Sparkasse Neuburg-Rain
Sparkasse Neuburg-Rain | |
---|---|
Sitz | Theresienstr. B186, 86633 Neuburg |
Rechtsform | Anstalt des öffentlichen Rechts |
Verband | Sparkassenverband Bayern |
Website | www.sparkasse-neuburg-rain.de |
Geschäftsdaten | |
Mitarbeiter | 220 |
Geschäftsstellen | 18 |
Leitung | |
Verwaltungsrat | Dr. Bernhard Gmehling |
Vorstand | Kurt Müller, Xaver Reichard, Wolfgang Pöppel |
Die Sparkasse Neuburg-Rain ist eine öffentlich-rechtliche Sparkasse mit den Hauptsitzen in Neuburg an der Donau und Rain am Lech. Die Sparkasse betreut mit ihren beiden Hauptstellen sowie 16 Außenstellen, zwei Immobiliencentern und zwei Versicherungscentern ihre Kunden im Geschäftsgebiet um die Städte Neuburg und Rain. Die beiden zunächst eigenständigen Stadtsparkassen fusionierten im Jahr 2005 zur Sparkasse Neuburg-Rain.
Geschichte der Stadtsparkasse Neuburg
Die Anfangsjahre bis 1870
Die Gründung der Sparkasse Neuburg führt in das Jahr 1842 zurück und ist maßgeblich mit dem Engagement des damaligen Bürgermeisters Josef Weber verbunden. Sein Bericht zur Errichtung einer "Sparkassa", am 9. Juni 1842 in einer Magistratssitzung verlesen, wurde der königlichen Regierung übersandt. Am 15.Juni 1842 genehmigte die zuständige "Kammer des Innern" die Statuten der "Sparanstalt in der königlich bayerischen Stadt Neuburg an der Donau". Ausschlaggebend für die Gründung der Sparkasse dürfte vor allem die damalige Situation der Armen und die damit verbundenen steigenden Belastungen für die Allgemeinheit gewesen sein. Ein Beleg hierfür findet sich insbesondere im Magistratsprotokoll vom 28. Juli 1842, in dem wegen der "misslichen Verhältnisse" in der Armenkasse die Überweisung von 500 Gulden aus der Kommunalkasse angewiesen wurde, weil die "Armenkassa" kein Bargeld mehr besaß. Ziel des "Spar-Vereins", als welcher sich die Sparkasse Neuburg in §1 ihrer Gründungsstatuten bezeichnete, war von Anfang an die Sparsamkeit der Neuburger, insbesondere der Kinder, Dienstboten und Minderbemittelten zu fördern, indem man kleine Geldsummen annahm und verzinste. Schon vier Wochen nach Eröffnung wurde aus den eingenommenen Spargroschen ein erster Kredit an einen Landwirt aus Feldheim über 600 Gulden zu 4,5% Zins vergeben. Bereits zwei Jahre nach der Gründung konnte die Sparkasse auf einen Einlagenbestand von 19.004 Gulden und 59 Kreuzern verweisen. Im Jahre 1859, 17 Jahre nach ihrer Gründung, wurde die Sparanstalt in "Städtische Sparkassa in Neuburg an der Donau" umbenannt. Am 16. Januar 1868 wurde der Stadt Neuburg die Gründung einer sogenannten "Credit-Casse" bewilligt. Ein entscheidender Schritt von einem Institut der sozialen Fürsorge zu einem Allround-Bankbetrieb mit sozialer Komponente. Von nun an war es möglich Spareinlagen anzunehmen, welche die vorherige Höchstgrenze von 200 Gulden pro Person überschritten und damit kommunale Großprojekte zu finanzieren.
Die Entwicklung bis 1933
Nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 mehrten sich die Einlagen der Sparkasse erheblich. Zum Jahreswechsel 1875/1876 wurde der Gulden durch die Mark abgelöst und nach 50 Jahren seit ihrer Gründung konnte die Stadtsparkasse Neuburg im Jahr 1892 einen Einlagestand von 902.483,69 Mark verkünden. Bis zum Jahr 1916 war der Sparkassenverwalter ein "bürgerlicher Magistratsrath", der die Aufgabe nebenamtlich verrichtete. Die Sparkasse, die zur damaligen Zeit ihren Sitz im Neuburger Rathaus hatte, öffnete mittwochs, samstags und an den Viehmarkttagen , an welchen die Bauern sich in Neuburg aufhielten. In den darauffolgenden 15 Jahren nahmen immer mehr Bürger die Dienste der Sparkasse in Anspruch, so dass im Jahr 1932 die Sparkasse in eigene Räume eines städtischen Gebäudes in der Theresienstraße B199 zog. Zwei Beamte der Stadt verrichteten von nun an ihren Dienst bei der Sparkasse.
