Warschauer Ghetto

nationalsozialistisches Ghetto im deutsch besetzten Polen (1940–1943)
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Das Warschauer Ghetto war das mit Abstand größte Ghetto des Dritten Reichs. Es entstand Mitte 1940 im Stadtzentrum Warschaus, westlich der Altstadt. Hierher wurde nicht nur alle Warschauer Juden, sondern auch Juden aus anderen Regionen des besetzten Polens wie auch aus dem Reichsgebiet und anderen besetzten Ländern deportiert.

Als erstes Ghetto des NS-Regimes wurde das Warschauer Ghetto am 15. November 1940 mit einer Mauer hermetisch abgeriegelt. Diese Mauer wurde von Wachen der SS streng bewacht. Wie andere Ghettos auch erhielt das Warschauer Ghetto eine (in Wirklichkeit völlig machtlose) "Selbstverwaltung" in Form eines Judenrats, dem eine jüdische "Ordnungspolizei" (nicht zu verwechseln mit der Ordnungspolizei des Dritten Reichs) unterstand.

Trotz Überfüllung wurden immer mehr Juden in das Warschauer Ghetto verlegt, bis dessen Bevölkerung im April 1941 auf 1,5 Millionen Personen angewachsen war. Magere Nahrungsmittelrationen zogen Hunger und den Ausbruch von Seuchen nach sich. Die Einwohner des Ghettos wurden zumeist von der SS zu Arbeiten in verschiedenen Großbetrieben eingeteilt.

Im Sommer 1942 begann im Rahmen der Endlösung der Judenfrage die schrittweise Auflösung des Warschauer Ghettos und die Verschleppung von dessen Bevölkerung in Vernichtungslager, allen voran Treblinka. Mit fortschreitender "Entleerung" des Ghettos wurde dieses verkleinert. Dem Abtransport in die Vernichtungslager diente ein kleiner Frachtenbahnhof im Norden des Ghettos, der "Umschlagplatz".

Am 19. April 1943 brach im Ghetto ein Aufstand des dort aktiven jüdischen Widerstands unter Mordechaj Anielewicz aus, der am 8. Mai von der SS blutig niedergeschlagen wurde. Das Ghetto selbst wurde nun endgültig aufgelöst und komplett zerstört, die noch verbliebenen Bewohner entweder an Ort und Stelle ermordet, oder aber in Vernichtungslager abtransportiert.

Berühmte Bewohner des Warschauer Ghettos