Peter Weiss entschied sich mittels dokumentarischem Theater den Auschwitz-Prozess von 1965 auf die Bühne zu bringen. In 11 Gesängen lässt der Autor weitgehend emotionsfrei die faktenreichen Aussagen der anonymen Betroffenen gegen die der benamten Angeklagten ehemaligen SS-KZ-Aufseher stehen. Das offene Ende entspricht der entpsychologisierten Herangehensweise des Autors, dem es um die Thematisierung gesellschaftlicher Zustände, in denen jede einzelne die Entscheidung für ihr Verhalten trifft.