Die Frontflugspange wurde am 30. Januar 1941 vom Oberbefehlshaber der Luftwaffe Hermann Göring gestiftet. Sie konnte an alle Angehörigen der Luftwaffe verliehen werden und sollte ein "sichtbares Zeichen der Anerkennung für Bewährung beim Fronteinsatz in der Luft", wie es in der Verleihungsbestimmung hieß, sein.
Frontflugspange | |
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Frontflugspange in Silber 1941 | |
Stifter: | Hermann Göring |
Stiftungsjahr: | 30. Januar 1941 |
Die Auszeichnung gibt es in verschiedenen Varianten, deren Unterscheidung darin liegt, in welchem Bereich der Luftwaffe der jeweils zu Beleihene seinen Dienst tat:
- Jagdverbände
- Zerstörerverbände
- Schlachtverbände
- Kampf- und Sturzkampfverbände
- Aufklärungs- und Seenotverbänden, Wettererkundungsstaffeln
- Transport- und Luftlandeverbänden
- Nahnachtjagdverbänden
- Fernnachtjagdverbänden
Ab 20 Frontflügen wurde die Frontflugspange in Bronze, ab 60 Frontflügen in Silber und ab 110 Frontflügen in Gold verliehen. Bei der Verleihung einer nächst höheren Stufe musste die bereits getragene Spange abgelegt werden. Getragen wurde sie auf der linken Brusttasche, direkt über der Ordensschnalle.
Da im Verlauf des Krieges Frontflüge von 110 weit überschritten wurden, kam am 26. Juni 1942 durch Göring der Anhänger zur goldenen Frontflugspange hinzu, der unterhalb der Spange beweglich angebracht wurde. Dieser wurde bei
- Jagd- und Transportverbänden nach mindestens 500,
- Sturzkampf-, Zerstörer- und Schlachtverbänden nach mindestens 400,
- Kampf-, Seenotverbänden und Wettererkundungsstaffeln nach mindestens 300
- Aufklärungs- und Nachtjagdverbänden nach mindestens 250 Frontflügen
verliehen.
Am 29. April 1944 erfolgte die Stiftung des „Anhänger zur goldenen Frontflugspange mit Einsatzzahl“, mit dem man individuelle Anzahlen von Frontflügen in 100er Schritten auszeichnen konnte. Zugleich hatte Göring die Frontflugspange in Gold mit Brillanten eingeführt, deren Verleihung er sich aber selbst vorbehielt. Der Stukaflieger Oberst Hans-Ulrich Rudel flog 2.530 Einsätze. Ihm wurde die Frontflugspange in Gold mit Brillanten und dem Anhänger mit der Einsatzzahl 2.000 verliehen. Die zur Gestaltung der Einsatzzahl verwendeten "Brillanten" erwiesen sich bei späterer Analyse in aller Regel als Fälschungen, oder waren von sehr geringer Qualität, wie bspw. eine Sichtung des Ordensnachlasses von Rudel ergab.
Sonstiges
Laut Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 26. Juli 1957 ist das Tragen der Auszeichnung in der Version des Dritten Reiches in der Bundesrepublik Deutschland nur ohne nationalsozialistische Embleme gestattet.
Siehe auch
Literatur
- Heinrich Doehle: Die Auszeichnungen des Grossdeutschen Reiches, ISBN 3-931533-43-3
- Hans-Ulrich Krantz: Orden und Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland, Maximilian-Verlag, Köln 1958
- Kurt-Gerhard Klietmann: Auszeichnungen des Deutschen Reiches 1936–1945, ISBN 3-8794-3689-4