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Gluhschwanz

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Als Gluhschwanz (auch Glühschwanz, Gluswans, Glûswanz oder Gluuschwanz) wird ein deutsches Nachtgespenst und Fabeltier bezeichnet, das wie ein glühender Drache aussieht. Die Sagengestalt soll nachts mit seinem langen glühenden Schwanz über die Häuser geflogen sein. Es wurde berichtet, dass er durch die früher offenen Schornsteine die Hexen besuchte und ihnen Korn oder Geld brachte, damit sie ihm süße Milch zum trinken auf den Herd stellten. Wenn sie das nicht getan hatten, setzte er deren Schornstein in Brand.

Man erzählte sich von dem seltsamen Wesen, dass wenn ein Bauer seinen Dienstleuten nicht den richtigen Lohn auszahlte, oder ein Tagelöhner der seinem Dienstherren nicht richtig diente und Korn oder Eier stahl, würde zu ihnen um Mitternacht der Gluhschwanz kommen und über ihre Häuser fliegen. Sein glühender Schwanz erleuchtete so die Dächer der Bösewichter damit alle ihre Schandtat sehen konnten. Ab und zu setzte er setzte er sich auch auf die Schornsteine und ließ etwas hineinfallen, so dass das Fleisch was im Rauchfang zum Räuchern hing, nicht mehr zu genießen war. Im ganzen Haus herrschte dann für viele Tage oder Wochen ein bestialischer Gestank.

Ehrlichen Leuten hingegen schüttelte er aus seinem Glühschwanz Taler durch den Schornstein ins Haus. Dadurch wurde der „alte Trude“, der eine große Anzahl Kinder hatte, so reich dass er sich in der Gegend von Meinersen einen großen Bauernhof kaufen konnte.[1]

Er wurde in früheren Zeiten unter Anderem im heutigen Landkreis Peine in den Ortschaften Oberg (Ortsteil der Gemeinde Lahstedt), Handorf (Ortsteil der Kreisstadt Peine) und der Gemeinde Lengede gesichtet.[2] Er wurde aber auch in anderen Landstrichen, wie beispielsweise der Umgebung von Schöppenstedt[3][4], Wehrstedt[5] oder dem Landkreis Helmstedt[6] gesichtet und findet sich in deren Sagenschätze wieder.

Sternschnuppen wurden unter Anderem für das Erscheinen des feurigen oder leuchtenden „Drachens“ gehalten.[7]

Literatur

  • Sagenschatz des Kreises Peine von Robert Bartels, Der Gluhschwanz S. 39- 40, 2. Auflage, Februar 1965, Buchdruckerei und Verlag Löffler und Diehl K.G., Peine.

Einzelnachweise

  1. Sagenschatz des Kreises Peine von Robert Bartels, Der Gluhschwanz S. 39- 40, 2. Auflage, Februar 1965, Buchdruckerei und Verlag Löffler und Diehl K.G., Peine
  2. Sagenschatz des Kreises Peine von Robert Bartels, Der Gluhschwanz S. 39- 40, 2. Auflage, Februar 1965, Buchdruckerei und Verlag Löffler und Diehl K.G., Peine
  3. http://www.elmsagen.de/sagen.asp?Kap=S9&Titel=S9T1
  4. http://www.elmsagen.de/sagen.asp?Kap=S9&Titel=S9T6
  5. http://www.heimatverein-wehrstedt.de/fuenf.html
  6. http://www.ostfalen.de/Kalender/calendar.php?show=details&id=223
  7. http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbuecher/dwb/wbgui?lemid=GG20163