Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde

Reusten ist seit 1971 ein Ortsteil von Ammerbuch, einer Gemeinde unmittelbar westlich von Tübingen im Landkreis Tübingen in Baden-Württemberg (Deutschland).
Geographie
Die Ansiedlung ist mit 1007 Einwohnern der zweitkleinste Ortsteil von Ammerbuch und liegt zwischen Poltringen und Altingen, am Zusammenfluss von Ammer und Kochhart. Der Kochhartbach wird heute vor allem von der Kläranlage in Hailfingen gespeist. Er entspringt hinter Bondorf. Die Ammer entspringt aus fünf Quelltöpfen südöstlich von Herrenberg.
Geschichte
Reusten wurde von den Alemannen etwa im 6. Jahrhundert gegründet. Der Name lässt sich wahrscheinlich von dem alemannischen Vornamen Rusto ableiten. Bei Grabungen wurden auf dem Kirchberg jungsteinzeitliche Siedlungen entdeckt. Die ältesten Funde lassen sich bis ungefähr 4500 v. Chr. zurückdatieren. Reste der mittelalterlichen Burg Kräheneck geben bis heute Rätsel über ihre Bewohner auf. Auf dem Kirchberg wurde von Bebenhauser Mönchen um 1300 die Heiligkreuzkirche erbaut, die bis 1759 dort oben stand. Erwähnt werden muss noch eine alte Römerstraße, die einst nördlich der Wolfsbergsiedlung verlief und die später „Königsstraße“ genannt wurde. An ihr befand sich im Mittelalter ein alter germanischer Gerichtsplatz. Eine Schenkung, zur Zeit Kaiser Lothars, die auf diesem Gerichtsplatz besiegelt wurde, war Anlass für die erste urkundliche Erwähnung von „Rusten“ im Schenkungsbuch des Klosters Reichenbach; niedergeschrieben zwischen 1138 und 1152.
Den Necknamen „Totenrugeler“ erhielten die Reustener nach einer Anekdote: bei einem winterlichen Leichenbegängnis auf den Kirchberg – dort liegt der Friedhof – soll einer der Sargträger ausgerutscht und der Sarg samt dem Toten den Berg hinunter „gerugelt“ sein.
In Reusten wurde am 3. November 1774 der Begründer des schwäbischen Mundarttheaters Gottlieb Friedrich Wagner geboren.
Einwohnerzahl
Jahr | 1855 | 1900 | 1950 | 2000 | 2005 | 2006 | 2008 |
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Einwohnerzahl | 610 | 597 | 584 | 996 | 1024 | 1016 | 1007 |
Wappen
Das 1954 angenommene Gemeindewappen zeigt in Gold einen roten Schräglinksbalken, darüber eine Königskrone, die unten von einem grünen Lindenzweig begleitet ist. Der Balken und die Krone sollen an die Königsstraße erinnern, die einst durch die Gemarkung verlief. Der Lindenzweig weist auf die Gerichtsstätte hin (Gerichtslinde). Die Farben Rot und Gold sind dem Wappen der Tübinger Pfalzgrafen entnommen. Das Wappen war bis zur Gründung von Ammerbuch im Jahr 1971 gültig, jetzt ist das Ammerbucher Wappen gültig.
Infrastruktur
In Reusten gibt es ein Rathaus, einen Friedhof, einen Kindergarten und eine Grund- und Förderschule in der die Klassen 1 bis 4 unterrichtet werden. Ferner befinden sich eine Metzgerei und ein kleiner Dorfladen im Ortskern.
Es gibt eine Busanbindung nach Altingen oder Pfäffingen, wo man mit dem Zug nach Tübingen und Herrenberg fahren kann.
Sport
In Reusten gibt es einen Turn- und Gesangsverein, den TGV Reusten. Dieser eine Spielgemeinschaft mit dem TV Nebringen hat, die SG Nebringen/Reusten. Zusätzlich existiert ein Reitverein. Außerdem findet in Reusten ein alljährliches Handballturnier statt, auf dem Sportplatz.
Religion
Die evangelische Kirche von Reusten befindet sich in der Ortsmitte.
Literatur
- Reusten und seine Geschichte von Roland Fakler, DIN A5 136 Seiten 80 Bilder 26 farbige Seiten, Verlag Books on Demand GmbH, Norderstedt, ISBN 978-3-8370-4383-9