Schloss Wildenwart
Das Schloss Wildenwart liegt im Chiemgau, hoch über dem Tal der Prien.
Geschichte
Der Vorläufer des Schloss entstand im 12.Jahrhundert und wechselte mehrfach den Besitzer. Schloss Wildenwart erhielt seine jetzige Form als Vierflügelanlage mit Eckturm um einen mit Arkaden geschlossenen Innenhof um 1600. Im Graben der ehemaligen Burg wurde zu dieser Zeit eine Gartenanlage angelegt. Das Schloss war Sitz der bis 1806 mit der Hochgerichtsbarkeit ausgestatteten Herrschaft Wildenwart. Es wurde im Jahr 1862 von Erzherzog Franz V. von Modena-Este und seiner Frau Adelgunde von Bayern erworben. Es kam auf dem Erbweg schließlich in den Besitz der bayerischen Königsfamilie.
Ende der Monarchie
Nach seiner Flucht aus München nach der Übernahme der Macht durch die Revolutionsregierung traf sich die bayerische Königsfamilie, darunter auch Ludwig III. auf Schloss Wildenwart, das die neue Heimat für die Familie der Wittelsbacher werden sollte.
Die letzte bayerische Königin Marie Therese starb zu Beginn des Jahres 1919 und wurde in der hauseigenen Kapelle aufgebahrt, ihre Tochter Wiltrud blieb in Wildenwart. Im April 1920 kehrte Ludwig aus seinem Schweizer Exil hierher zurück, wo er den größten Teil seines Lebensabends verbrachte.
Nach dem Tod Ludwigs in Ungarn am 18. Oktober 1921 wurde sein Leichnam mit der Eisenbahn überführt. Tausende Menschen huldigten dem toten König, mit einem Vierspänner und begleitet von zahlreichen Vereinsabordnungen wurde der Sarg nach Wildenwart gebracht. Dort wurde das letzte bayerische Königspaar aufgebahrt.
Die Kinder Wiltrud und Karl sowie die Töchter des Königs Hildegard und Helmtrud († 1977) wohnten bis zu ihrem Tode im Schloss.
Danach wurde das Schloss einer Generalrenovierung unterzogen. 1979 zog Max Herzog in Bayern, zweiter Mann im Hause Wittelsbach hinter seinem Bruder Franz und Urenkel von Ludwig III., mit seiner Familie in das Schloss.