Schmallenberg ist eine Stadt im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen. In der Stadt gibt 175 Baudenkmäler, 7 Bodendenkmäler und 3 bewegliche Denkmäler. Der Raum Schmallenberg gehört zu den 29 landesbedeutsamen Kulturlandschaftsbereichen in Nordrhein-Westfalen. [1] Die Liste der Schmallenberger Baudenkmäler listet die Baudenkmale mit einer kurzen Beschreibung.
Kernstadt
Beim letzten Großbrand der Kernstadt am 31. Oktober 1822 wurde der Großteil der 115 Häuser zerstört. 16 Wohnhäuser und die Pfarrkirche blieben erhalten. So stammen viele Baudenkmale der Altstadt aus der Zeit des Wiederaufbaus im preußischen Klassizismus.
Kirchengebäude
- Kath. Pfarrkirche St. Alexander
Die Kirche wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts als Hallenkirche im südwestfälischem Stil errichtet. 1905/06 wurde der Bau durch einen Neubau mit halbrunder Apsis und zwei Chorflankentürmen im Stil der Frühgotik erweitert. Der Kirchturm stammt aus dem Jahr 2004. Sehenswerte Reste der ursprünglichen Barockausstattung und fünf hölzerne Skulpturen finden sich im Innern.
- Kapelle auf dem Werth
Die einschiffige, zweijochige Kapelle aus dem Jahr 1682 mit einem kleinen Dachreiter und einer vierseitigen Pyramidenhaube ist der Heiligen Maria und dem Heiligen Johannes dem Evangelisten geweiht. [2]
Wohngebäude
- Bürgerhaus, Weststraße 11
Das nach dem letzen Stadtbrand errichtete Bürgerhaus wurde 1902 rechts im Stil Sauerländer Fachwerkbauten erweitert und aufgestockt. Zu erkennen sind die Einflüsse des Jugendstils.[3]
- Ackerbürgerhaus, Weststraße 23
Ackerbürgerhaus aus der Zeit von 1823 bis 1825 mit ortstypischer Fassadenausbildung. Das Schmiedegitter der Freitreppe wurde neurokokohaft gestaltet.[3]
- Bürgerhaus, Weststraße 32
Fünfachsiges Bürgerhaus aus der Zeit von 1823 bis 1825 mit doppelläufiger Freitreppe. Nach der Nutzung als Schülerinnenheim des Aufbaugymnasiums heute Bürogebäude der Stadtsparkasse.[3] [4]
- Ackerbürgerhaus, Weststraße 33
Das traufenständige, fünfachsiges Fachwerkhaus mit Schieferfassade wurde auf einem massivem Kellersockel errichten. Errichtet wurde es in der Zeit von 1823 bis 1825.
- Ackerbürgerhaus, Weststraße 38/40
Das Ackerbürgerhaus mit einer sechsachsig gegliederten Fassade ist das einzige als Doppelhaus errichtete Gebäude des Wiederaufbaus von 1823 bis 1825. Das Gebäude besitzt eine doppelläufige Freitreppe.[3]
- Bürgerhaus, Kirchplatz 4
Das traufenständige, fünfachsige Gebäude mit seinen in Bänderungen verschieferten Fachwerk stammt aus der Zeit von 1823 bis 1825.[3]
- Bürgerhaus, Südstraße 3
Das nach dem letzten Stadtbrand 1822 errichtete Gebäude besitzt eine klassizistischer Formensprache. Die Mittelachse wird durch Treppe, Eingangstür und Zwerchbau mit Ladetür betont.[3]
- Bürgerhaus, Oststraße 19
Das traufenständige, fünfachsige Gebäude wurde nach dem Stadtbrand von 1822 errichtet. Das verschieferte Fachwerkhaus aus der klassizistischen Wiederaufbauphase besitzt eine mittig angeordnete, doppelläufige Freitreppe.[3]
- Bürgerhaus, Oststraße 22
Das zweigeschossige Fachwerkhaus wurde nach dem Stadtbrand von 1822 auf einem hohen Kellersockel errichtet. Das Gebäude besitzt eine mittig angeordnete, zweiläufige Treppe und vier Fensterachsen.[3]
- Bürgerhaus, Oststraße 31
Das zweigeschossige, traufenstängige Gebäude wurde auf dem Bruchsteinkeller des 1822 zerstörten Vorgängerbaus errichtet. Das fünfachsige Haus hat ein „Neu-Renaissancehaftes“ Türgestell.[3]
- Bürgerhaus, Oststraße 71
Das älteste erhaltene Wohngebäude der Stadt stammt aus dem Jahr 1639.[3]
Sonstige Gebäude
- Schmalen Haus, Unterm Werth 3
Das Bürgerhaus aus dem 18. Jahrhundert wurde auf auf den Resten eines sechseckigen Turmes der Stadtmauer erreichtet und dokumentiert die Bauweise vor dem Stadtbrand von 1822. Das Gebäude wurde 1985/86 renoviert und zum Stadtarchiv ausgebaut.[3]
Die damals zum Kloster Grafschaft gehörende Mühle wurde bereits im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt. Sie lag in unmittelbarer Nähe der Lenne außerhalb der Schmallenberger Stadtmauern und versorgte die umliegenden Bewohner mit Mehl und Öl. Die älteste erhaltene Bausubstanz der gegenwärtigen Mühle sind die teilweise aus dem 15. Jahrhundert stammenden Grundmauern.
