Hövelhof

Gemeinde in Nordrhein-Westfalen
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Hövelhof ist eine Gemeinde in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehört zum Kreis Paderborn.

Wappen Deutschlandkarte
Hövelhof
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hövelhof hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 49′ N, 8° 39′ OKoordinaten: 51° 49′ N, 8° 39′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Kreis: Paderborn
Höhe: 106 m ü. NHN
Fläche: 70,67 km2
Einwohner: 15.900 (31. Dez. 2007)[1]Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 225 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 33155–33161
Vorwahlen: 05257
05294 Hövelhof-EspelnVorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Gemeindeschlüssel: 05 7 74 024Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schloßstr. 14
33161 Hövelhof
Website: www.hoevelhof.de
Bürgermeister: Michael Berens (CDU)
Lage der Gemeinde Hövelhof im Kreis Paderborn
KarteHessenHochsauerlandkreisKreis GüterslohKreis HöxterKreis LippeKreis SoestAltenbekenBad LippspringeBad WünnenbergBorchenBüren (Westfalen)DelbrückHövelhofLichtenau (Westfalen)PaderbornSalzkotten
Karte

Geografie

Geografische Lage

Hövelhof liegt im Nordosten des deutschen Landes Nordrhein-Westfalen. Die Gemeinde liegt in der Mitte Ostwestfalen-Lippes (Regierungsbezirk Detmold) und im Norden des Kreises Paderborn. Naturräumlich liegt Hövelhof in der Senne, der östlichen Teillandschaft der Westfälischen Bucht. Das Gemeindegebiet ist ganz überwiegend eben.

Vorherrschendes Gewässer der Gemeinde ist die Ems, deren Quellen unmittelbar nördlich der Gemeindegrenze auf Stukenbrocker Gebiet liegt und in die alle weiteren Fließgewässer des Gemeide fallen. Der Ortskern von Hövelhof befindet sich auf 109 m Höhe über NN.

Siehe auch: Naturräume in OWL, Gewässer in OWL

Geologie

 
Geothermische Karte von Hövelhof

Das Stadtgebiet liegt in der "großen Emsterrasse", die hier oberflächennah aus einer Folge von Kiesen, Sanden und Schluffen der Weichseleiszeit besteht. In zunehmender Tiefe liegen oft Vorschüttsande und Beckentone der Saalekaltzeit, die durch Schmelzwasserablagerungen entstanden sind, oder Sedimente der ausgehenden Holstein-Warmzeit. An der Oberfläche selbst finden sich häufig Uferwälle, Flugsande, Dammbetten, Dünen und Moore der ausgehenden Weichseleiszeit und der Nacheiszeit.

Unter den durch das Eiszeitalter gebildeten Schichten befindet sich Festgesteinsuntergrund, der aus leicht nach Westen geneigten Tonmergelsteinen ("Emscher-Mergel"), Kalkmergel-, Mergelkalk- und Kalksteinen des Erdmittelalters besteht. Darunter befindet sich ein Sockel aus gefalteten Gesteinen des Erdaltertums (Devon, Karbon)

Grundwasser kommt in den Lockergesteinen des Eiszeitalters mäßig vor, in den Rinnen der Emsterrasse auch in größeren Mengen. Der oberste Grundwasserstock wird in den Lockergesteinen gebildet. Zwischen diesen und dem zweiten Gundwasserstock in Festgesteinen der tieferen Oberkreide treten lokal geringdurchlässige Einlagerungen auf. In diesem zweiten Grundwasserstock ist Wasser von Nordosten nach Südwesten zunehmend versalzt. Sand und zum Teil auch Kies sind in den Ablagerungen der Ems und ihrer Zuflüsse reichlich vorhanden und sind zur Nutzung als Mauer- und Füllsand geeignet.

