Hochschule Emden/Leer
| Fachhochschule Emden/Leer | |
|---|---|
| Gründung | 1. Sept. 2009 (Defusion) |
| Trägerschaft | staatlich |
| Ort | Emden und Leer |
| Bundesland | Niedersachsen |
| Land | Deutschland |
| Leitung | Dorothea Hegele |
| Studierende | 3.887 (WS 2009/10): - Emden: 3.567 - Leer: 320 |
| Mitarbeiter | 330 |
| davon Professoren | 120 |
| Website | www.fh-oow.de |
Die Fachhochschule Emden/Leer wurde zum 1. September 2009 gegründet und entstand aus den beiden Vorgängereinrichtungen der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven und der Fachhochschule Ostfriesland.
Geschichte
Ursprünge
Die Fachhochschule Ostfriesland (mit den Studienorten Emden und Leer wurde im Jahr 1973 gegründet. Bereits zwei Jahre zuvor wurde ein Förderkreis ins Leben gerufen, der das Ziel verfolgte eine Hochschule in der Region Ostfriesland aufzubauen. Nachdem die ersten Studierenden 1973 ihr Studium aufnahmen stieg die Studierendenzahl bis 1980 auf 750 an. Kurz vor der Fusion zur Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven im Jahre 2000 erreichte man eine Studierendenzahl von ca. 3000. Die damalige Navigationsschule Leer wurde im Jahr 1854 gegründet und bildet bis heute Nautiker aus.
Fusion (2000)
Die Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven in ihrer heutigen Form wurde im Jahr 2000 durch Zusammenschluss der ehemals selbstständigen Fachhochschulen an diesen Studienorten gegründet. Sie ist mit etwa 10.000 Studierenden, über 800 Beschäftigten und einem Haushaltsvolumen von mehr als 60 Millionen Euro heute die größte Fachhochschule Niedersachsens.
Der Fusion vorausgegangen war ein Kooperationsvertrag zwischen den drei alten Fachhochschulen, der auf Drängen des Landes geschlossen wurde. Im Jahr 1999 betrachtete das Land Niedersachsen den (lockereren) Kooperationsvertrag als gescheitert und verabschiedete im Landtag am 11. November 1999 ein Gesetz, das die Fusion zu einer Fachhochschule zur Folge hatte. Das Gesetz führte an den Standorten zu Protesten der Beschäftigten, Studierenden und in der Öffentlichkeit. Es wurden mehrere tausend Unterschriften an den Standorten gesammelt, die gemeinsam im niedersächsischen Landtag übergeben wurden. In den großen Standorten kam es sogar zu Demonstrationen.
Für die ersten zwei Jahre der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven wurde vom Land ein Übergangspräsident bestimmt, bevor im Jahr 2002 die Fachhochschule - wie üblich - ihre Leitung durch die neu gewählten Hochschulgremien selbst bestimmen konnte. Aufgabe des Übergangspräsidenten war die Einleitung von ersten strukturellen und personellen Veränderungen, die für eine Hochschule erforderlich waren.
Im Mai 2003 setzte das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur eine Gutachtergruppe ein, mit der Bitte, „die Fusion der drei Fachhochschulen Oldenburg, Ostfriesland und Wilhelmshaven zu einer Hochschule zu evaluieren und Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Hochschule zu geben“.
Die Gutachtergruppe kam im November 2003 zu dem Ergebnis, dass die Fusion an sich verstanden und akzeptiert wurde, sich jedoch die Blickweise von vielen Befragten zu sehr auf den eigenen Studienort konzentriere. In der Gutachtergruppe entstand der Eindruck, dass die Hochschule insgesamt lediglich durch die Präsidentin und die hauptamtliche Vizepräsidentin vertreten werde, während die örtlichen Vizepräsidenten sich zu sehr als Standortvertreter der einzelnen Hochschulstandorte zu sehen schienen. Im Hinblick auf die Hochschulstruktur wird empfohlen, die örtliche Zuständigkeit der Vizepräsidenten aufzuheben und nur noch eine Ressortverteilung vorzunehmen. Als Sitz der Fachhochschule solle - anstatt wie bisher Emden - Oldenburg ins Auge gefasst werden.
Akzeptiert wird im Gutachten, dass die Studierenden die Lehrveranstaltungen lediglich an einem Studienort besuchen, von apparativ begründeten Ausnahmen (z.B. Spezial-Labore) abgesehen, und dass die Serviceleistungen für die studentischen Angelegenheiten an den einzelnen Studienorten vorgehalten werden.
