Zum Inhalt springen

The Mars Volta

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Juli 2005 um 14:08 Uhr durch Seb1982 (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
The Mars Volta
Gründung 2001
Webpräsenz http://www.themarsvolta.com
Aktuelle Besetzung
Gesang: Cedric Bixler-Zavala
Gitarre: Omar Alfredo Rodriguez-Lopez
Bass: Juan Alderete
Keyboard: Isaiah "Ikey" Owens
Effekte/Geräusche: Paul Hinojos (ehem. Sparta)
Percussion: Marcell Rodriguez-Lopez
Flöte, Saxophon,
Klarinette, Percussion:
Adrian Terraza
Schlagzeug: Jon Phillipe Theodore
Ehemalige Mitglieder
Effekte/Geräusche: Jeremy Michael Ward (2001-2003)
Bass: Eva Gardner (2001-2002)
Bass: Ralph Jasso (2002)
Bass: Jason Laden (2003)

The Mars Volta ist eine von Cedric Bixler-Zavala (Gesang) und Omar Alfredo Rodriguez-Lopez (Gitarre) gegründete experimentelle Rockband US-amerikanischer Herkunft. Sie entstand nach dem Zerfall von At the Drive-In im Jahre 2001, während der andere Teil der zuvor aufgelösten Formation die Band Sparta startete, die insgesamt songorientierter agiert.

Aussagen der Band zufolge steht "Volta" im Sprachgebrauch des surrealistischen Filmemachers Federico Fellini für einen radikalen Wechsel in Kunst und Gesellschaft, während "Mars" die Vorliebe der Bandmitglieder für Sciencefiction betonen soll. Das voranstehende "The" dient zur Abgrenzung von ansonsten gleichnamigen europäischen Techno-Künstlern.

Musikstil

Die Musik von The Mars Volta weist viele Einflüsse auf, darunter Salsa, Progressive Rock, Punk und Jazz, aber auch Krautrock. Das Spektrum der Stücke reicht von typischen Balladen (Televators) bis hin zu quirligen Ausflügen in Rock-Salsa-Gefilde (Drunkship of Lanterns), mitunter finden sich verworrene Breaks. Sich selbst bezeichnete die Musikgruppe in einem Interview als "Rockband, die eine Salsaband sein möchte". Darüber hinaus meint Rodriguez-Lopez aber auch "our sound is that we have no sound".

The Mars Volta sind für ihre intensiven und ausschweifenden Konzerte bekannt, welche sowohl unter Fans als auch Musikkritikern sehr unterschiedliche Reaktionen von überschwänglicher Begeisterung bis hin zu heftiger Kritik hervorrufen. Die Band gibt live ihr Repertoire nicht in Form von Einzelstücken wieder, sondern lässt die Titel in einer Art Jamsession ineinander verschmelzen, variiert Songs und improvisiert ausgiebig auf deren Basis.

Werdegang

Die Band hat ihren Ursprung in El Paso, Texas und wurde unter Rodriguez-Lopez' Label "Gold Standard Laboratories" gegründet. Zu den weiteren festen Mitgliedern zählen aktuell neben Rodriguez-Lopez und Bixler-Zavala der Schlagzeuger Jon Phillipe Theodore, Juan Alderete (Bass), der erst nach den Aufnahmen des Debütalbums zur Band stieß, und Isaiah "Ikey" Owens (Keyboard, ehemals bei den Sublime-Nachfolgern Long Beach Dub Allstars). Unterstützt werden sie von Marcell Rodriguez-Lopez (Percussion) und Adrian Terraza (u.a. Flöte und Saxophon). Ende Mai 2005 überraschte die Meldung, dass Spartas Gitarrist Paul Hinojos (ehemals auch At the Drive-In) zu The Mars Volta gestoßen sei. Er bekleidet hier aber nicht die Position an der zweiten Gitarre, sondern übernimmt den vakanten Posten des verstorbenen Jeremy Michael Ward (Effekte/Geräusche).

Ein erstes musikalisches Lebenszeichen geben The Mars Volta 2002 mit ihrer EP "Tremulant" von sich. Es folgen unter anderem eine Vielzahl Auftritte mit den Red Hot Chili Peppers, bevor am 25. Mai 2003 kurz vor Veröffentlichung des Debütalbums "De-loused in the Comatorium" ihr Freund und damaliges Bandmitglied Jeremy Michael Ward tot in seiner Wohnung in Los Angeles aufgefunden wird. Gerüchte sprechen bis heute von einer Überdosis Heroin, offiziell bleibt die Todesursache aber ungeklärt.

Das nur einen Monat später erscheinende und unter der Leitung von Starproduzent Rick Rubin (u.a. Slayer, System Of A Down) aufgenommene erste volle Album folgt einem Konzept und thematisiert eine von Sänger Bixler-Zavala geschriebene Geschichte, die auf wahren Begebenheiten basiert.

Julio Venegas, ein langjähriger Freund der Bandgründer, starb nach seinem Erwachen aus einem langen Koma, in das er nach einem Selbstmordversuch mit Rattengift gefallen war. Auf dem Album sind diese Ereignisse etwas verfremdet: Der nun Cerpin Taxt getaufte Protagonist versucht, sich mit einer Überdosis Morphium zu töten, woraufhin er in ein tiefes Koma fällt. Auf einer Reise durch seine Gedanken setzt er sich mit seinem Selbst auseinander und erlebt zahlreiche Diskrepanzen zwischen seinen guten und schlechten Eigenschaften. Zuletzt erwacht er aus seinem Koma und bringt sich um. Die vollständige Geschichte lässt sich in Form eines kleinen Büchleins von Gold Standard Laboratories nachlesen.