Die Böden im Stadtgebiet bestehen aus grundwasserbeeinflussten Böden (Gleye, Niedermoore) und etwa fünf bis zehn Meter höher gelegenen, trockeneren Terrassensande des Pleistozäns. Hier ist ein häufiger Wechsel zwischen zwischen Böden aus nacheiszeitlichen Fluss- und Bachablagerungen und Böden aus Geschiebelehm und Flugsanden anzutreffen. Diese Wechsel verleihen der Landschaft ein leicht welliges. An Standorten mit Grundwasserständen zwischen 60 und 100 cm unter der Oberfläche entstanden in nährstoffarmen Sanden Podsol-Gleye, in denen sich verfestigte, und daher für die Landwirtschaft nachteilige, Horizonte aus Raseneisenstein oder Ortstein gebildet haben. Eine landwirtschaftliche Nutzung war erst nach Brechen dieser Schichten und zum Teil Plaggenauftrag und Entwässerung möglich. An Standorten mit Grundwasserständen zwischen 100 und 200 cm unter der Oberfläche bildeten sich stark podsolierte Gley-Podsole, bzw. Podsole, sofern kein Grundwasseranschluss vorhanden ist. Diese Standorte ermöglichen nur ertragsarmen und dürregefährdeten Ackerbau[2].

Hövelhof eignet sich mittelmäßig bis sehr gut zur Nutzung von geothermischen Wärmequellen (vgl. dazu die nebenstehende Karte).

Ausdehnung und Nutzung des Gemeindegebiets

Die Gemeinde Hövelhof bedeckt eine Fläche von 70,67 km², davon gehören 19,72 km² zum Truppenübungsplatz und 3,34 km² sind Gemeindeforst. Die Gemeinde wird als „Große Landgemeinde“ klassifiziert.

Fläche
nach Nutzungsart
Landwirt-
schaftsfläche
Wald-
fläche
Gebäude-, Frei-
und Betriebsfläche
Verkehrs-
fläche
Wasser-
fläche
Sport- und
Grünfläche
sonstige
Nutzung
Fläche in km² 33,88 21,57 6,19 3,73 0,96 1,12 3,27
Anteil an Gesamtfläche 47,90 % 30,50 % 8,80 % 5,30 % 1,40 % 1,60 % 4,50 %

Nachbargemeinden

Verl Schloß Holte-Stukenbrock Augustdorf
  Schlangen
Delbrück Paderborn Bad Lippspringe

Hövelhof grenzt, beginnend im Nordwesten im Uhrzeigersinn, an die Gemeinde Verl (Kaunitz) und die Stadt Schloß Holte-Stukenbrock des Kreises Gütersloh, die Gemeinden Augustdorf und Schlangen des Kreises Lippe und die Städte Bad Lippspringe, Paderborn und Delbrück des Kreises Paderborn

Gemeindegliederung

Historisch bedingt gliedert sich Hövelhof in die Ortsteile Klausheide, Staumühle, Espeln, Riege und Hövelriege. Die Hauptsatzung der Gemeinde unterscheidet diese Ortsteile jedoch nicht.

Hövelsenne

Im Zuge der Erweiterung des Truppenübungsplatzes Senne musste fast der gesamte erst ab Mitte des 17. Jahrhundert in Form von Riegen (Reihendorf) entstandene im Osten von Hövelhof gelegene Ortsteil Hövelsenne ab 1939 geraümt werden. Einschließlich der aus dem Jahr 1800 stammenden Schule (1966) und der erst 1923 errichteten St. Josefskirche (1974) mussten 135 Häuser und Höfe geräumt werden.