Sonstige Denkmäler
Der Wilzenbergturm ist ein 1889 errichteter, 17 Meter hoher Aussichtsturm in Stahlfachwerkbauweise auf dem Wilzenberg.
Bad Fredeburg
Das Gericht befindet sich in dem im Jahre 1846 fertig gestellten Gebäude. Im Dachgeschoss des Bauwerks befindet sich das Gerichtsmuseum Bad Fredeburg.
Berghausen
- Kirche St. Cyriacus
Die St. Cyriakus Kirche wurde um 1220 errichtet. Charakteristisch ist der romanisch Gewölbebau auf gedrängtem Grundriss und in schwerer Mauermasse. In der Apsis der Kirche zeigt das Deckengemälde den thronenden Christus in einer Mandorla. Ihn umgeben die Symbole der vier Evangelisten.[5]
Fleckenberg
Das Gebäude wurde 1865 errichtet und beherbergte ursprünglich eine Wollspinnerei. Ebenfalls unter Nutzung der Wasserkraft der Lenne wurde hier dann von der Carl Hesse KG Fleckenberg in der Zeit von 1938 bis 1982 Besteck hergestellt.[6]
Grafschaft
Benediktinerabtei wurde 1072 vom Kölner Erzbischof Anno gegründet. Heute ist das Kloster Grafschaft das Mutterhaus der Kongregation der Borromäerinnen.
Lenne
- Pfarrkirche St. Vinzentius
Die heutige Pfarrkirche, ein kleiner einschiffiger Bau mit eingezogenem Rechteckchor und daran anschließender Apsis und einem Westturm bestand ursprünglich nur aus zwei Jochen, welche im 14. Jahrhundert um die Apsis erweitert worden ist. Der Westturm und das Emporenjoch ist erst im Zeitalter des Barock im Jahre 1756 angefügt worden, dem der mittelalterliche Vorgängerturm weichen musste. Bei Renovierungsarbeiten im Jahre 1961-1963 wurden große Teile der Ausmalung und Reste jüngerer Malereien wieder sichtbar gemacht.
Oberkirchen
In der ehemaligen Holzkohlenfabrik aus dem Jahr 1878 befindet sich heute eine Kunstschmiede. Die ehemalige Holzkohlenfabrik, die in der Bevölkerung bis heute "Schwarze Fabrik" genannt wird, verarbeitete insbesondere Buchenholzkohle. Seit 1998 ist die Schwarze Fabrik als Baudenkmal geschützt.
Nordenau
Die Burg Nordenau, deren ursprünglicher Name Burg Norderna war, wurde von den Edelherren von Grafschaft an der alten Heidenstraße Köln – Kassel um 1200 erbaut.
Werntrop
- Kapelle St. Agatha
Die Mitte des 17. Jahrhunderts im Renaissancestil erbaute Kapelle wurde der Hl. Agatha geweiht. Eine Vorgängerkapelle wurde bereits vor dem 16. Jahrhundert erwähnt.
Wormbach
- St. Peter und Paul Kirche
Die Romanische Kirche St. Peter und Paul in Wormbach stammt aus dem 13. Jahrhundert. Sehenswert sind die in der europäischen Kirchenmalerei seltenen Darstellung der 12 Tierkreiszeichen im Mittelschiff und die älteste westfälische, aus dem 15. Jahrhundert, stammende Pfeifen-Orgel.
Literatur
- Alfred Bruns, Reinhold Weber: Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Schmallenberg, Grobbel Verlag, 1993, ISBN 393027132X
- Alfred Bruns, Marita Völnicke, Reinhold Weber: Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Schmallenberg, Band 2, Kirchen, Kapellen, Wegekreuze, Heiligenhäuser, Bildstöcke, F.W. Becker Verlag, 2002, ISBN 3930264420
Einzelnachweise
- ↑ Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung in Nordrhein-Westfalen, Hrsg.: LWL mit Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, S. 66 ff. und S. 93 (PDF)
- ↑ Denkmal des Monats, Juni 2005
- ↑ a b c d e f g h i j k Historischer Stadtrundgang
- ↑ Denkmal des Monats, November 2008
- ↑ Uni Bonn Kirche St. Cyriacus
- ↑ Denkmal des Monats, Juni 2007