Rosemarie Nitribitt

deutsche Edelprostituierte in Frankfurt am Main und späteres Mordopfer
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Rosemarie Nitribitt (* 26. März 1933 in Düsseldorf; † 1. November 1957 in Frankfurt am Main) war eine Frankfurter Prostituierte. Ihre Ermordung am 1. November 1957 erregte in der biederen Bundesrepublik der 1950er Jahre großes Aufsehen.

Bei den polizeilichen Ermittlungen stellte sich heraus, dass Rosemarie Nitribitt Kontakt zu bedeutenden Persönlichkeiten hatte. Da der Mordfall nicht aufgeklärt werden konnte, wurde der Eindruck erweckt, dass bestimmte Kreise aus Wirtschaft und Politik die Aufklärung zu verhindern suchten.

Der Hauptverdächtige war ein Freund Nitribitts, der Handelsvertreter Heinz P. Es kam zu Anklage, aber das Gericht sprach Heinz P. im Juli 1960 frei. Man habe nicht mit letzter Sicherheit die Täterschaft des Angeklagten erkennen können, hieß es in der Begründung. Der Anwalt stellte nämlich den Todeszeitpunkt in Frage, den die Polizei angenommen hatte, und er bekam recht. Denn die ermittelnden Beamten hatten vergessen, die genaue Temperatur in der Wohnung der Nitribitt zu messen, was für die Bestimmung des Todeszeitpunktes unbedingt notwendig ist. Die Staatsanwaltschaft verzichtete auf eine Revision.

Begraben wurde Nitribitt auf dem Nordfriedhof in Düsseldorf.

1958 dokumentierte Erich Kuby den Fall in seinem Buch "Rosemarie. Des deutschen Wunders liebstes Kind". Es wurde 1958 unter dem Titel "Das Mädchen Rosemarie" von Rolf Thiele verfilmt. 1996 drehte Bernd Eichinger ein Remake. 2004 wurde das gleichnamige Musical uraufgeführt.

Literatur

  • Erich Kuby: Rosemarie, des deutschen Wunders liebstes Kind. Goverts, 1958, ISBN B0000BKJV3
  • Martina Keiffenheim: Edelhure Nitribitt. Die Rosemarie aus Mendig. Helios, Aachen, ISBN 3-925087-85-0
  • Wendelin Leweke: Gretchen und die Nitribitt. Frankfurter Kriminalfälle. Societäts-Verlag, Frankfurt/Main, 1991, ISBN 3797304935