Für die etwa 800 Hövelsenner bedeutete die Umsiedlung den schmerzlichen Verlust der angestammten Heimat. Viele Familien waren bereits vor dem Kriege in Mecklenburg insbesondere in Setzin und Zühr neu angesiedelt worden, andere hatte es in das Rheinland verschlagen. Der größte Teil der Betroffenen konnte allerdings neues Siedlungsgelände innerhalb der Gemeinde Hövelhof erhalten. Die Umsiedlung der Bewohner geriet aufgrund des Fortschreiten des Zweiten Weltkriegs und der damit verbundenen Wohnungsnot 1942 ins stocken, und konnte nicht mehr abgeschlossen werden. Zu diesen Zeitpunkt war die Umsiedlung erst etwa zur Hälfte abgeschlossen, so dass ein Großteil der Bewohner in Hövelsenne vorläufig wohnen bleiben konnte. Auch einige Bewohner aus Haustenbeck in der Mitte des Truppenübungsplatz gelegen, die bis dahin keine neue Wohnung fanden, wurden in bereits geräumte Häuser in Hövelsenne einquartiert. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs fanden auch zeitweilig Ost-Vertriebene und ausgebombte eine neue Bleibe in Hövelsenne. Nachdem Westdeutschland 1949 ein demokratischer Staat wurde, glaubte in Hövelsenne niemand mehr an eine endgültige Räumung des Dorfes, doch es sollte leider anders kommen. Denn ab 1959 plante man die endgültige Festlegung der Grenzen des Truppenübungsplatzes, in Hövelsenne hoffte man, das als Truppenübungsplatz-Westgrenze, die sogenannte Brunnenreihe in der nähe des Mittweg als Platzgrenze bestimmt würde, dann hätte der größte Teil des Dorfes weiterbestehen können. Doch es sollte die noch zu Kriegszeiten geplante Grenze endgültig festgelegt werden, dessen Grenze vom Mittweg aus gesehen in westliche Richtung am Furlbach entlang, bis zur ehemaligen B 68, diese in südlicher Richtung bis etwa zur heutigen A 33 Anschlußstelle Nr. 23 Stukenbrock-Senne folgend, von dortaus weiter in südöstlicher Richtung einer Linie, in etwa der heutigen A 33 bis zur Sennestraße, und von dort weiter entlang des Lippspringer Postweg bis zum Mergelweg geführt hätte, um dort wieder auf die heutige Platzgrenze (Barzel-Linie) zustoßen. Was zu großem Protest in der Senne führte, wobei schließlich am 20. Juli 1960 der damalige Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß mit dem heimischen Bundestagsabgeordneten Dr. Rainer Barzel und dem damaligen Detmolder Regierungspräsident Dr. Gustav Galle zu Verhandlungen in der Senne weilte, wobei man sich schließlich als Kompromiss auf die sogenannte Barzel-Linie "benannt nach dem damaligen Paderborner Bundestagsabgeordneten Dr. Rainer Barzel", etwa einem Kilometer westlich des Mittweges/Brunnenreihe gelegen, entlang des westlichen Abschnitts der heutigen Panzerringstraße, als Westgrenze einigte, damit lagen fast der gesamte nordwestlich gelegene Nachbarort Stukenbrock-Senne, sowie der sich dort befindende Sowjetische Ehrenfriedhof und die nahegelegenen Emsquellen außerhalb, Hövelsenne aber fast vollständig innerhalb des Truppenübungsplatzes.

Daraufhin erhielten die Bewohner von Hövelsenne, dessen Gebäude sich ja schon seit 1939 - 1942 im Staatsbesitz befanden, 1962 ihre Kündigung und mussten ihre Häuser räumen. Die Hövelsenner Volksschule wurde zu Ostern 1966 geschlossen, die verbliebenen Schüler wurden danach in Hövelhof unterrichtet. Die letzte Familie verließ Hövelsenne Anfang 1974. In der St. Josefs Kirche konnte am 3. November 1974 unter großer Anteilnahme noch einmal eine Hubertusmesse gefeiert werden.

Danach wurde im Bereich Hövelsenne die Schießbahn F gebaut. Am 11. September 1985 wurde die inzwischen zur Ruine zerschossene Kirche von Hövelsenne gesprengt, dort wo einst die Kirche stand, erinnert heute ein Gedenkstein. Heute stehen im Bereich Hövelsenne nur noch hier und da ein Paar Mauerresteo. A.: Truppenübungsplatz Senne. Zeitzeuge einer hundertjährigen Militärgeschichte. Chronik, Bilder, Dokumente. ISBN 3870887303 . Der Zugang dorthin ist auf eigene Faust nicht gestattet. Es werden aber mehrmals pro Jahr von der ALA, einer Abteilung der Biologischen Station Kreis Paderborn-Senne e.V. und der VHS, in Zusammenarbeit mit der Bundesforst-Hauptstelle-Senne in Bad Lippspringe anmeldepflichtige Führungen zu Fuß und per Rad auf den Truppenübungsplatz angeboten, die in der Regel auch durch dem Bereich Hövelsenne führen. Außerdem befindet sich im weiter unten beschriebenen Heimathaus in Hövelhof eine kleine Ausstellung über Hövelsenne, wo die Geschichte Hövelsennes nachzulesen ist und alte Fotos und einige Einrichtungsgegenstände aus der Kirche ausgestellt sind.

