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Schelesnodoroschny (Kaliningrad)

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Schelesnodoroschny (russisch Железнодорожный, übersetzbar in etwa mit Eisenbahnstadt, bis 1945 deutsch Gerdauen in Ostpreußen, polnisch Gierdawy) ist ein Ort in der Oblast Kaliningrad, Russland, südwestlich von Tschernjachowsk. Schelesnodoroschny liegt an der Grenze zu Polen und hat etwa 5.000 Einwohner. Hier befindet sich ein wichtiger Grenzübergang an der Straße von Danzig nach Königsberg. Sehenswert sind die Reste der Altstadt, der Ordensburg und der alten Ordenskirche sowie eine alte Wassermühle.

Geschichte

Gerdauen war ursprünglich eine Burg der Pruzzen, der Name weist auf einen pruzzischen Edelmann hin. 1325 errichtete der Deutsche Orden an dieser Stelle eine Burg, in deren Schutz eine Lischke (Siedlung) heranwuchs, die 1389 Stadtrechte erhielt. Zusätzlichen Schutz erhielt die Stadt durch die Aufstauung des Omet zum Banktin-See. Das Wappen der Stadt zeigt die Apostel Peter und Paul unter einem Zierbogen.

Obwohl die Stadt an einer wichtigen Haupteisenbahn (Allenstein-Insterburg) lag und nach dem Bau der Eisenbahn Königsberg-Goldap ein Knotenpunkt von regionaler Bedeutung wurde, erreichte die Einwohnerzahl bis 1939 nur wenig mehr als 5000. Zusätzlich war Gerdauen Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises, zu dem als weitere Stadt noch Nordenburg gehörte. Der wichtigste Wirtschaftsbetrieb war die Kinderhofer Brauerei, die zu den größten in Ostpreußen zählte.

Den Zweiten Weltkrieg überstand die Stadt ohne größere Gebäudeschäden. Auch nach Flucht und Vertreibung der dutschen Bevölkerung blieb die Stadt zunächst gut erhalten, doch die neue Grenzlage erschwerte die weitere Entwicklung. Ab den 1960er Jahren begann der Verfall der Stadt. Ein erheblicher Teil der Altbausubstanz ist seither zerstört, auch die Kirche ist heute nur noch eine Ruine.Ostpreußen