Adam Gumpelzhaimer

deutscher Komponist, Musiklehrer und -theoretiker
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Adam Gumpelzhaimer (auch: Gumpeltzhaimer; * 1559 in Trostberg; † 3. November 1625 in Augsburg) war ein deutscher Komponist, Musiklehrer und -theoretiker.

Adam Gumpelzhaimer, nach einem Stich von Lucas Kilian (1622)

Leben

Gumpelzhaimer wurde von seinem Großvater Michael zunächst nach Oettingen, dann ins Benediktinerkloster Sankt Ulrich und Afra Augsburg geschickt, wo er erste musikalische Unterweisung durch Jodocus Entzenmüller und wahrscheinlich auch durch den Chorleiter Johannes Treer erfuhr. 1581 wurde er Kantor und Praeceptor am Gymnasium bei St. Anna. Diese Anstellung behielt er bis an sein Lebensende. 1582 schrieb sich Gumpelzhaimer an der Universität Ingolstadt ein; wo und wann er seine Magisterwürde erwarb, ist unbekannt. Aus der 1585 mit Barbara Wismüller geschlossenen Ehe gingen keine Kinder hervor. 1590 erlangten beide das Augsburger Bürgerrecht.

1596 organisierte Gumpelzhaimer den Schulchor bei St. Anna neu. 1606 lehnte er ein Angebot ab, das ihn zum Hofkomponisten und Kapellmeister der Württemberger Hofkapelle machen sollte. Im Laufe der Jahre wurden Gumpelzhaimer mehrere Gehaltserhöhungen gewährt. Dennoch geriet er gegen Lebensende in finanzielle Schwierigkeiten. Von 1617 bis 1621 litt er an einer schweren Krankheit. Das Paar Gumpelzhaimer starb einige Jahre später an der Pest.

Werk

 
Gedenkstein an der Kirche St. Anna, Augsburg

Zu Lebzeiten war Gumpelzhaimer vor allem für seine an seine Schüler gerichtete Anleitung Compendium musicae bekannt, die über 90 Jahre lang in 13 Auflagen veröffentlicht wurde. Sie basiert auf dem 1548 von Heinrich Faber veröffentlichtem Compendiolum musicae und dessen Übersetzung, die Gumpelzhaimer durch zahlreiche Musikbeispiele erweiterte. Weiterhin sind in diversen Musiksammlungen mehrstimmige Vokalwerke von Gumpelzhaimer überliefert.

Literatur