Geschichte

Der Name der Gemeinde leitet sich ab von einem gleichnamigen alten Vollmeierhof, der mindestens auf das Jahr 1000 zurückgeht.

 
Ehem. Fürstbischöfl. Jagdschloss
  • 1446 erste urkundliche Erwähnung des Hövelhofes.
  • 1604 Schlacht am Haspelkamp bei Espeln: Am 14. März verwüsten meuternde spanische Söldner Teile des Delbrücker Landes.
  • 1661 Erbauung des Jagdschlosses der Paderborner Fürstbischöfe neben dem Hofhaus.
  • 1705/06 Erbauung der ersten Hövelhofer Kirche innerhalb der Gräfte des Schlosses.
  • 1715 Gründung der katholischen Kirchengemeinde Hövelhof.
  • 1782 Erbauung einer größeren Kirche an der Stelle der heutigen Pfarrkirche.
  • 1807 erhält Hövelhof seine Selbständigkeit als politische Gemeinde.
  • 1903 brennt der „Hövelhof“ ab.
  • 1957 Die evangelische Johanneskirche wird gebaut und eingeweiht.[3]
  • 1975 mit Auflösung des Amtes Schloß Neuhaus wird Hövelhof amtsfreie Gemeinde. Teile der bisherigen Gemeinde Ostenland (Espeln und Klausheide) werden eingemeindet.
  • 1982 Die Ev. Johannes-Kirchengemeinde wird selbstständig

Religionen

 
Katholische Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk Hövelhof
 
Evangelische Johanneskirche in Hövelhof

In Hövelhof gibt es die katholische Kirchengemeinde St. Johannes Nepomuk mit Pfarrvikarieämtern in Hövelriege (Herz Jesu) und Espeln sowie die evangelische Johannes-Kirchengemeinde mit der Johannes-Kirche an der Breslauer Straße.

Eingemeindungen

1959 Die bislang zu Ostenland gehörenden Bereiche Bentlake, Alkenbrink und die Kreissiedlung Klausheide mit einer Fläche von 359 ha und 825 Einwohnern werden nach Hövelhof umgemeindet.

1975 Im Zuge der kommunalen Neuordnung wird Hövelhof selbständige Gemeinde mit eigener Verwaltung. Der Ortsteil Espeln und die Klausheider Siedlung mit einer Fläche von 1276 ha und 1081 Einwohnern werden der Gemeinde Hövelhof zugeordnet.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1818 1.684
1916 2.387
1939 (17. Mai) ¹ 4.454
1950 (13. September) ¹ 6.434
1961 (6. Juni) ¹ 7.886
1965 8.609
1970 (27. Mai) ¹ 9.636
Jahr Einwohner
1975 (31. Dezember) 11.436
1980 (31. Dezember) 12.126
1985 (31. Dezember) 12.516
1987 (25. Mai) ¹ 12.599
1990 (31. Dezember) 13.346
1995 (31. Dezember) 15.167
Jahr Einwohner
2000 (31. Dezember) 15.773
2001 (31. Dezember) 15.872
2002 (31. Dezember) 16.026
2003 (31. Dezember) 15.986
2004 (31. Dezember) 16.019
2005 (31. Dezember) 16.020
2006 (31. Dezember) 15.769

¹ Volkszählungsergebnis

Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den jeweiligen Gebietsstand der Gemeinde.