"De-loused in the Comatorium" wird ein großer Erfolg und bringt der Band bis heute mehr als 500.000 verkaufte Einheiten ein. Das Album findet sich zu Ende des Jahres 2003 auf diversen Listen zum "Besten Album des Jahres" wieder.

The Mars Volta gehen nach Veröffentlichung des Debüts auf umfangreiche Konzertreise und wollen die kürzlichen tragischen Geschehnisse auf der Bühne verarbeiten. Weiter helfen die direkt folgenden Aufnahmesessions zum zweiten Album "Frances the Mute" bei der Verarbeitung des plötzlichen Todes von Ward.

Im Dezember 2004 taucht eine qualitativ äußerst schlechte Vorabkopie der Vinyl-Version des noch unveröffentlichten Albums im Internet auf und veranlasst das Produzententeam und Teile der Band zu einem deutlichen Statement:

"The collective GSL staff and certain members of the band think what you are doing is fucked. You should honor the band's wishes and take the songs down. Leaks suck, and are an unfortunate evil of the Internet. It sucks even more when it's such a bad copy as what is being passed around right now. As much as the hype that's swept over the internet for this release is amazing, no one wished anyone to hear such an amazing album in such piss-poor quality this side of the 70s."

Die zweite Veröffentlichung "Frances the Mute" erzählt eine Geschichte, die der Verstorbene während seiner Arbeit als Geldeintreiber in Form eines Tagebuchs auf dem Rücksitz eines Autos gefunden haben soll. Die darin beschriebene Suche des Protagonisten nach seinen leiblichen Eltern faszinierte Ward aufgrund der vielen Parallelen zu seinem eigenen Leben so sehr, dass er das Tagebuch zu Ende schrieb. Die Stücke repräsentieren jeweils einen der Charaktere, denen der Protagonist auf der Suche nach seinen Eltern begegnet.

Die Aufnahmen zu "Frances the Mute", das am 1. März 2005 erschien, standen unter dem traumatischen Einfluss von Wards Tod. Dieser Einfluss erreicht eine höhere Tragweite als beim Vorgänger, das zwar unter ähnlichen Bedingungen entstand - jedoch lag der Tod Venegas' schon knapp 10 Jahre zurück, als The Mars Volta mit dem Songwriting zu ihrem ersten Album begannen.

Während das erste Album "De-loused in the Comatorium" fast ausschließlich positive Reaktionen hervorruft, wird das Zweitwerk insgesamt deutlich kritischer gesehen. laut.de spricht unter anderem von einer "Frechheit mit künstlerischem Anspruch", trotzdem findet auch diese Veröffentlichung ihre überzeugten Anhänger. Alleine in den USA verkaufen sich innerhalb der ersten Woche über 100.000 Einheiten, obwohl das Album gemeinhin als kommerziell nicht zu vermarkten gilt. Es erreicht im UK Platz 23 der Charts, in Deutschland Platz 8, im Heimatland The Mars Voltas sogar Nummer 4.

Mitglieder der befreundeten Band Red Hot Chili Peppers haben auf beiden Alben mitgewirkt. Flea spielte auf dem gesamten Debütalbum den Bass und auf "Frances The Mute" bei den Stücken The Widow und Miranda, that Ghost just isn't holy anymore die Trompetenparts ein, während John Frusciante auf Cicatriz ESP Gitarre spielte und die ersten beiden Soli zu L'Via L'Viaquez beisteuerte.

Diskografie

Alben

  1. Cut that City
  2. Concertina
  3. Eunuch Provocateur
  • De-loused in Comatorium (24. Juni 2003, Strummer Recordings/Universal)
  1. Son et Lumière
  2. Inertiatic ESP
  3. Roulette Dares (The Haunt of)
  4. Tira me a las aranas
  5. Drunkship of Lanterns
  6. Eriatarka
  7. Cicatriz ESP
  8. This Apparatus must be unearthed
  9. Televators
  10. Take the Veil Cerpin Taxt
  11. Ambuletz (UK Bonus Track)
  1. Cygnus....Vismund Cygnus
    A. Sarcophagi
    B. Umbilical Syllables
    C. Facilis Descenus Averni
    D. Con Safo
  2. The Widow
  3. L'Via L'Viaquez
  4. Miranda, that Ghost just isn't holy anymore
    A. Vade mecum
    B. Pour another Icepick
    C. Pisacis (Phra-Men-Ma)
    D. Con Safo
  5. Cassandra Geminni
    A. Tarantism
    B. Plant a Nail in the Navel Stream
    C. Faminepulse
    D. Multiple Spouse Wounds
    E. Sarcophagi

Singles

  1. Frances The Mute (Ein ca. 15 Minuten langer Song, welcher nach dem Willen der Band als Einleitung zum Album "Frances The Mute" fungieren und auf einer separaten CD im Album enthalten sein sollte. Diese Pläne wurden jedoch von der Plattenfirma abgelehnt, auch eine nachträgliche Veröffentlichung als Doppelalbum soll nicht mehr stattfinden.)
  2. The Widow (Editierte Version)
  1. Bible and the Breathalyzer
  2. L'Via L'Viaquez (Editierte Version)

Sonstiges

  • The Mars Volta Live EP (16. Dezember 2003, nur in den USA als limitierte CD veröffentlicht)
  1. Roulette Dares (The Haunt of)
  2. Drunkship Of Lanterns
  3. Cicatriz ESP
  4. Televators