Defusion (2009)
Am 9. Februar 2009 teilte der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann, mit, dass die Niedersächsische Landesregierung der Empfehlung der Strukturkommission „Zukünftige Entwicklung der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven“ nachkommen werde und die FH OOW in zwei eigenständige Hochschulen defusioniert werden soll. Die Standorte Emden und Leer werden eine selbständige Fachhochschule Emden/Leer; die Standorte Oldenburg, Wilhelmshaven und Elsfleth sollen ein Kooperationsmodell mit der Universität Oldenburg bilden.[1] Die zweite neue Hochschule wird unter dem Namen Fachhochschule Oldenburg/Wilhelmshaven/Elsfleth firmieren.[2]
Studienangebot
An den beiden Studienorten gibt es insgesamt drei Fachbereiche. Die Fachbereiche verteilen sich auf die Studienorte wie folgt:
Emden
Fachbereiche
- Soziale Arbeit und Gesundheit
- Technik
- Wirtschaft
Bachelor Studiengänge
- Betriebswirtschaft - Bachelor of Arts (B.A.)
- Biotechnologie/Bioinformatik - Bachelor of Science (B.Sc.)
- Chemietechnik/Umwelttechnik - Bachelor of Science (B.Sc.)
- Elektrotechnik und Automatisierungstechnik - Bachelor of Engineering (B.Eng.)
- Elektrotechnik und Automatisierungstechnik im Praxisverbund - Bachelor of Engineering (B.Eng.)
- Energieeffizienz - Bachelor of Engineering (B.Eng.)
- Engineering Physics Bachelor of Engineering - Bachelor of Engineering (B.Eng.)
- Informatik - Bachelor of Science (B.Sc.)
- Integrative Frühpädagogik - Bachelor of Arts (B.A.)
- International Business Administration - Bachelor of Arts (B.A.)
- Internationaler Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen (IBS) - Bachelor of Engineering (B.Eng.)
- Logopädie/Physiotherapie (Integrierter Studiengang) - Bachelor of Science (B.Sc.)
- Maschinenbau und Design - Bachelor of Engineering (B.Eng.)
- Maschinenbau und Design im Praxisverbund - Bachelor of Engineering (B.Eng.)
- Medieninformatik (Online-Studiengang) - Bachelor of Science (B.Sc.)
- Medientechnik - Bachelor of Engineering (B.Eng.)
- Soziale Arbeit - Bachelor of Arts (B.A.)
- Sozialmanagegement - Bachelor of Arts (B.A.)
Master Studiengänge
- Business Management - Master of Arts (M.A.)
- Engineering Physics - Master of Science (M.Sc.)
- Environmental Technology and Management - Master of Science (M.Sc.)
- Industrial Informatics - Master of Engineering (M.Eng.)
- Management Consulting - Master of Arts (M.A.)
- Medieninformatik (Online-Studiengang) - Master of Science (M.Sc.)
- Soziale Arbeit und Gesundheit im Kontext Sozialer Kohäsion - Master of Arts (M.A.)
Leer
Fachbereiche
- Institut Seefahrt (gehört dem Fachbereich Wirtschaft an)
Bachelor Studiengänge
- Nautik - Bachelor of Science (B.Sc.)
Wissenswertes
Der Akademische Senat hatte sich in einer Sitzung am 17. Juni 2003 für Hochschule 5 als neuen Namen der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven ausgesprochen, da sich der im Rahmen der Fusion vom Niedersächsischen Landtag festgelegte Name für die tägliche Handhabung als zu lang und damit als ungeeignet empfunden worden war. Dabei sollte die Zahl 5 sowohl für die Studienorte der Hochschule als auch für die Finger einer Hand, mit der der Mensch begreift, lernt und arbeitet und schließlich die Bedeutung der fünf Sinne im Lernprozess stehen. [3] Auf Grund von massiven internen und externen Akzeptanzproblemen wurde der Namensvorschlag jedoch wieder verworfen.
Die Fachhochschule ist Gründungsmitglied des Hochschulverbandes „Virtuelle Fachhochschule“ (VFH), der am 30. April 2001 von den Fachhochschulen Brandenburg, Braunschweig-Wolfenbüttel, Lübeck, Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven, Stralsund, der Hochschule Bremerhaven und der Technischen Fachhochschule Berlin gegründet wurde.
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Website
- Alumni-Netzwerk
- Hochschulverband On Campus“
- Online-Studium Medieninformatik der FH O/O/W
- Jährlicher Internationaler Konstruktionswettbewerb der FH O/O/W
- Forschung, Wissens- und Technologietransfer der FH O/O/W
- Virtuelle Fachhochschule
Einzelnachweise
- ↑ FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven - Neue Perspektiven für die Hochschulentwicklung im nordwestlichen Niedersachsen. Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, abgerufen am 19. August 2009.
- ↑ Das Profil der FH Emden/Leer. Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland(Wilhelmshaven, abgerufen am 19. August 2009.
- ↑ Anke Westwood: Fachhochschule gibt sich neuen Namen. Informationsdienst Wissenschaft, 19. Juni 2003, abgerufen am 19. August 2009.