Politik

 
Das Hövelhofer Rathaus

Gemeinderat

Sitzverteilung der 34 Sitze:

(Kommunalwahl vom 26. September 2004)

Die folgende Tabelle zeigt die Sitzverteilung im Rat und die Wahlergebnisse seit 1984:[4][5]

2004 1999 1994 1989 1984
Partei Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze %
CDU 24 70,12 71,83 59,01 58,80 64,11
SPD 9 24,69 18,77 25,55 23,63 19,49
Grüne - - 7,16 9,44 7,01 6,85
FDP 1 2,60 - - 3,92 8,35 7,37
Die Linkspartei.PDS - - - - - - x x x x
Republikaner - - - - - - - - x x

Bürgermeister

  • Michael Berens (CDU)

Wappen, Siegel und Banner

Der Gemeinde Hövelhof ist mit Urkunde des Innenministers des Landes Nordrhein-Westfalen vom 25. Juni 1962 das Recht verliehen worden, ein Wappen und ein Siegel mit diesem Wappen zu führen.

Wappenbeschreibung:
„In Grün ein silberner (weißer) Wellenbalken über einem silbernen (weißen) Jagdhorn. Im silbernen (weißen) Schildhaupt ein rotes durchgehendes Kreuz.“ [6]

Bedeutung:
Das Wappen der Gemeinde Hövelhof zeigt geschichtliche und geographische Symbole:

  1. Das Kreuz im oberen Feld deutet hin auf das Bischofskreuz der Fürstbischöfe von Paderborn, die seit dem Mittelalter bis zur Säkularisation im Jahre 1803 Landesherren waren.
  2. Die Wellenlinie symbolisiert den Reichtum Hövelhofs an Bächen, von denen der bedeutendste die Ems ist.
  3. Das Jagdhorn deutet hin auf den Bau des Jagdschlosses auf dem Hövelhof durch den Fürstbischof Dietrich Adolf von der Recke im Jahre 1661. Der Standort des Schlosses führte zunächst zur Entstehung der katholischen Kirchengemeinde und letztlich auch zur Erhebung Hövelhofs zur selbständigen Gemeinde im Jahre 1807.
  4. Das vorherrschende Grün im Wappen steht für den Reichtum der Gemeinde an Wald- und Grünflächen.

Siegelbeschreibung:
„Die Gemeinde Hövelhof führt ein Dienstsiegel mit dem Gemeindewappen und der Umschrift "Gemeinde Hövelhof Krs. Paderborn".“ [6]

Des weiteren ist der Gemeinde Hövelhof mit Urkunde des Regierungspräsidenten Detmold vom 16. September 1971 das Recht verliehen worden, ein Banner zu führen.

Bannerbeschreibung:
„Von Grün und Weiß längsgestreift mit dem Wappen der Gemeinde im oberen Drittel.“ [6]

Städtepartnerschaften

Seit 1971 pflegt die Gemeinde Hövelhof eine Städtepartnerschaft mit   Verrières-le-Buisson in Frankreich. Jährlich wechselnd finden Besuche an Pfingsten in den befreundeten Gemeinden statt. Auch Schüleraustausche der beiden Gemeinden werden jährlich durchgeführt.

Seit dem 16. August 2007 führen die Gemeinde Hövelhof und das 4./Panzerbataillon 203 aus dem benachbarten Augustdorf ebenfalls eine Partnerschaft.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

In Hövelhof gibt es weder ein Theater noch eine Laienschauspielschar. Theaterinteressierte Bürger müssen die Angebote der Nachbargemeinden wahrnehmen.

Museen

Im Ortsteil Riege findet sich das Dorfschulmuseum. Es ist in einer 200 Jahre alten Schule, die unter Denkmalschutz steht, untergebracht. Auf dem Dach findet sich noch eine Schulglocke und der Garten ist auch noch unverändert. Über 1200 historische Schulbücher und Geräte und Arbeitsmittel aus dem Unterricht werden ausgestellt. Bei Malerarbeiten 1950 konnte ein Goldenes ABC aus dem 19. Jahrhundert freigelegt werden, welches 24 Lebensregeln zu den Buchstaben vermittelt.

