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Sōhei

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Sōhei (jap. 僧兵, wörtlich Mönch-Soldat) ist die japanische Bezeichnung für bewaffnete buddhistische Mönche.

Der Buddhismus hatte seit seiner Einführung in Japan im 6. Jh. politische Bedeutung in Japan, und in der Heian-Zeit stieg sowohl die Anzahl der Klöster als auch ihre Bedeutung für die Kunst und die Bildung. Durch Schenkungen besaßen viele Klöster auch umfangreichen Landbesitz. In den Bürgerkriegen der folgenden Kamakura-Zeit bestand für die Klöster nun die Notwendigkeit, ihren Besitz auch gegen Plünderungen zu verteidigen, erstens in dem sich die Mönche selbst bewaffneten und zweitens durch angeworbene Söldner. Durch die zunehmende Wehrhaftigkeit wurden große Klöster auch immer mehr zu Machtfaktoren. Das führte zum Ende der Sengoku-Zeit allerdings auch zum Untergang vieler Klöster, als die Reichseiniger Oda Nobunaga und Toyotomi Hideyoshi alle ihnen feindlich gesinnte Klöster nacheinander zerstörten.

Die populäre Ansicht, dass die heute gelehrten japanischen Kampfkünste (Budō) etwas mit den Kampfmönchen zu tun haben, muss man allerdings relativieren. Als die Kampfkünste in der Edo-Zeit von den Samurai zu ganzheitlichen Schulen von Geist und Körper verfeinert wurden, geschah dies auch unter dem Einfluß des Zen-Buddhismus, die Klöster waren allerdings entwaffnet und die Mönche friedliebende Asketen, die sich wieder an das Gebot, nicht zu Töten, hielten.