich für den charismatischen Darsteller kaum noch interessante Rollen.

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