 
Das Heimathaus mit eingerichteter Backstube in Hövelhof

Das Heimatzentrum OWL setzt sich aus dem Heimathaus und dem Haus des historischen Handwerks zusammen. Letzteres wurde 2005 in ehrenamtlicher Arbeit errichtet und dort werden verschiedene alte Handwerke, wie Korbmacher, Seiler und Dorfschmied gezeigt. Das Heimathaus ist ein für Hövelhof typisches Gebäude. Hier ist auch eine Backstube eingerichtet, so dass bei verschiedenen Veranstaltungen eigenes Brot gebacken wird. Die gesamte Anlage ist nach telefonischer Absprache zu besichtigen.

Musik

In den Gemeinden Hövelhof und Hövelriege werden Kirchenchöre unterhalten. Die Kolpingsfamilie Hövelhof hat einen Chor á la carte, in Hövelsenne und Espeln gibt es Männergesangvereine.

In Hövelhof gibt es ein Akkordeonorchester, ein Jagdhornbläsercorps und ein Jugendblasorchester. Im Ortsteil Hövelriege gibt es eine Blaskapelle, ein Schützen-Tambour-Corps und einen Spielmannszug.

Bauwerke

  • Die Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk Hövelhof ist bereits der vierte Kirchenbau der Gemeinde. Da die Vorgängerkirchen immer in einem schlechten Zustand und für die aufstrebende Gemeinde Hövelhof zu klein waren, wurde 1977 die 4. Hövelhofer Pfarrkirche gebaut.
  • Pfarrkirche Herz-Jesu Hövelriege
  • Pfarrkirche Herz-Jesu Espeln
  • Der Ramselhof ist einer der ältesten Gutshöfe in Hövelhof. Die Anfänge der Hofgeschichte reichen bis in das 12. Jahrhundert zurück. Das erhaltene Hofhaus wurde 1744 errichtet und ist in einem Park gelegen. Der Gutshof ist in Privatbesitz, allerdings gibt es monatlich die Gelegenheit, hier standesamtlich zu heiraten.[7]

Parks

In Hövelhof gibt es keine ausgewiesenen öffentlichen Parkflächen. Zur Erholung können die nah gelegenen Naturschutzgebiete genutzt werden. Rund um den Ramselhof (siehe Bauwerke) gibt es einen kleinen nichtöffentlichen Park.

Naturdenkmäler

Das Naturschutzzentrum Senne, eine Einrichtung der Biologischen Station Kreis Paderborn-Senne betreut das Naturschutzgebiet Moosheide. Dünen und trockene Heide kennzeichnen dieses 440 Hektar große Gebiet. Darüber hinaus gibt es hier Sandmagerrasen und einen Mischwald auch Eichen und Birken. Etwa 285 Hektar liegen in Hövelhof, der übrige Teil in Schloß Holte-Stukenbrock

Der Ramselbruch ist ein 55 Hektar großes Naturschutzgebiet nordwestlich von Hövelhof. Es besteht aus Waldbeständen, die für den Raum der Senne typisch sind. Weiterhin gibt es hier auch Heidemoore, Dünen und Feuchwiesen.

Der Rixelbruch ist ein Erlenbruchwald auf sandigem Untergrund. Dieses Naturschutzgebiet liegt nördlich des Ortsteils Riege und umfasst eta 5,2 Hektar.

Apels Teich ist 40 Hektar groß und umringt einen kleinen Heideweiher, sowie Waldflächen, die teilweise auf Sanddünen liegen. aurwiesen

Sport

In Hövelhof gibt es über 20 Vereine, die der Bevölkerung sportliche Aktivitäten bieten. Neben den klassischen Ballsportarten wie Fußball, Handball, Volleyball, Tennis und Tischtennis gibt es Angebote wie Badminton, Reiten oder die Kampfsportart Ju-Jutsu. Radsport, eine DLRG-Ortsgruppe und integrativer und Rehabilitations Sport runden den sportlichen Bereich ab.

Regelmäßige Veranstaltungen

An jedem Donnerstag Vormittag ist auf dem Hövelmarkt an der Kirche Wochenmarkt. Im August feiert die Biologische Station Kreis Paderborn-Senne das Heideblütenfest in der Heidschnuckenschäferei in der Senne. Im September ist großes Heimat- und Erntedankfest in Eslpen und im Dezember Weihnachtsmarkt im Ortskern von Hövelhof.