Vom Weltkrieg bis zur Gegenwart
Am 1. Februar 1934 bekam die Sparkasse Neuburg mit Direktor Hans Haslacher erstmals eine von der Stadt getrennte Leitung. Ein Jahr danach den ersten Lehrling, den späteren Sparkassendirektor Franz Schabacker. Im Oktober 1935 wurden die Räume der Stadtsparkasse erweitert und modernisiert. Während der Umbauphase lief der Geschäftsbetrieb in angemieteten Räumen am Oswaldplatz. Bereits 1939 bemühte sich die Sparkasse um den Kauf eines eigenen Grundstücks. Dies konnte jedoch vor Beginn des 2. Weltkrieges nicht mehr realisiert werden. Von den 10 Mitarbeitern im Jahr 1940 wurden während des Krieges mehrere Angestellte zur Wehrmacht eingezogen. Nach den Kriegswirren wartete mit der Währungsreform die nächste Schwierigkeit auf die Sparkasse. Der Einlagenbestand schmolz am Stichtag von über 27 Millionen Reichsmark auf rund 1,2 Millionen Deutsche Mark. Erst 1951 konnte man von einer Normalisierung der Geld- und Kapitalverhältnisse sprechen. Mitte 1956 wurde ein Grundstück an der Theresienstraße erworben. Der dort errichtete Neubau war im Oktober 1957 bezugsfertig und bildete ab diesem Zeitpunkt die Haupstelle der Stadtsparkasse. 1962 übernahm Franz Schabacker die Leitung der Sparkasse. Während seiner Amtszeit wurde die Expansion der Neuburger Sparkasse rasch vorangetrieben. Die erste Filiale eröffnete in Rennertshofen. Die Außenstellen in Karlshuld, Neuburg-Ostend, Weichering, Rohrenfels und Neuburg-Schwalbanger nahmen nur wenig später ihren Geschäftsbetrieb auf. 1979 trat Schabacker in den Ruhestand und übergab den Vorstandsposten an Kurt Streicher. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Sparkasse ein Geschäftsvolumen von 168 Millionen Mark. Bedingt durch das Wachstum der Stadtsparkasse mussten schon sehr bald die räumlichen Kapazitäten erweitert werden. Der Neubau wurde im Jahr 1985 eingeweiht. Die Sparkasse beschäftigte in dieser Zeit 97 Mitarbeiter bei einer Bilanzsumme von 277 Millionen Mark. Parallel zum Hauptstellenneubau wurde das Geschäftsstellennetz von 1982 bis 1985 um die Filialen Neuburg-Nord, Neuburg-Hirschenstraße, Sinning, Untermaxfeld, Ludwigsmoos, Karlskron, Oberhausen und Heinrichsheim erweitert. 1992 feierte die Stadtsparkasse ihr 150jähriges Bestehen. Im Jahr 2005 fusionierte die Stadtsparkasse Neuburg mit der Stadtsparkasse Rain am Lech. Die Bilanzsumme stieg auf 0,8 Milliarden Euro und neben den beiden Hauptstellen in Neuburg und Rain arbeiten rund 220 Mitarbeiter in weiteren 16 Geschäftsstellen in der Region.
Geschichte der Stadtsparkasse Rain
Von der Gründung bis 1870
Die Sparkasse Rain nahm am 1. Oktober 1843 ihren Dienst auf. Die ersten Geschäftsräume befanden sich in der Wohnung des jeweiligen Kassiers in einem Panzerschrank und im Magistratsgebäude, wo die Sparkassenbuchhaltung stattfand. Der Geschäftsbetrieb der Sparkasse Rain wurde allerdings bis viele Jahrzehnte nach der Gründung durch nebenberufliche oder sogar ehrenamtliche Arbeit aufrechterhalten. Das Amt des Kassiers, sowie die Buchhaltung besorgte der Stadtschreiber Friedrich Fischer, der auch juristisch vorgebildet war. Die ersten Kunden waren Mägde, Dienstboten, Knechte und Ratsdiener und stammten alle aus dem altbayerischen Raum. Geschäftsbeziehungen über den Lech waren zur damaligen Zeit so gut wie nicht vorhanden. Die erste Vorstandschaft im Jahr 1843/44 setzte sich aus dem damaligen Bürgermeister Lutz, Magistratsrat Weigl als Abgesandter des Magistrats, Ignaz Muggenthal als Abgeordneter des Armenpflegerats, Josef Köpf als Abgeordneter der Gemeindebevollmöchtigten und des Stadtschreibers Friedrich Fischer, der die Funktion des Kassiers inne hatte. Ein Jahr nach Gründung zählte die Sparkasse Rain 109 Einleger mit einer Gesamteinlagesumme von 10.524 Gulden 2 Kreuzer und 3 Pfennige. Dann wirkten sich die Innenpolitischen Wirren der Jahre 1848 und 1849 ungünstig auf das Rainer Geldinstitut aus. Die Märzrevolution von 1848 bedingte einen spontanen Rückgang des Sparwillens der Rainer Bevölkerung. In drei Jahren gingen die Einlagen um 25% zurück. Erst im Geschäftsjahr 1850/51, als sich die innenpolitische Lage in Bayern wieder beruhigt hatte stiegen die Einlegerzahl und die Einlagehöhe bei der Rainer Sparkasse von neuem an. Zehn Jahre später, 1861, hatte die "Spar-Kassen-Anstalt Rain" 471 Kunden und eine Einlagensumme von 47.668 Gulden und 49 Kreuzern.