Kulinarische Spezialitäten

Im Heimathaus Hövelhof wird zu besonderen Veranstaltungen eigenes Brot gebacken.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Luftverkehr

Der Flughafen Paderborn-Lippstadt ist in 25 Minuten über die A 33 zu erreichen.

Schienen- und Busverkehr

 
Das Bahnhofsgebäude in Hövelhof

Der Bahnhof „Hövelhof“ und der Haltepunkt „Hövelriege“ liegen an der Senne-Bahn (KBS 403), auf der im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) die gleichnamige RegionalBahn 74 BielefeldSennestadtPaderborn verkehrt.

Durchgeführt wird der SPNV von der NordWestBahn, die Diesel-Triebwagen der DB-Baureihe 643 einsetzt.

Im Straßenpersonennahverkehr verkehren Regionalbusse nach Paderborn, Gütersloh und Stukenbrock (mit Umsteigemöglichkeit nach Bielefeld-Brackwede). Der Hövelhofer Ortsbus (HOB) verbindet seit 1997 alle Ortsteile miteinander. Der Ortsbus hat in Hövelhof den Schulbus abgelöst. Alle Fahrten wurden öffentlich und es wurden weitere Fahrten in den Ferien und am Nachmittag eingeführt. Der Ortsbus in Hövelhof könnte für zahlreiche kleinere Kommunen Modellcharakter bekommen, um mit wenig Aufwand eine preiswerte Grundversorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu schaffen.[8] Am Wochenende und vor ausgewählten Feiertagen fährt ein Nachtbus von Paderborn.

Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr gilt der Tarif des Nahverkehrsverbunds Paderborn-Höxter, in Richtung Bielefeld ein Übergangstarif zum Verkehrsverbund OstWestfalenLippe und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.

Straßen

Die Autobahn A 33 Bielefeld-Bad Wünnenberg durchquert das Gemeindegebiet mit zwei Abfahrten (Stukenbrock-Senne und Paderborn-Sennelager in unmittelbarer Nähe zum Ort.

Medien

Druckmedien

In Hövelhof sind zwei Tageszeitungen vertreten. Als Tageszeitungen erscheinen im Wettbewerb zueinander täglich montags bis samstags die Neue Westfälische aus Bielefeld mit Regionalteil, sowie eine Lokalausgabe des Westfälischen Volksblatts. Beide Zeitungen beziehen Ihren Mantel von ihren jeweiligen Mantelredaktionen aus Bielefeld.

Monatlich erscheinen die Magazine Hövelhofer Rundschau und aus der Nachbargemeinde Verl im Kreis Gütersloh das Verler leben.

Radio und Fernsehen

Hövelhof gehört zum Berichtsgebiet des Regionalstudios Bielefeld des WDR und von Radio Hochstift, das es in der Berichterstattung als Lokalradio mit abdeckt.

Öffentliche Einrichtungen

Die Feuerwehr Hövelhof hat über 80 aktive Feuerwehrleute. 23 Jugendliche im Alter von 12–17 Jahren sind in der Jugendfeuerwehr aktiv.

Seit 1972 unterhält die Stadt Hövelhof ein eigenes Hallenbad, welches nur ein 25-Meter-Becken hat. Jährlich wird es von etwa 53.000 Badegästen besucht[9].

Das Kinder- und Jugendzentrum der Stadt, genannt Haus der Jugend - HOT Hövelhof, ist etwa 900 Quadratmeter groß und hat ein Cafe, einen Computerraum, Krabbelräume, verschiedene Spielgeräte wie Kicker, etc. und ein großes Außengelände. Montags bis samstags können sich Kinder- und Jugendliche sich in ihrer Freizeit hier aufhalten.

 
Offener Jugendstrafvollzug in Hövelhof

Die Justizvollzugsanstalt Hövelhof wurde im Ortsteil Staumühle als offener Jugendstrafvollzug 1948 gegründet und wurde 1993 um eine Pflegeabteilung erweitert. Die Unterbringung der jugendlichen Gefangenen erfolgt üblicherweise in Wohneinheiten mit 2–3 Bewohnern, allerdings stehen auch 40 Einzelhafträume zur Verfügung. Die räumlich getrennte Pflegeabteilung hat 31 Haftplätze.

Im Ortsteil Riege hat die Biologische Station Kreis Paderborn-Senne ihrem Sitz.

Bildung

In Hövelhof gibt es 5 kommunale und 3 Kindergärten in katholischer Trägerschaft. Darüber hinaus gibt es 3 Grundschulen, von denen zwei - die Mühlenschule und die Kirchschule - katholische Bekenntnisschulen sind. Die Krollbagschule ist Hauptschule und und mit der Franz-Stock-Realschule ist das Bildungsangebot für Jugendliche in Hövelhof abgeschlossen.

Kinder mit Förderbedarf werden in den Förderschulen in Paderborn und Delbrück unterrichtet. Die Erwachsenenbildung wird durch das Volksbildungswerk Hövelhof e.V. angeboten. Da Hövelhof kein eigenes Gymnasium hat, müssen die Schüler die umliegenden Gymnasien besuchen. Dies sind überwiegend die Einrichtungen in Delbrück und Schloß Neuhaus.

Die Stadt unterhält eine eigene Bücherei mit über 19.000 Medien.

Ansässige Unternehmen

1994 wurde in Hövelhof die Firma Cup&Cino gegründet und beschäftigt heute 1.700 Mitarbeiter weltweit. Sie vertreibt Kaffeesysteme und Kaffe für die Gastronomie, Büros und Freizeitbetriebe, betreibt Kaffeehäuser in zahlreichen europäischen und asiatischen Ländern und entwickelt Snackprodukte.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Josef Henrichsmeyer, Unternehmer, Wehrführer der Feuerwehr und Oberst der Schützen [10]
  • Heinz Sallads, Altbürgermeister von Hövelhof[11]

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Johannes Buschmeier u. Carsten Tegethoff: Hövelhof: Bilder zur Geschichte Regionalverlag Thomas P. Kiper, 2007, ISBN 3-936359-24-5
  • Johannes Buschmeier: Straßen und Wege in Hövelhof Bonifatius Paderborn, 1995
  • Josef Heller u. Karl-Heinz Brake: für das Leben der Welt: Gedanken zum Tabernakel in der Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk zu Hövelhof Kath. Pfarramt St. Johannes Nepomuk, 1989
  • 275 Jahre St. Johannes Nepomuk zu Hövelhof: die Pfarrkirchen Hövelhofs unter dem Patronat des Heiligen seit 1706 Kath. Pfarramt St. Johannes Nepomuk, 1981
  • Hövelsenne: Geschichte e. Kirche u. ihrer Gemeinde Kath. Filialkirchengemeinde St. Joseph, 1974
  • Hermann Keesenberg u. Ernst Reinstorf: Der Hövel-Hof Hamburg-Wilhelmsburg, 1940
  • Philipp Schniedertüns: Hövelhof Schöningh, 1952
Commons: Hövelhof – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelbelege

  1. Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
  2. Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen: Geowissenschaftliche Gemeindebeschreibung Hövelhof
  3. Chronik der Kirchengemeinde
  4. Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen
  5. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
  6. a b c Hauptsatzung der Gemeinde Hövelhof
  7. http://www.hoevelhof.de/hoevelhof05/online_service/sp_auto_77503.shtml Über den Ramselhof in Hövelhof
  8. Neue Westfälische, Sa., 05.09.1998: Ortsbus schreibt bereits schwarze Zahlen
  9. http://www.hoevelhof.de/hoevelhof05/rat_verwaltung/sp_auto_78822.shtml Portrait des Hallenbads Hövelhof
  10. http://www.hoevelhof.de/hoevelhof05/wirtschaft/bindata/Henrichsmeyer-Beschreibung.pdf
  11. http://www.hoevelhof.de/gemeinde_info/pdf-protokolle/protokoll_rat_10_02_2000.pdf Ratssitzung vom 10. Februar 2000